• 16.10.2003, 11:38:19
  • /
  • OTS0106 OTW0106

GLOBAL 2000: Koexistenzdebatte verkennt Gentechnikproblematik

Neue Studie belegt: Nebeneinander von Landwirtschaft mit und ohne Gentechnik nicht möglich - Koexistenz mit Gentechnik bedeutet No Existenz ohne Gentechnik

Wien (OTS) - Wien (16. Oktober 2003). Die Umweltschutzorganisation
GLOBAL 2000 warnt, dass die aktuell geführte Debatte zur möglichen
Koexistenz von konventioneller oder biologischer Landwirtschaft neben
Gentechnik die Problematik des Gentechnikeinsatzes in Europa völlig
verkennt "Ein Nebeneinander von Bio- oder konventioneller
Landwirtschaft und Landwirtschaft mit Gentechnikeinsatz ist nicht
möglich. Das belegt jetzt eine aktuelle britische Studie", warnt Jens
Karg, Anti-Gentechnik-Sprecher von GLOBAL 2000. "Die Pflanzen der
umliegenden Felder können nicht durch Korridore vor Genverseuchung
geschützt werden. Koexistenz mit Gentechnik bedeutet No Existenz ohne
Gentechnik." Die Studie im Auftrag der britischen Regierung zeigt,
dass sich gentechnisch veränderte Raps-Pollen sechs mal weiter als
bisher angenommen ausbreiten können. Bienen können Raps-Pollen über
eine Distanz von 26 km transportieren und dann konventionellen Raps
bestäuben. "Die Neuzulassung von gentechnisch verändertem Saatgut in
Europa würde uns in ein Desaster führen. Genpflanzen wie z. B. Raps
sind nicht in Schach zu halten. Mit ihrer unkontrollierten
Ausbreitung wäre es langfristig mit der Wahlfreiheit der Verbraucher
vorbei", so Karg. "Die aktuelle Koexistenzdebatte läuft an der
Problematik völlig vorbei. Derzeit bietet nur ein rigoroses
europaweites Anbauverbot von Genpflanzen Schutz für eine
gentechnikfreie Landwirtschaft."

Eine weitere Studie im Auftrag mexikanischer Indigenen- und
Bauern-Verbänden zeigt, dass neun mexikanische Staaten mit transgenen
Mais kontaminiert wurden und dass, obwohl der Anbau von gentechnisch
verändertem Mais in Mexiko verboten ist. Ursache der Kontamination
ist die Einfuhr von gentechnisch verunreinigten Saatgut aus den
Nachbarländern und die Ausbreitung über importierten mit Gentechnik
kontaminiertem Mais. Gefunden wurde der gentechnisch veränderte
Starlink-Mais von Aventis. StarLink-Mais ist wegen möglicher
Allergiegefahr nicht für den menschlichen Verzehr zugelassen. "Diese
Tatsache ist umso besorgniserregender da Mexiko das
Mais-Ursprungsland und das Zentrum der genetischen Diversität ist.
Mais ist zudem eines der wichtigsten Nahrungsmittel weltweit", so
Karg. "Mensch und Umwelt müssen daher von der Politik vor den
kommerziellen Interessen der Gentechkonzerne geschützt werden."

Die Ergebnisse der britischen Studie finden Sie unter:
http://www.defra.gov.uk/news/2003/031013b.htm

Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse aus Mexiko finden Sie
unter: http://www.etcgroup.org/documents/NR_Maize_10_03ENG3.pdf

OTS0106    2003-10-16/11:38

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | GLL

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel