• 18.04.2003, 09:16:31
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AK Test: Mineralwasser "mit extra viel Preis" für ungenügend belegte Werbeaussagen (1)

Ungesüßte Wässer mit Gesundheits- oder Wohlfühlaussagen bis zu 300 Prozent teurer als gewöhnliches Mineral - Hersteller können Aussagen nicht belegen

Wien (AK) - "Contrex - reich an Kalzium und Magnesium" oder
"Donatquelle - mit extra viel Magnesium" - auf jedem zweiten
Mineralwasser finden sich solche nährstoffbezogenen Angaben. Petra
Lehner, AK Konsumentenschützerin: Es ist aber weder in der
Mineralwasser-Verordnung noch im Lebensmittelcodex definiert, wann
ein Wasser reich an zB Kalzium ist - es kostet nur viel. Die Preise
liegen bis zu 300 Prozent über dem Durchschnittspreis von
Mineralwasser. Das zeigt ein AK Test von 8 ungesüßten Wässern, die
verstärkt gesundheitsbezogen beworben werden: Jedes dritte Wasser
wirbt mit gesundheitsbezogenen Aussagen, die nicht alle schlüssig
belegt sind. Manchmal gibt es Nebenwirkungen wegen eines bestimmten
Minerals, die meist nicht angegeben werden. Außerdem werden auch
Wohlfühlaussagen eingesetzt, die die Hersteller gar nicht beweisen
können.

Ungesüßtes Wasser ist ein guter Durstlöscher und
Mineralstofflieferant. Doch Wasser wird auch zunehmend zum
"Wellnessgetränk" und verstärkt gesundheitsbezogen beworben. Daher
hat die AK nach dem Test von süßen Wellnesswässern nun acht nicht
süße Wässer untersucht, die mit einem Zusatznutzen beworben werden:
Contrex, Evian, Long Life, Oxygizer, Donatquelle, Gleichenberger,
Juvina und Preblauer. Bewertet wurde die Zusammensetzung und die von
den Herstellern übermittelten Belege. Zusätzlich wurde überprüft, ob
die Wässer mit der Lebensmittelkennzeichnungs-Verordnung und der
Mineralwasser-Verordnung übereinstimmen.

Der AK Test zeigt: Zwei von drei Wässern setzen auf unbeweisbare
"Wohlfühlaussagen", wie zB "täglich für Ihr Wohlbefinden" oder "sorgt
für viel Schwung". Ein Drittel wirbt mit gesundheitsbezogenen
Aussagen, die nicht immer ausreichend untermauert sind, wie zB
"regeneriert" oder "unterstützt bei Zuckerkrankheit". Ein Hersteller
wirbt sogar mit "klinisch erprobt" zur Unterstützung bei einigen
Leiden. Auf Nachfrage wird dann ausgeführt, dass die klinische
Erprobung 1951 stattfand und diese Unterlagen nicht mehr vorhanden
sind. Ein mitgeschicktes Gutachten sagt, dass bei Gallenkoliken
dieses Wasser nicht empfehlenswert sei, obwohl am Etikett eine
Unterstützung bei Gallenleiden ausgelobt ist. Nur bei einem Wasser
sind alle Aussagen wirklich ausreichend belegt und die Nebenwirkungen
am Etikett angegeben: Donatquelle Rogaska aus Slowenien, vertrieben
von Brückler GesmbH, Jennersdorf.

Bei jedem zweiten Produkt finden sich nährstoffbezogene
Auslobungen. Ab wann ein Wasser "reich an" ist oder "extra viel"
enthält, ist aber nirgends definiert. Es muss auch nicht der
jeweilige Anteil angegeben werden, den das Wasser zur
Tagesbedarfsdeckung des extra beworbenen Minerals beiträgt. Eine
korrekte Einschätzung des Wassers und Produktvergleiche sind daher
für Konsumenten unmöglich, sagt Lehner. Für alle anderen Lebensmittel
gibt es diese Bestimmung, die Ausnahme für Mineralwässer ist daher
nicht nachvollziehbar, so Lehner. (Forts.)

Rückfragehinweis: Doris Strecker
AK Wien Kommunikation
Tel.: ( ++43-1) 501 65 2677
mailto:doris.strecker@akwien.at
http://www.akwien.at

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