Neurologisches Krankenhaus wird nach seinem Stifter benannt
Wien (OTS) - Das Neurologische Krankenhaus Rosenhügel des Wiener
Krankenanstaltenverbundes (KAV) wird zum Gedenken an seinen Stifter
an dessen Geburtstag umbenannt. Ab Samstag, dem 26. Oktober, nennt
sich das Neurologische Kompetenzzentrum in Hietzing "Nathaniel
Freiherr von Rothschild’sche Stiftung für Nervenkranke -
Neurologisches Zentrum der Stadt Wien - Rosenhügel", kurz NZR.
NZR wurde heuer 90 Jahre alt
Im April dieses Jahres wurde das 90-jährige Bestehen des
Krankenhauses sowie das 50-Jahr-Jubiläum als Schlaganfallzentrum
gefeiert. Bei der Feier war auch die Großcousine von Baron Nathaniel
Freiherr von Rothschild, Bettina Rothschild, anwesend. Im Rahmen der
Veranstaltung äußerte die Führung des Krankenhauses den Wunsch, am
Geburtstag des Stifters, das Spital zu seinen Ehren umzubenennen.
Freiherr von Rothschild hinterließ 20 Millionen Kronen für
Nervenkranke
Nathaniel Mayer Amschel Freiherr von Rothschild wurde am 26.
Oktober 1836 in Frankfurt am Main geboren und verstarb im Juni 1905
in seinem Palais im vierten Wiener Gemeindebezirk. Er war
unverheiratet und widmete sich der Kunst, trat als Mäzen auf und
stiftete wohltätige Einrichtungen. In seinem im Jahr 1900 verfassten
Testament stellte Freiherr von Rothschild 20 Millionen Kronen zur
Errichtung einer Stiftung für Nervenkranke zur Verfügung. Daraufhin
wurde im 13. Bezirk die Nervenheilanstalt Rosenhügel für "mittellose
Nervenkranke österreichischer Staatsbürgerschaft ohne Rücksicht auf
Nationalität, politische Richtung und Konfession" erbaut und im Juni
1912 eröffnet.
Geschichte der Nervenheilkunde in Wien
Bis ins 18. Jahrhundert war die ärztliche Behandlung von Nerven-
und Geisteskranken in Wien so gut wie nicht gegeben. Die Patienten
wurden in abgesonderte, vergitterte Räume eingesperrt, oft angekettet
und wie wilde Tiere behandelt. Zwischen 1784 und 1866 wurden viele
geistig kranke Menschen im so genannten Irrenturm - im Volksmund auch
Narrenturm oder Gugelhupf genannt - untergebracht, und bekamen dort
zwar keine adäquate medizinische, jedoch zumindest eine
menschengerechtere Behandlung. Die Gründung der ersten Wiener
Nervenheilanstalt erfolgte im Jahr 1848 im 19. Bezirk. Etwa 30 Jahre
später wurde die niederösterreichische Heil- und Pflegeanstalt für
Geistes- und Nervenkranke "Am Steinhof" im heutigen 14. Wiener Bezirk
erbaut und zwischen 1904 und 1907 nach dem Konzept von Otto Wagner
nach damals modernsten Grundsätzen umgestaltet. 1912 wurde die
Nervenheilanstalt Rosenhügel eröffnet und am 27. Jänner 1939 in den
Besitz und unter die Führung der Gemeinde Wien eingegliedert.
Neurologisches Kompetenzzentrum und Schlaganfallzentrum
Heute präsentiert sich das Krankenhaus am Rosenhügel als
neurologisches Kompetenzzentrum. Es beinhaltet zwei neurologische
Abteilungen, eine neuropsychiatrische Abteilung für Kinder und
Jugendliche, etliche Spezialambulanzen sowie ein neuroradiologisch
orientiertes Röntgeninstitut. Im Jahr 1952 entstand ein
Schlaganfall-Kompetenzzentrum, in dem seither jährlich mehr als 800
Patienten versorgt werden. (Schluss) bw
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