- 13.10.2002, 12:30:00
- /
- OTS0027 OTW0027
ÖBB: Signalisierter Zugleitbetrieb auf der Karwendelbahn
Knapp 14 Mio. Euro investieren die ÖBB in die Erhöhung der Sicherheit und die Verbesserung der Bahninfrastruktur zwischen Innsbruck und Scharnitz
Innsbruck (ÖBB) - Mit modernen Reisezugwagen gezogen von einer
nagelneuen ÖBB-Tauruslok und einem feierlichen Festakt in Seefeld
i.T. wurde heute auf der Karwendelbahn ein neues Bahntechnik-
Zeitalter eingeläutet. Die ÖBB investierten in den letzten
zweieihalb Jahren knapp 14 Mio. Euro in die Modernisierungsmaßnahmen
dieser Strecke. Landeshauptmann Wendelin Weingartner und der
Seefelder Bürgermeister Erwin Seelos betätigten sich dabei als
Lokführer beim Sonderzug und in der Fernsteuerzentrale am Bahnhof
Seefeld als Fahrdienstleiter.****
Erste elektrifizierte ÖBB-Normalspurbahn
Die Karwendelbahn feiert heuer ihr 90-jähriges Bestehen. Am 28.
Oktober 1912 wurde der regelmäßige elektrische Zugbetrieb auf der
damals ersten elektrifizierten ÖBB-Normalspurstrecke aufgenommen.
Mit einem frisch installierten High-Tech-Betriebsführungssystem
wurde die von Ing.Dr.h.c. Josef Riehl wunderschön erbaute
Bergstrecke umfassend modernisiert und für die Zukunft fit gemacht.
Sicherheit ist bei den ÖBB oberstes Gebot
Höchstes Ziel der ÖBB war und ist stets die Sicherheit der
Reisenden. Unter diesem Aspekt ist auch die Modernisierung der
Bahnverbindung von Innsbruck-Westbahnhof bis Scharnitz zu
betrachten. Obwohl die Strecke nicht gerade zu den
Hauptverkehrsadern unseres Bundesgebietes zählt, wurde sie von den
ÖBB durch den Einsatz modernster Technik zu einer der sichersten
gemacht.
Modernste Betriebsführung sorgt für Pünktlichkeit im Zugverkehr
Mit der Inbetriebnahme des signalisierten Zugleitsystems stehen alle
Vorzüge einer modernen Stellwerkstechnik zur Abwicklung des
Zugverkehrs auf der Karwendelbahn zur Verfügung. Computer
unterstützen den Fahrdienstleiter bei der Betriebssteuerung und
–sicherung. Dadurch erhöht sich die Streckenkapazität, die
Pünktlichkeit der Züge und damit der Fahrkomfort der Bahnfahrer, bei
gleichzeitiger Optimierung der Betriebskosten und des
Energieverbrauchs. Denn wirtschaftliche Verkehrsabwicklung ist
wichtig für die Zukunft der Bahn.
Zugleitbahnhof Seefeld in Tirol
Die Bedienung und Überwachung der Weichen und Signalanlagen entlang
der Strecke erfolgt vom Bahnhof Seefeld i.T.. Dort wurde das
Herzstück des Zugleitbetriebes eine High-Tech-Fernsteuerzentrale
errichtet, welche die alten mechanischen bzw. elektromechanischen
Stellwerke in den einzelnen Betriebsstellen ersetzt. Vom modernen
Stellwerk aus werden 5 Bahnhöfe (Scharnitz, Seefeld i.T., Reith,
Hochzirl und Martinswand) und die dazugehörenden Streckenabschnitte
gesteuert.
Neue Bahnsteige und verbesserte Kundeninformation
Zur Verbesserung der Bahninfrastruktur für die Kunden wurden in den
Bahnhöfen entlang der Strecke neue Bahnsteige errichtet, die ein
bequemes und sicheres Ein- und Aussteigen ermöglichen. Ebenfalls neu
ist ein Kunden-Informationssystem: mittels moderner
Beschallungsanlagen können die Bahnfahrer jederzeit und in allen
Stationen rasch über etwaige Unregelmäßigkeiten im Bahnbetrieb
informiert werden.
Mehr Sicherheit für Straße und Schiene
Einen wesentlichen Bestandteil der Erhöhung der Sicherheit bildet
die Verbesserung der Kommunikation zwischen dem Lokführer und dem
Fahrdienstleiter mittels Zugfunk. Sieben Eisenbahnkreuzungen entlang
der Karwendelbahn wurden technisch neu gesichert. Im Bahnhof
Hochzirl wird anstatt der schienengleichen Eisenbahnkreuzung, die
durch eine Lichtzeichenanlage gesichert ist und die täglich von
knapp 1000 KFZ frequentiert wird, eine Unterführung gebaut
Rückfragehinweis: ÖBB-Kommunikation Tirol/Vorarlberg
Arno Guggenbichler
Tel.: +43 (0512) 93000-2110
Fax: +43 (0512) 93000-5001
e-mail: arno.guggenbichler@kom.oebb.at
http://www.oebb.at
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NBB