- 03.07.2002, 13:36:39
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Prets: Europäisches Parlament macht Sexualerziehung zum Thema
Wien (SK) "Das Europäische Parlament positioniert sich heute zum
Themenkreis Sexualerziehung, Verhütung, Schwangerschaft und
Abtreibung. Auch wenn die Europäische Union in diesem Bereich keine
gesetzgebende Kompetenz hat, so können wir hier doch Leitlinien geben
und sinnvolle Anreize für Zusammenarbeit schaffen", erklärte die
burgenländische SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets am Mittwoch
gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. "Uns geht es darum,
kostengünstige oder besser noch kostenlose Verhütungsmittel und
Beratung speziell für diesbezüglich unterversorgte Gruppen wie
Jugendliche, ethnische Minderheiten und sozial ausgegrenzte Personen
zu sichern", so Prets. Die Jugend müsse z.B. in das Thema
Sexualerziehung voll eingebunden werden. "Weiters brauchen wir die
Förderung und Ausweitung von spezifischen Gesundheitsprogrammen in
der gesamten EU und den Erweiterungsländern". ****
Prets stellte klar, dass "Disparitäten innerhalb Europas in diesem
Bereich bestehen". Unterschiede bestehen etwa bei der
Gesundheitsvorsorge und Versorgung, bei der medizinischen und
hygienischen Ausstattung, bei der Vorbeugung sexuell übertragbarer
Krankheiten, bei Beratungsdiensten und dem Zugang zu allen Arten von
Verhütungsmitteln.
Der Grund für die enorm hohen Abtreibungsraten in den
Erweiterungsländern liege "in den hohen Kosten für Verhütungsmittel":
Rund ein Drittel eines durchschnittlichen Monatslohns müsse für
entsprechende Verhütung eingesetzt werden, während "Abtreibungen oft
kostenlos oder kostengünstig" angeboten würden.
In Österreich werden durchschnittlich 2,8 Schwangerschaftsabbrüche im
Verhältnis zu 100 Lebendgeburten durchgeführt. In Belgien liegt
dieser Wert bei 8,2, in Slowenien bei 56,8 - und in Bulgarien bei
122,1. "Diese Zahlen machen klar, dass Aufklärung, Verhütung und
Familienplanung dringend notwendig sind. Klar wird aber auch, dass
ein Recht auf Abtreibung nur die gesellschaftliche Realität
widerspiegelt."
Wichtig sei "Prävention, Aufklärung und Verhütung", aber: "Jede Frau
sollte ein Recht auf Abtreibung haben. Legalisierung heißt nicht
Förderung. Abtreibung hat es immer gegeben - durch die Illegalität
war und ist sie gesundheitsgefährdend und in vielen Fällen letztlich
tödlich für die betroffenen Frauen. Bei illegaler Abtreibung sollten
Frauen von jeder Verfolgung verschont bleiben", schloss Prets.
(Schluss) hm/mp
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