Kollross: Unrechtsbeseitigung nicht durch neues Unrecht relativieren!
Wien (OTS) - Die österreichische Bundesjugendvertretung (BJV), und
somit die gesetzliche Vertretung aller Jugendlichen, lehnt die
geplante Erhöhung des Schutzalters für Jugendliche entschieden ab.
Für den Vorsitzende der BJV, SJ-Chef Andreas Kollross, ist eine
solche Vorgangsweise eine reine Farce: "Nach der Abschaffung des
Paragraphen 209 wird nun fleißig an anderen Repressionsmaßnahmen
gebastelt. Diesmal allerdings gleich gegenüber allen Jugendlichen."
Für Kollross ist eine solche Handlungsweise ein Zeichen für
Realitätsfremdheit: "Der Schutz der Jugendlichen ist schon in den
bestehenden Gesetzen geregelt. Es besteht kein Bedarf nach der
Füllung eines Vakuums, weil durch die Abschaffung des Paragraphen 209
kein Vakuum entstanden ist, sondern bestehendes Unrecht beseitigt
wurde.
Außerdem wird die Tatsache ignoriert, dass sexueller Missbrauch in
den meisten Fällen innerhalb der Familie stattfindet. In Sachen
Jugendschutz ist eher Handlungsbedarf im SozialarbeiterInnenbereich
zu sehen."
Die Bundesjugendvertretung spricht sich mit aller Entschiedenheit
gegen jegliche Ersatzregelungen aus. "Unrecht wurde vom
Verfassungsgerichtshof abgeschafft und eine neue Regelung würde nur
neuerlich Unrecht bedeuten", schloss Kollross.
Rückfragehinweis:
Bernd Lunglmayr (Geschäftsführer)
Tel.: 01/214 44 99-12
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