• 29.11.2001, 11:34:50
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LR Knotzer: Lokalaugenschein im Flüchtlingslager Traiskirchen ut.: Aufteilung in Privatquartiere wäre ein gangbarer Weg=

St.Pölten (NLK) - "Immer wieder müssen wir Verletzte von
Messerstechereien und Schlägereien wegführen", sagte gestern,
Mittwoch, Nachmittag Landesrat Fritz Knotzer bei einer Besichtigung
des Flüchtlingslagers Traiskirchen (Bezirk Baden). Eine Aufteilung
der Flüchtlinge in viele Privatquartiere, meinte Knotzer vor
Journalisten, wie das vor zehn Jahren der frühere Innenminister
Löschnak begonnen und sein Amtskollege Schlögl fortgesetzt habe, habe
sich sehr bewährt. Knotzer besuchte gemeinsam mit
Nationalratsabgeordneten das Lager und erklärte, dass "viel mehr"
Flüchtlinge im Lager leben, als dies der Innenminister vor wenigen
Tagen behauptet habe. Rund 1.500 Flüchtlinge, so schätzte Knotzer,
seien im Lager und werden in der Nacht von nur einer Person betreut.
Ein Problem sei auch, dass viele Flüchtlinge in die Illegalität
verschwinden.

In der Stadt Traiskirchen würden ohnedies laufend
Integrationsmaßnahmen stattfinden. "Alle diese Probleme sind bekannt,
aber wir versuchen, einen Lösungsansatz aufzuzeigen. Wir wollen dem
Innenminister zur Seite stehen, dass er versucht, eine Lösung im
Interesse der Gemeinde, der Bürger, und vor allem im Interesse der
Menschen, die ihr Land verlassen müssen, weil in ihrer Heimat
bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, herbeizuführen."

Auch könne man den Flüchtlingen einen Arbeitsplatz vermitteln oder
ihnen eine Wohnung verschaffen, argumentierte Knotzer. Aber das könne
man mit fünf bis zehn Familien pro Jahr tun. Wenn es aber binnen
kurzer Zeit Hunderte Familien seien, so sei dies unmöglich, vor
allem, wenn Traiskirchen in dieser Integrationsphase allein gelassen
werde.

Man hätte in Traiskirchen eigene Schulklassen gebildet, die für
die Integration der Flüchtlingskinder sorgen, sagte Knotzer weiter.
Aber natürlich seien die Schulen, wenn sehr viele Ausländer-Kinder
vorhanden seien, überfordert, unabhängig von den Räumlichkeiten und
anderen Bereichen. Für die schulische Integration und in Kindergärten
gebe es gesetzliche Höchstzahlen, die man nicht überschreiten könne.

Rückfragehinweis: Niederösterreichische Landesregierung

Frau Leitner
Tel. 02742/9005-12312

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NLK/NLK

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