• 03.10.2001, 09:28:01
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Am Sonntag feiert Maria Schaumayer ihren 70. Geburtstag=

Wien, (OTS) Maria Schaumayer wurde am 7. Oktober 1931 in Graz
als Tochter eines Oberlandwirtschaftsrates, der später von den
Nationalsozialisten zwangspensioniert worden war, geboren. 1949
maturierte sie mit Auszeichnung am Fürstenfelder Realgymnasium und
studierte anschließend an der Wiener Hochschule für Welthandel
(heute: Wirtschaftsuniversität) mit besonderer Studienrichtung
"Industrie" und legte sämtliche Prüfungen mit Auszeichnung ab. Sodann
setzte sie bis 1954 ihr Studium an der juridischen Fakultät der
Universität Innsbruck fort und wurde am 29. Mai 1954 zum Dr.rer.oec.
promoviert. Nach zweijähriger Industriepraxis wurde sie Angestellte
bei der Creditanstalt-Bankverein, wo sie im Exportgeschäft tätig war.
Ab 1957 hatte sie die Funktion eines Betriebsrates inne.

Am 25. Oktober 1964 wurde Dr. Maria Schaumayer als Mandatarin
der ÖVP für den Wahlkreis Döbling in den Wiener Gemeinderat bzw.
Landtag gewählt. Nach dem Ableben des Stadtrates Dr. Johann Wollinger
wurde sie am 29. Oktober 1965 zum Stadtrat der (damaligen)
Verwaltungsgruppe XII - Städtische Unternehmungen gewählt und hatte
vom 6. Juni 1969 bis zum 23. November 1973 die politische Leitung der
(damaligen) Verwaltungsgruppe IX - Baubehördliche und sonstige
technische Angelegenheiten inne.

Während des Zeitraums, in dem Dr. Maria Schaumayer die
Ressortverantwortlichkeit für die Städtischen Unternehmungen inne
hatte, konnte sie zahlreiche Neuerungen durchsetzen: So führte sie
eine Tarifreform bei den Verkehrsbetrieben durch, konnte die
finanzielle Situation der Stadtwerke einigermaßen sanieren sowie im
Zuge der Umstellung von Stadt- auf Erdgas die Verhandlungen über die
Lieferung sowjetischen Erdgases erfolgreich abschließen.

Während ihrer Zeit als Mitglied des Wiener Stadtsenates (bzw.
Landesregierung) fungierte Schaumayer auch als Sprecherin der
VP-Fraktion in der Landesregierung sowie ab 1970 als
Obmann-Stellvertreterin des Österreichischen Städtebundes.

Seit Juni 1965 zwecks Ausübung ihrer politischen Funktionen von
der CA-BV beurlaubt, begann Maria Schaumayer per 1. Mai 1974 ihre
zweite Wirtschaftskarriere, als sie auf Grund ihrer Bankerfahrung in
den Vorstand der Österreichischen Kommunalkredit A.G. berufen wurde.
Dort übernahm sie die Verantwortung für das gesamte Kreditgeschäft,
für Rechnungswesen und Bilanz, Berichtswesen und Werbung.

Am 8. Oktober 1978 neuerlich als Mandatarin der ÖVP in den
Gemeinderat entsandt, gehörte sie ihm bis zum 24. September 1982 an.
Im gleichen Monat wurde sie in den Vorstand der ÖMV A.G. mit
Verantwortung für die finanzielle Direktion berufen; dort erwies sie
sich als energische Verfechterin einer Teilprivatisierung des damals
dringend umstrukturierungsbedürftigen staatlichen Ölkonzerns. Die
daraufhin durchgeführte Teilprivatisierung durch den Verkauf von
Aktien erwies sich dann auch als voller Erfolg.

Ende September 1989 schied Maria Schaumayer gemeinsam mit dem
damaligen Generaldirektor der ÖMV Kaes aus dem ÖMV-Vorstand aus,
behielt aber vorerst einige Aufsichtsratsposten, so u.a. in der
Wiener Städtischen Versicherung, in der ÖMV Handels A.G. und in der
Raiffeisenbank Niederösterreich; schrittweise zog sie sich aber auch
aus diesen Funktionen zurück.

Nach dem Tod von Hellmuth Klauhs wurde Dr. Maria Schaumayer
Mitte Mai 1990 für die Funktion der Präsidentin der Österreichischen
Nationalbank designiert. Am 31. Mai 1990 von Bundespräsident Dr. Kurt
Waldheim angelobt, übte sie dieses Amt von Juni 1990 bis Ende Mai
1995 aus.

Am 15. Februar 2000 wurde Maria Schaumayer von der
Bundesregierung zur "Regierungsbeauftragten für Entschädigung
ehemaliger Zwangsarbeiter der NS-Zeit in Österreich" bestellt.

Der Versöhnungsfonds ist mit sechs Milliarden Schilling dotiert.
Nach mehreren Verhandlungen mit der US-Regierung konnte Maria
Schaumayer bereits Einigung über die Vorgehensweise bei der
Auszahlung erzielen. Seit August 2001 werden bereits fortlaufende
Auszahlungen an Zwangsarbeiter durchgeführt.

1991 wurde von Dkfm. Dr. Maria Schaumayer die Dr. Maria
Schaumayer-Stiftung ins Leben gerufen. Das Ziel diese Stiftung ist
die aktive Unterstützung von Karrieren von Frauen in Wirtschaft und
Wissenschaft, sowie die Förderung der Erforschung und der
Verbesserung der Rahmenbedingungen dieser Laufbahn.

Maria Schaumayer erhielt 1973 das "Goldene Ehrenzeichen für
Verdienste um die Republik Österreich", im Jahr 1984 wurde ihr
seitens der Stadt Wien das "Wiener Große Goldene Ehrenzeichen"
überreicht. Am 8. Mai 2001 wurde Maria Schaumayer vom Public
Relations Verband Austria (PRVA) mit dem Titel "Kommunikatorin des
Jahres 2000" ausgezeichnet. (Schluss) red/rr

Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:

www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Diensthabender Redakteur
Tel.: 4000/81 081

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