• 17.07.2001, 13:23:32
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  • OTS0116 OTW0116

Zugzusammenstoß bei Purkersdorf: Unfallursache geklärt

Fahrtenschreiber wurde ausgewertet: Signal überfahren

(Wien / Purkersdorf - öbb): Ein sechsköpfiges Spezialistenteam der
ÖBB hat seit Samstag Abend mit Hochdruck nach der Ursache des
Zusammenstoßes zweier Regionalzüge bei Unter Purkersdorf gesucht.
Nach Auswertung des Fahrtenschreibers steht die Unfallursache nun
fest. ****

Der Richtung Wien fahrende Zug hat ein Halt zeigendes Signal
überfahren. Unmittelbar im Anschluss daran wurde die induktive
Zugssicherung - eine Sicherungseinrichtung, die den Zug automatisch
auf 0 km/h bremst, sofort aktiviert. Zeitgleich hat der Lok-Führer
seinen Fehler bemerkt und auch selbst eine Schnellbremsung
veranlasst. Durch diese Schnellbremsung des Zuges konnte die
Geschwindigkeit des Triebfahrzeuges deutlich auf 40 km/h reduziert
werden. Neben der Auswertung der Fahrtenschreiber hat auch die
Untersuchung der Sicherungseinrichtungen in den Züge, der Signal- und
Gleisanlagen sowie der Weichenstellungen zu diesem Ergebnis geführt.

Bereits kurz nach dem Zusammenstoß wurde - parallel zu den
Aufräumungsarbeiten - mit den Erhebungen begonnen. Hinweise auf eine
mögliche Unfallursache wurden gesammelt und von den Spezialisten der
ÖBB untersucht. Entscheidend für die definitive Ermittlung der
Unfallursache war die Auswertung der Fahrtenschreiber, die alle
wichtigen Informationen über die Zugsfahrt, Geschwindigkeit des Zuges
und das Passieren von Signalen aufzeichnen.

Fest steht, dass alle Signalanlagen voll funktionstüchtig waren und
auch die automatische Zugsicherung - wie vorgesehen - aktiviert
wurde. Durch die maßgebliche Verringerung der Geschwindigkeit des
Zuges auf 40 km/h wurden, so die Experten, die Auswirkungen des
Zusammenstoßes maßgeblich reduziert.

Auch der Lok-Führer des entgegenkommenden Zuges leitete manuell eine
Schnellbremsung ein. Die Geschwindigkeit des Zuges konnte dadurch auf
20 km/h reduziert werden. Der Zusammenstoß der Züge erfolgte daher
mit 40 bzw. 20 km/h.

Bei dem Unfall, der sich am Samstag, 14. Juli 2001 um 19.11 Uhr
ereignete, wurden 21 Menschen verletzt. Durch den hochprofessionellen
Einsatz der Rettungsorganisationen konnte die Vor-Ort-Versorgung der
Verletzten und der Abtransport in die umliegenden Krankenhäuser in
kurzer Zeit abgeschlossen werden. In den Nachtstunden wurden die
beschädigten Zugsgarnituren von den Gleisen gehoben, die Strecke war
ab Sonntag, 6.15 Uhr, wieder befahrbar. Während der Zeit der Sperre
wurde der internationale Reiseverkehr über Tulln umgeleitet. Für den
regionalen Verkehr wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Rückfragehinweis: ÖBB-Kommunikation

Presse
Tel +43 1 93 000 - 32233
http://www.oebb.at

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