- 05.02.2001, 13:46:55
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- OTS0157
ÖBB Nebenbahnen aus Kostengründen eingestellt BERICHTIGTE WIEDERHOLUNG OTS0138=
ÖBB PRÄSENTIEREN in den nächsten Tagen das neue Bahn- Bus
Konzept =
Wien (OTS) - Laut Bundesbahngesetz §25 verlangt, sollen die ÖBB
bewusste Defizite zu den fraglichen Nebenbahnen durch ein
privatwirtschaftliches Führen vermeiden. Derzeit kosten die
Nebenbahnen den ÖBB durchschnittlich pro Jahr und Fahrgast 100.000.-
ATS. Weiters sind in den nächsten Jahren rund 2-3 Mrd. Schilling an
Investitionen in die Infrastruktur der Nebenbahnen fällig. Ebenso
muss in den nächsten 5 Jahren der Fahrpark der Nebenbahnstrecken
großteils erneuert werden.****
Laut Bundesbahngesetz zahlt der Bund nur dann die Kosten für die
Infrastruktur, wenn die ÖBB diese Infrastruktur für ihren eigenen
Betrieb brauchen. Noch ungeklärt ist, ob der Bund die Kosten auch
dann übernimmt, wenn ein anderer Betreiber als die ÖBB den Betrieb
fortführen.
Im Rahmen der Verkehrsdiensteverträge, welche die Kooperationen
mit den ÖBB und den Ländern regeln, gibt es keine Pauschalabgeltung
mehr, sondern wird jede einzelne Leistung beim Namen genannt. Sollten
die Länder weiterhin den Personenverkehr auf diesen Strecken aufrecht
erhalten wollen, so ist dies eine bei den ÖBB zu bestellende
Leistung.
Das neue Bahn - Buskonzept
Selbstverständlich sind die ÖBB DEN jeweiligen Ländern bei der
Planung des Ersatzverkehrs behilflich. Das Bahn-Buskonzept der ÖBB
wird in den nächsten Tagen präsentiert.
In einer Umfrage spricht sich die Bevölkerung der betroffenen
Regionen ganz klar für den bequemeren Bus aus. Durch die
Feinverteilung der Buse können die Passagiere dort abgeholt und
hingebracht werden wo sie es brauchen. Dadurch fallen lange Wege vom
Bahnhof ins Ortszentrum weg. Speziell die Sicherheit von Schulkindern
wird dadurch gewährleistet.
Geschichte der Nebenbahnen
Zu Kaiserszeiten wurden die Nebenbahnen gebaut, als es noch keine
Straßen zur Erschließung der abgelegenen Regionen gab. Die
Nebenbahnen waren damals eine Art Hochleistungsverbindung in die
Ballungs- und Wirtschaftszentren. Die Seitentäler waren von der
Prosperität der Wirtschaftszentren ausgeschlossen.
Um diese Verbindungen zu schaffen, wurde ein eigenes Gesetz
(Lokalbahnengesetz) beschlossen. Das Gesetz gestattete eine günstige
Bauweise der Bahnanlagen, welche großteils außerhalb der Ortschaften
angelegt wurden. Deren Infrastruktur sollte billiger ausgeführt
werden und auf Schranken und Stellwerke verzichtet werden. Auf
Nebenbahnenstrecken darf großteils auch heute aufgrund der engen
Kurvenradien maximal mit 50 km/h gefahren werden. Auf dem ausgebaute
parallele Straßennetz sind 80 - 100 km/h erlaubt.
Durch das Ansteigen des Individualverkehrs kommt es nun mehr zu
einer Auslastung der fraglichen Nebenbahnenstrecken. Das dadurch
verursachte Defizit veranlassen die ÖBB, dass auf diesen Strecken
kein Personenverkehr mehr durchgeführt wird.
Mit dem neuen Sommerfahrplan, welcher am 9. Juni in Kraft tritt,
werden einige Nebenbahnen, nicht mehr im Kursbuch aufscheinen.
Eingestellt werden folgende Strecken der ÖBB:
Niederösterreich:
Retz - Drosendorf
Freiland - Türnitz
Siebenbrunn - Leopoldsdorf - Engelhartstetten
Drösing - Zisterdorf
Tirol: Ehrwald - Schönbichl
Steiermark: Leoben - Vordernberg
Salzburg: Pinzgaubahn (Zell am See - Krimml)
Auf folgenden Strecken werden die ÖBB noch bis Ende 2001
weiterfahren, falls sich dafür rechtzeitig ein Weiterbetrieb
abzeichnet:
Mariazellerbahn (St. Pölten - Landesgrenze nächst Mitterbach -
Mariazell)
Obergrafendorf - Mank - Ruprechtshofen
Ybbsthalbahn (Waidhofen a.d.Ybbs - Ybbssitz/Lunz am See)
Gmünd - Groß Gerungs
Rückfragehinweis: ÖBB Kommunikation
Mag. Natascha Wendt
Tel (01) 93000 - 32011
Fax (01) 93000 - 25009
Email: natascha.wendt@kom.oebb.at
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