• 22.01.2001, 17:12:37
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  • OTS0248

Ist Impfen lebensgefährlich?

surfmed Bericht: WHO-Task Force prüft nun weltweite Impf-Politik

Wien (OTS) - Wie die Medizin-Plattform surfmed berichtet, haben
die alarmierenden Ergebnisse einer kürzlich publizierten Impfstudie
in der WHO zu einer heftigen Diskussion über die weltweiten Impfpläne
geführt. Das Redaktionsteam von surfmed, der Gesundheitsplattform von
netway und Langbein & Skalnik, berichtet über die Hintergründe dieses
aktuellen Themas.

Eine großangelegte dänische Studie unter rund 15.000 afrikanischen
Kindern hatte ergeben, dass jene Kinder die gegen Diphtherie,
Tetanus, Keuchhusten und Polio geimpft wurden, eine nahezu doppelt so
hohe Sterblichkeit hatten wie Kinder, die keine dieser Impfungen
erhalten.

"Impfen macht scheinbar wesentlich mehr im Organismus als nur
gegen eine bestimmte Krankheit zu schützen", sagt Studienautor Henrik
Jensen im Gespräch mit surfmed. "Hier wird eine Kette von
unspezifischen Reaktionen in Gang gesetzt, über die man noch recht
wenig weiß."

Während einige Impfungen die allgemeine Abwehrkraft und damit die
Infektionsresistenz extrem stärken, bewirken andere Impfungen
scheinbar das genaue Gegenteil.

Unerwartet positive Auswirkungen zeigten Tuberkulose- (BCG) und
Masern-Impfung: Sie fungieren als regelrechter Turbo für das
Immunsystem. Diese Impfungen haben die Sterblichkeit nahezu halbiert.
Jensen zu surfmed: "Durch die Vermeidung von Tuberkulose oder Masern
ist dieser Effekt aber überhaupt nicht zu erklären. Diese Krankheiten
spielen bei der Kindersterblichkeit eher eine geringe Rolle. Die
großen Killer hier sind Malaria, Durchfall und Lungenentzündung."

"Diese zwei Gruppen von Impfungen setzen an zwei völlig
unterschiedlichen Ästen der Immunabwehr an", weiß Klaus Erb vom
Zentrum für Infektionsforschung der Universität Würzburg: "Speziell
beim Tuberkulose Impfstoff BCG wissen wir, dass er die
Infektionsabwehr stärkt und die Neigung zu Allergien stark
herabsetzt. BCG gilt deshalb auch als Favorit beim Rennen um die
weltweit erste Allergie-Schutzimpfung."

Die negativen Einflüsse bei Tetanus & Co. könnten hingegen vom
Inhaltsstoff Aluminium-Hydroxid herrühren. Die Metall-Verbindung
steht im Verdacht Allergien auszulösen und die Abwehrkraft zu
schwächen. "Gerade bei ohnehin gefährdeten Kindern könnte es schon
sein, dass hier Aluminium einen entscheidenden Immundrift in die
falsche Richtung gibt", sagte Immunologe Klaus Erb zu surfmed.

Die WHO hat nun eine Task-Force ins Leben gerufen, die weltweit
wissenschaftliche Informationen über diese bislang wenig erforschten
unspezifischen Wirkungen von Impfungen sammeln soll. "Bislang hat die
Wissenschaft immer nur geprüft, ob eine spezielle Impfung gegen diese
spezielle Krankheit schützt", sagt John Clements vom WHO-Global
Advisory Commitee on Vaccine-Safety zu surfmed. "Mit der Überprüfung
der allgemeinen Sterblichkeit nach Impfungen haben die Dänen hier
einen neuen interessanten Ansatz gefunden, der bislang eher übersehen
worden ist." Ein Aussetzen der WHO-Impfkampagnen bis zur Klärung
dieser Frage ist jedoch nicht beabsichtigt.

Auch Studienautor Jensen empfiehlt keinen Impfstopp: "Denn wenn
man nicht mehr gegen Diphtherie oder Polio impft, kehren diese
Seuchen möglicherweise wieder zurück."

surfmed bringt nicht nur aktuelle Hintergrundinformationen zu
verschiedensten Themen, sondern lädt auch zur aktiven
Meinungsäußerung und Meinungsbildung ein. Ab sofort ist das
Diskussionsforum zum Thema "Impfung" online, in dem sogar einer der
Studien-Autoren, Henrik Jensen, Fragen beantwortet. Die brisante
Impf-Studie der dänischen Forschergruppe, durchgeführt im
westafrikanischen Guinea, ist ebenfalls auf der Website von surfmed
unter www.surfmed.at zu finden. Aktuelles Bildmaterial von der
dänischen Forschungsstation in Guinea-Bissau erhalten Sie auf Anfrage
bei surfmed.

Rückfragehinweis: surfmed und netway
Bert Ehgartner surfmed-Chefredakteur
Tel.: +43 (0)1 532 23 10-21
Email: b.ehgartner@surfmed.md

Mag. Dr. Christine Wahlmüller
Corporate Communications netway
Tel.: +43 (0)1 995 99-4603
Email: cwahlmueller@netway.at

Astrid Focke Presseabteilung
surfmed T +43 (0)1 532 23 10-49
Email: a.focke@surfmed.at

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