- 12.07.2000, 11:00:03
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Bier hat Zukunft.
Bierausstoß-Rückgang gestoppt.
Wien (OTS) - Der Inlandsbierausstoß der österreichischen
Brauereien ist im ersten Halbjahr 2000 um 3,1 Prozent gestiegen. -
Der neue Obmann des Verbandes der Brauereien KR Sulzberger fordert
Korrektur der Bierbesteuerung und den Abbau der falschen Images des
Bieres als Dick- und Müdemacher.
"Was die Bilanz des Geschäftsjahres 1999 erahnen ließ, wird durch
die neuesten Daten des ersten Halbjahres 2000 aus den
österreichischen Brauereien zur Gewissheit: Der Trend des
rückläufigen inländischen Bierausstoßes konnte nicht nur gestoppt,
sondern umgekehrt werden.", so KR Johann Sulzberger, seit Juni neuer
Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs.
Am Ende des Vorjahres konnte der Verband erstmals seit Jahren
berichten, dass die Talsohle beim Bierabsatz durchschritten wurde und
es wieder, wenn auch gemächlich, aufwärts geht. So konnte das Jahr
1999 mit einem leichten Plus von 0,4 Prozent beim Gesamtausstoß
abgeschlossen werden. Dieses Plus ergab sich aus einem Plus von 2,4
Prozent beim Export und einem Plus von 0,3 Prozent im Inland. Der
Pro-Kopf-Verbrauch stieg seit 1991 erstmals wieder an, und zwar um
einen Liter und betrug 109 Liter. Interessant dabei ist, dass die
Österreicher wieder verstärkt zu den "klassischen" Biersorten
zurückkehrten. Lager-/Märzenbiere verzeichneten einen Zuwachs um 3,4
Prozent, während die Leichtbiere um 17,1 Prozent und die Schankbiere
um 4,0 Prozent verloren haben. Mehr Lust dagegen verspürten im Jahr
1999 die heimischen Biergenießer auch auf Weizenbier (+3,2 Prozent)
und auf den Radler (+6,2 Prozent).
Der positive Trend setzte sich auch im ersten Halbjahr 2000 fort:
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 1999 stieg der Inlandsbierausstoß um
3,1 Prozent auf 4,2 Mio hl an. Der Ausstoß von alkoholfreiem Bier für
den inländischen Markt war um 2 % rückläufig. Die Exporte stiegen um
4,3 Prozent auf über 300.000 hl an, wobei die Steigerung um 55 % bei
den alkoholfreien Bier besonders ins Auge sticht.
Beim Inlandsbierausstoß nach Sorten zeigt sich bei Leichtbieren
weiterhin eine rückläufige Tendenz, überdurchschnittlich zulegen
konnten hingegen Lager-/Märzenbiere (+ 4 %), aber auch Weizen- und
Bockbiere stiegen überdurchschnittlich.
Neben der Präsentation der aktuellen Wirtschaftsdaten skizzierte
der neue Obmann des Verbandes der Brauereien Österreichs, Johann
Sulzberger, seine Pläne für die Zukunft des Bieres. Die Schaffung
optimaler wirtschaftlicher, politischer wie auch gesellschaftlicher
Rahmenbedingungen für das österreichische Bier ist zentrales Anliegen
Sulzbergers.
"Wir haben zwar Verständnis für die Budgetlage der Nation, aber es
besteht trotzdem dringender Handlungsbedarf, will man nicht
Braustandorte und Arbeitsplätze riskieren.", so Sulzberger
hinsichtlich der derzeitigen Situation der Bierbesteuerung in
Österreich. Im Jahr 1999 erzielten die österreichischen Brauereien
einen Umsatz von mehr als 12 Milliarden Schilling und erbrachten eine
Steuerleistung von fast 3 Milliarden Schilling. Die Steuern auf Bier
insgesamt erbrachten 9 Milliarden Schilling. Der Schluck, den der
Fiskus heute bei jedem Glas Bier mittrinkt, ist unverhältnismäßig
groß. Es ist daher eine Korrektur der österreichischen
Steuergesetzgebung für das Bier unumgänglich, denn die derzeitige
Situation stellt eine massive Verzerrung des Wettbewerbes gegenüber
den Konkurrenten auf dem Biermarkt aus dem Ausland, insbesondere
gegenüber den deutschen Nachbarn dar. Aufgrund der unterschiedlichen
Besteuerung ergibt sich in Österreich gegenüber Deutschland ein um
durchschnittlich 23 Prozent höherer Flaschenbierpeis, ein
Preisunterschied der spätestens bei der Einführung des EURO für
jedermann offensichtlich werden würde. Für viele grenznahe Brauereien
ergäbe sich spätestens zu diesem Zeitpunkt bei Aufrechterhaltung der
Steuerunterschiede eine akute Existenzbedrohung.
Die Erhaltung der Innovationsfreudigkeit der österreichischen
Braumeister und damit der weitere Ausbau der österreichischen
Biervielfalt ist ein weiteres Anliegen Sulzbergers. Er verweist auf
eine Reihe von Produktinnovationen, die den Markt zusätzlich
bereichern und den Wünschen der Konsumenten Rechnung tragen.
Innovativ ist auch die Vielfalt an verschiedenen
konsumentenfreundlichen Verpackungen. "Es ist den Brauern in diesem
Bereich wichtig, dass neue, nachfragegerechte Verpackungen für Bier
nicht dirigistisch verhindert werden," so der neue Obmann.
Falsche Meinungen über das Bier in der Gesellschaft zu
korrigieren, stellt ein weiteres wichtiges Anliegen für Sulzberger
dar. Das Vorurteil, dass Bier ein Dick- und Müdemacher sein soll,
muss ausgeräumt werden. Bier ist ein Lebens- und Genussmittel, das in
Maßen genossen die Gesundheit fördert. Gemäß ihrem Motto "Maß halten,
Bier trinken" bekennen sich die Brauer zum verantwortungsbewussten
Biergenuss. Denn nur der mündige Bürger, der sich seiner
gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist, kann genießen, was zum
Genuss bestimmt ist - österreichisches Bier.
Rückfragehinweis: Annemarie Lautermüller
Verband der Brauereien Österreichs
Tel.: 01/713 15 05
getraenke@lebensmittel.wk.or.at
oder
Mag. Peter Menasse
communication matters
Tel.: 01/503 23 03
menasse@comma.at
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