- 15.02.2000, 11:40:37
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Außerordentliche Hauptversammlung der Auricon Beteiligungs-AG
Abwicklung durch Sachauskehr: Auricon-Aktionäre direkt an Jenbacher und Austria Email beteiligt Auricon folgt Vorschlag eines Kleinaktionärsvertreters - Direkte Beteiligung an Industrie-Töchtern - Delisting voraussichtlich Februar/März 2000
Wien (OTS) - Die außerordentliche Hauptversammlung der Auricon
Beteiligungs-AG (Auricon) hat am 15. Februar 2000 mit 99,88% des
vertretenen Kapitals die Auflösung und Abwicklung der Gesellschaft
beschlossen. Damit hat auch der überwiegende Teil der
Streubesitz-Aktionäre dem von Vorstand und Aufsichtsrat der
Gesellschaft präsentierten Konzept der Abwicklung durch "Sachauskehr"
zugestimmt.
Ziel des von der Hauptversammlung genehmigten Abwicklungsplanes
ist es, die im Besitz der Auricon Beteiligungs-AG befindlichen Aktien
der Töchter Jenbacher AG, Austria Email AG und WB Holding AG im Wege
der "Sachauskehr" an die Auricon-Aktionäre zu verteilen. In der WB
Holding AG sind die zukunftsträchtigen Kernbereiche Brückenbau,
Bühnenbau sowie Aufbereitungs- und Prozeßtechnik zusammengefaßt.
Dkfm. Herbert W. Liaunig, Aufsichtsrat-Vorsitzender der Auricon
Beteiligungs-AG: "Statt an der chronisch unter-bewerteten Auricon
sollen unsere Aktionäre in Zukunft direkt an den
Industrie-Unternehmen der Auricon beteiligt sein."
Darüber hinaus ist beabsichtigt, die Immobilien zu veräußern, die
Waagner-Biro Binder AG abzuwickeln und das Restvermögen bar an die
Auricon-Aktionäre zu verteilen. Die gesetz-liche Mindestdauer der
Abwicklung beträgt ein Jahr. Die Streichung der Auricon
Be-teiligungs-AG vom Kurszettel der Wiener Börse erfolgt
voraussichtlich Februar/März 2000.
Zu Abwicklern der Gesellschaft wurden von der Hauptversammlung der
ehemalige Finanz-chef der Radex Heraklith AG (RHI), Dr. Heinz
Taferner, und der Wirtschaftsanwalt Dr. Kurt Berger bestellt. Die
Herren wurden mit der Verwertung des nach der Entschuldung der
Auricon Beteiligungs-AG verbleibenden Vermögens über die Auricon
Abwicklungs GmbH beauftragt.
Sachauskehr der Jenbacher-Aktien
Im Zuge der Sachauskehr sind zahlreiche gesellschaftsrechtliche
Transaktionen notwendig. Die im Besitz der Auricon befindlichen
Aktien der Jenbacher AG (1.144.000 Stück oder 57%) werden in einem
ersten Schritt in eine eigenständige Aktiengesellschaft eingebracht,
welche unter "Auricon Jenbacher Holding AG" firmieren wird. Für jede
Auricon-Aktie er-halten die Aktionäre eine Aktie dieser neuen
Holding-Gesellschaft. In der Folge soll die "Auricon Jenbacher
Holding AG" mit der Jenbacher AG verschmolzen werden. Mit diesem
Schritt werden die Auricon-Aktionäre zu direkten Aktionären der
Jenbacher AG.
Um jedem Aktionär eine glatte Zuteilung zu ermöglichen, werden die
Aktien der Jenbacher AG 1:5 gesplittet, sodaß für je eine Aktie der
"Auricon Jenbacher Holding AG" zwei neue Jenbacher-Aktien zugeteilt
werden. Der Splitt hat darüber hinaus den Vorteil, die
Jenbacher-Aktie leichter zu machen: Die Jenbacher-Aktien der Auricon
werden in Zukunft von den Auricon-Aktionären direkt gehalten, womit
sich der Streubesitz der Jenbacher AG erhöht. Das wird die Liquidität
der Jenbacher-Aktie verbessern.
Für den Auricon-Aktionär ist diese Konstruktion nicht nur eine
steuerlich vorteilhafte Lösung, sondern sie ermöglicht es auch, noch
heuer (voraussichtlich Ende August) in den Genuß der Jenbacher
Dividende für 1999 zu kommen. Das ist vor allem deshalb bedeutsam,
weil die Auricon selbst - da ja in Abwicklung befindlich - aus
rechtlichen Gründen nicht schütten kann. Die Dividende der Jenbacher
AG sollte sich zumindest auf Vorjahres-Niveau (25%) be-wegen.
Sachauskehr der Austria Email-Aktien
Die Aktien der Austria Email AG werden direkt im Verhältnis 2
Auricon-Aktien zu 1 Austria Email-Aktie an die Auricon-Aktionäre
verteilt. Auch dafür ist ein Aktiensplitt bei der Austria Email AG,
und zwar im Verhältnis 1:7, notwendig.
Ergebnis der Sachauskehr der Jenbacher-Aktien und Austria
Email-Aktien
Die Auricon-Aktionäre erhalten somit für 2 Auricon-Aktien
(Kurs/Aktie zum Zeitpunkt der Ankündigung der Ausgliederung,
27.12.1999: 23 EUR)
+ 4 Jenbacher-Aktien (Kurs/Aktie zum 27.12.1999: 50 EUR, nach
Aktiensplitt entspräche dies 10 EUR)
+ 1 Austria Email-Aktie (Kurs/Aktie zum 27.12.1999: 13 EUR, nach
Aktiensplitt entspräche dies 1,9 EUR)
In Summe stehen aus Sicht des Aktionäres somit einer Auricon-Aktie
im Wert von 23 EUR Jenbacher- und Austria Email-Aktien im Wert von 21
EUR gegenüber.
Jenbacher verfügt darüber hinaus über beträchtliches
Kurspotential nach oben: Der Umsatz 1999 liegt nach vorläufiger
Rechnung mit 3,4 Mrd ATS um 20% über dem Vorjahr. Der Boom im Bereich
Energiesysteme wird die Probleme im Schienen-Sektor
(INTEGRAL-Auftrag) überkompensieren, sodaß auch mit einer
entsprechend positiven Ertragsentwicklung zu rechnen ist.
Durch die direkte Beteiligung an der Jenbacher AG können die
Auricon-Aktionäre nunmehr unmittelbar an diesen Wachstumschancen
partizipieren. Dkfm. Herbert W. Liaunig: "Es war mir ein persönliches
Anliegen, den Rückzug der Auricon von der Börse für die Aktionäre
zufriedenstellend zu gestalten."
Aktionäre, die über ein Wertpapierdepot verfügen, erhalten die
Aktien der Jenbacher AG und der Austria Email AG automatisch von
ihrer Bank zugeteilt. Aktionäre ohne Wertpapierdepot wenden sich an
die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, die für diese Transaktion
zum Treuhänder bestellt wurde.
Weitere Potentiale der Auricon
Nach Ausgliederung der Anteile an der Jenbacher AG und der Austria
Email AG verbleiben in der Auricon Beteiligungs-AG je 100% der
Waagner-Biro Binder AG, der WB Holding AG und der Auricon Immobilien
GmbH.
Im Zuge der Abwicklung der Auricon werden hinsichtlich des
verbleibenden Vermögens folgende Schritte gesetzt:
+ An der WB Holding AG, in welcher die strategischen Kernbereiche
Brückenbau, Bühnenbau sowie Aufbereitungs- und Prozeßtechnik
zusammengefaßt sind, sollen die Aktionäre - so wie an der Jenbacher
AG und der Austria Email AG - direkt beteiligt werden. Die
Tätigkeitsfelder der WB Holding AG verfügen über beträchtliches
Potential für die Zukunft. Es ist daher geplant, die Gesellschaft
mittelfristig an die Börse zu bringen.
+ Die Immobilie soll bestmöglich veräußert werden.
+ Die Waagner-Biro Binder AG wird plangemäß ihre Aktiva verkaufen
und aus den Erlösen ihre Verbindlichkeiten abdecken.
Bankverbindlichkeiten zur Gänze getilgt
Die Bankverbindlichkeiten der Auricon Beteiligungs-AG per
31.12.1999 in Höhe von 106 Mio ATS konnten aus Beteiligungserträgen
und durch die Veräußerung eines Teiles der in Besitz der Auricon
befindlichen Jenbacher-Aktien bereits zur Gänze getilgt werden.
Ende der Kaskadenstruktur
Das Konzept der Auricon war es, dem Anleger die Möglichkeit zu
bieten, sich an ihm besonders interessant erscheinenden Unternehmen
der Auricon Gruppe direkt zu beteiligen oder durch den Erwerb von
Auricon-Aktien eine Politik des Risikoausgleiches mit-zu-ver-folgen.
Diese Struktur wurde zu Beginn der 90er Jahre mit einem Agio
honoriert, später jedoch von den Investoren immer weniger geschätzt.
Auch die Tatsache, daß die Auricon kein Konzern, sondern eine Gruppe
ohne wechselseitige Risikoverschränkungen war, konnte die anhaltende
Unterbewertung der Auricon-Aktie nicht verhindern.
Daher entschlossen sich die Eigentümer der Auricon zu einer
Beendigung der Mehrstufigkeit. Die Vorgangsweise der "Sachauskehrung"
geht auf Anregungen eines Kleinaktionärsvertreters bei der letzten
ordentlichen Hauptversammlung zurück.
Rückfragehinweis:
Auricon Beteiligungs-AG
Mag. Bernhard Chwatal
Tel. 01/513 57 87
0699/222 544 60
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