- 27.04.2015, 12:35:45
- /
- OTS0122 OTW0122
Startschuss für neue Primärversorgung in Wien

Wien (OTS) - Am 18. Mai eröffnet in der Bundeshauptstadt das erste
Primärversorgungszentrum "PHC Medizin Mariahilf". Patientinnen und
Patienten erwartet umfassende Betreuung unter Einbindung
unterschiedlicher Gesundheitsberufe - mindestens 50 Stunden pro
Woche, 52 Wochen im Jahr.
Es ist ein breiter Schulterschluss, der anlässlich der Eröffnung des
ersten Primärversorgungszentrums in Wien demonstriert wird:
Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely, Ingrid Reischl,
Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK), Johannes Steinhart,
Vizepräsident der Ärztekammer Wien, Markus Rumelhart,
Bezirksvorsteher des 6. Wiener Gemeindebezirkes sowie das Ärzteteam
Wolfgang Mückstein, Franz Mayrhofer und Fabienne Lamel präsentieren
gemeinsam das Pilotprojekt "Primary Health Care (PHC) Medizin
Mariahilf", das im Zuge der Gesundheitsreform umgesetzt wird.
Dahinter steht ein neues Modell, mit dem die Bundeshauptstadt ihre
Vorreiterrolle in Sachen innovativer und moderner Versorgung einmal
mehr unter Beweis stellt.
"Ich freue mich, dass wir uns mit all unseren Partnern auf die
Umsetzung dieses Primärversorgungszentrums verständigen konnten",
erklärt WGKK-Obfrau Ingrid Reischl. Die Vorteile für die Patientinnen
und Patienten fasst sie wie folgt zusammen: "Die wöchentliche
Mindestöffnungszeit beträgt 50 Stunden. Damit sind auch die
Tagesrandzeiten abgedeckt, die gerade für berufstätige Personen so
wichtig sind. Außerdem ist eine umfangreiche und abgestimmte
Betreuung chronisch kranker Menschen gewährleistet."
Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely schlägt in die
gleiche Kerbe: "Mit der Eröffnung des "PHC Medizin Mariahilf" bringen
wir ein weiteres wichtiges Projekt der Gesundheitsreform auf Schiene.
Die Wienerinnen und Wiener werden unmittelbar davon profitieren:
durch längere Öffnungszeiten, kürzere Wartezeiten und ein
interdisziplinäres Team". Durch die Zusammenarbeit der verschiedenen
Gesundheitsberufe werden die Patientinnen und Patienten eine
verbesserte Koordination im Gesundheitssystem erfahren und werden
damit noch stärker als bisher durch das Gesundheitssystem begleitet
und geleitet, so Wehsely.
Für Johannes Steinhart, Vizepräsident der Ärztekammer Wien, "steht
bei allen neuen Versorgungsformen im Vordergrund, unseren
Patientinnen und Patienten einen verbesserten und an deren
Bedürfnissen orientierten Service anbieten zu können. In diesem Sinne
sind die in Wien nun vereinbarten zwei PHC-Zentren interessante
Pilotprojekte." Er verweist dabei auf das zweite geplante PHC-Zentrum
gegenüber dem SMZ Ost.
Markus Rumelhart, Bezirksvorsteher des 6. Wiener Gemeindebezirkes,
unterstreicht: "Das Primärversorgungszentrum ist eine sinnvolle
Ergänzung zu den bestehenden medizinischen Einrichtungen im 6.
Bezirk. Gerade berufstätige Mariahilferinnen und Mariahilfer werden
die neuen medizinischen Einrichtungen gut nutzen können, weil sie
ihren Arztbesuch noch vor oder nach der Arbeit erledigen können."
Breit aufgestelltes Team, keine Urlaubssperre
Wolfgang Mückstein, Mitglied des Ärzteteams "PHC Medizin Mariahilf",
ist optimistisch, dass alle Seiten profitieren: "Ich halte es für
einen großen Schritt in Richtung Zukunft, dass sich Partner in der
Ärzteschaft, der Sozialversicherung und der Stadt Wien für dieses
Projekt gefunden haben. Die ursprüngliche Praxis nun in deutlich
vergrößerten und mit modernster Ausstattung versehenen Räumen zu
etablieren, ist aus unserer Überzeugung entstanden, dass gerade auch
die Kassenmedizin einen Innovationsschub braucht". Mückstein sieht in
dem neuen Konzept eine win:win-Situation für Ärztinnen und Ärzte
sowie Patientinnen und Patienten: "Für die Ärzte ist es ein Vorteil,
im Team zu arbeiten. Die Arbeitszeiten können damit
familienfreundlicher gestaltet werden. Eine Urlaubssperre gibt es
nicht."
Festgeschrieben ist ein verpflichtendes Qualitätsmanagement, dazu
zählen etwa auch Fort- und Weiterbildungsangebote für das Kernteam
des "PHC Medizin Mariahilf".
Zukunftsweisend sind auch die Organisation innerhalb des
Primärversorgungszentrums sowie die enge Kooperation und regionale
Vernetzung mit anderen Gesundheitsanbietern, von denen die
Patientinnen und Patienten direkt profitieren werden. Das Kernteam
besteht aus drei Allgemeinmedizinern, diplomiertem Pflegepersonal
sowie medizinischen Ordinations-Assistenten. Weiters sind ein
Sozialarbeiter und ein Psychotherapeut eingebunden. Sie alle stehen
den Patientinnen und Patienten ab 18. Mai 2015 zur Verfügung, wenn
das Zentrum seinen regulären Betrieb aufnimmt.
Von Vorteil wird dann auch die Zusammenarbeit mit dem
WGKK-Gesundheitszentrum Mariahilf sein, das nur rund 100 Meter
entfernt ist. Reischl: "Ob Labor oder Röntgen - viele Untersuchungen,
die bisher im Spital gemacht wurden, können Betroffene nun schnell
und nur wenige Gehminuten entfernt erledigen."
Nächstes Projekt in der Pipeline
Für Gesundheitsstadträtin Wehsely ist das "PHC Medizin Mariahilf" ein
weiterer Baustein eines umfassenden Gesamtkonzepts: "Wien ist
Vorreiterin in der Umsetzung der Gesundheitsreform und hat bereits
mehrere Projekte und Initiativen auf den Weg gebracht - etwa den
Aufbau eines integrierten Betreuungsangebotes für alkoholkranke
Menschen mit "Alkohol 2020" oder das Projekt zur Unterstützung von
Menschen mit chronischer Herzschwäche". Mit der WGKK arbeite man nun
an der Umsetzung eines weiteren Primärversorgungszentrums gegenüber
dem SMZ-Ost. Wehsely: "Hier wollen wir vor allem die Spitalsambulanz
entlasten und den Patientinnen und Patienten eine Alternative ganz in
ihrer Nähe anbieten".
Hier schließt Ärztevertreter Steinhart an: "Beschlossen ist ein
Beobachtungszeitraum von fünf Jahren, mit einer daran anschließenden
genauen Evaluierung. Erst danach werden wir sehen, ob PHC-Zentren
tatsächlich so viel Positives bringen, wie viele bereits jetzt
meinen. Aus den in der Pilotphase gewonnenen Erfahrungen werden
jedenfalls die weiteren Schritte resultieren. Sollten die Vorteile
überwiegen, steht die Ärztekammer weiteren Projekten ähnlicher Art
offen gegenüber."
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | WGK