• 14.11.2025, 12:46:33
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Korosec fordert Agenda Austria auf: Von einem „Think Tank“ erwarte ich mir „seriöses Denken“

„Tag der Pensionslücke“ basiert auf falschen Basisannahmen und Alarmismus – echte Pensionskosten um 24 % bzw. 8 Mrd. Euro niedriger

Wien (OTS) - 

Ingrid Korosec, Präsidentin des österreichischen Seniorenbundes, kritisiert scharf die Alarmismus-Kommunikation der Denkfabrik Agenda Austria im Zusammenhang mit den staatlichen Zuschüssen zu Pensionen. Laut dem Think Tank fließt die gesamte Lohnsteuer, die bis zum 14.November gezahlt wird, in die Pensionen - und geht dabei von einem Betrag von 33 Mrd. Euro aus.

Korosec fordert einmal mehr Kostenwahrheit: „Wiederholt wird ausgeblendet, dass die echten Pensionskosten um 24 Prozent bzw. 8 Mrd. Euro niedriger sind, als ständig behauptet wird. Es werden nämlich ständig Kosten einberechnet, die keine Pensionskosten sind, sondern Sozial- und Gesundheitsleistungen. Diese sind wichtig, aber gehören nicht in den Pensionstopf!“

Demnach betragen laut Korosec die echten Pensionskosten 24,8 Mrd. Euro statt der kolportierten 32,8 Mrd. Euro. Reche man weitere Pensionskosten wie die Hinterbliebenenpensionen und Versorgungsgenüsse mit ein, wären es weitere 8,2 Mrd. Euro weniger.

Korosec: „Durch solche ungenauen Berechnungen wird eine destruktive und gesellschaftspolitisch gefährliche Diskussion befeuert. Die Agenda Austria zeichnet ein verzerrtes Bild, das ältere Menschen und insbesondere Pensionistinnen und Pensionisten unfair in die Verantwortung zieht und Jung und Alt verunsichert.“

„Ich erwarte mir von einer Denkfabrik faktenbasierte und keine symbolischen Berechnungen, die nur das Diskussionsklima vergiften und uns nicht weiterbringen“, sagt Korosec.

Hier die Fakten:

Statt der kolportierten 32,8 Mrd. EUR (2024) betragen die echten Pensionskosten 24,8 Mrd. EUR. Das sind rund 24,4% (8,0 Mrd. EUR) weniger.

Im Detail:

  1. Gesetzliche Pensionen (2024):

Bundesmittel: 17,1 Milliarden

Rund 29 % der Pensionsleistungen haben nichts mit Pensionen zu tun.

  • Ausgleichszulage (Armutsbekämpfung) 1,3 Milliarden

  • Kosten für Kindererziehung 0,4 Milliarden

  • Wochen, Kranken, Wiedereingliederung, Rehabgeld 0,7 Milliarden

  • Präsenz- und Zivildienst 0,1 Milliarden

  • Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation 1,6 Milliarden

  • Zuschuss Selbstständige (Beitragsunterstützung) 0,8 Milliarden

Gesetzliche Pensionen* 4,9 Milliarden

*Anm.: Hinterbliebenenpensionen (5,9 Milliarden) nicht angerechnet

2. Beamte (2024):

Bei den Beamten zahlt der AG (Staat) in der Aktivphase des Beamten keine Beiträge (wiewohl sie zu bewerten sind) und umgekehrt erhält er Beiträge vom Dienstnehmer (sind Einnahmen) sowie Pensionssicherungsbeiträge (auch Einnahmen).

Pensionsauswand 15,7 Milliarden

Rund 20 % der Pensionsleistungen haben nichts mit Pensionen zu tun.

Ergibt für das Jahr 2024:

  • Dienstgeberbeiträge 1,3 Milliarden

  • Dienstnehmerbeiträge 1,2 Milliarden

  • Pensionssicherungsbeiträge 0,3 Milliarden

  • Pflegegeld 0,3 Milliarden

Beamte* 3,1 Milliarden

*Anm.: Versorgungsgenüsse (2,3 Milliarden) nicht angerechnet

*Hinterbliebenenpensionen (5,9 Milliarden) und Versorgungsgenüsse (2,3 Milliarden) ergeben in Summe 8,2 Mrd EUR.

Rückfragen & Kontakt

Österreichischer Seniorenbund
Karin Leitner
Telefon: 0664/8170404
E-Mail: kleitner@seniorenbund.at

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