• 12.11.2025, 10:11:32
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SPÖ-Heide/Regner: Faire Arbeitsbedingungen auch hinter der Kamera!

Neue Studie zu Arbeitsbedingungen von Kameraleuten zeigt, dass Europa faire Standards auch in der Kulturbranche durchsetzen muss

Wien (OTS) - 

Gestern Abend wurde im Europäischen Parlament eine neue Studie der Internationalen Föderation der Kameraleute vorgestellt, die erstmals einen umfassenden Einblick in die Arbeitsrealität von Kameraleuten und Filmcrews in Europa gibt. SPÖ-EU-Abgeordnete Hannes Heide und Evelyn Regner zeigen sich bestürzt über die Ergebnisse der Studie und fordern Maßnahmen auf EU-Ebene: „Bewegte Bilder sind zu einem prägenden Element unserer Zeit geworden. Sie begegnen uns täglich auf Desktops, Mobilgeräten und öffentlichen Bildschirmen und formen dabei auf subtile, aber tiefgreifende Weise, wie wir die Welt wahrnehmen. Kameraleute sind die unsichtbaren Erzähler:innen unserer Zeit. Doch hinter dem Glanz und Glamour der Filmindustrie verbergen sich oft harte Realitäten. Die neue Studie der Internationale Föderation der Kameraleute zeigt deutlich, wie prekär die Arbeitsbedingungen vieler Kameraleute in Europa sind. Viele beginnen ihre Dreharbeiten, bevor überhaupt ein Vertrag vorliegt, und über die Hälfte wird in die Selbstständigkeit gedrängt, weil Produzent:innen Verantwortung und Sozialabgaben umgehen wollen. Statt künstlerischer Freiheit erleben viele Unsicherheit und Druck: Arbeitswochen mit mehr als 48 Stunden sind keine Ausnahme, unbezahlte Überstunden längst zur Regel geworden. Auch in der Vor- und Nachbereitung wird oft ohne Entlohnung gearbeitet, aus Angst, sonst keinen Folgeauftrag zu bekommen. Und Frauen haben es noch schwerer. Fast 70 Prozent der Kamerafrauen berichten von Diskriminierung, ungleicher Bezahlung oder fehlenden Aufstiegschancen.“ ****

Kurt Brazda, Vorsitzender des Ausschusses für Arbeitsbedingungen des Internationalen Verbandes der Kameraleute (IMAGO), unterstreicht die Dringlichkeit: „Wir erwarten politische Maßnahmen, um diese Situation so bald wie möglich zu verbessern, denn wir wollen in einem Umfeld arbeiten, das auf Respekt und Würde basiert – um die Qualität des europäischen Filmschaffens zu sichern.“

Heide und Regner sehen ebenfalls raschen Handlungsbedarf: „Die Ergebnisse zeigen, dass künstlerische Leidenschaft zu oft mit prekären Strukturen und fehlender Absicherung bezahlt wird. Wenn wir wollen, dass Europas kulturelle Vielfalt lebendig bleibt, müssen wir auch den Menschen hinter den Kulissen stabile und gerechte Rahmenbedingungen bieten. Programme wie Creative Europe spielen dabei eine entscheidende Rolle für die Förderung der europäischen Kultur- und Kreativwirtschaft. Sie müssen daher erhalten und ausgebaut werden. Kreative Arbeit ist keine Leidenschaft, die man ausnutzen darf, sondern ein unverzichtbarer Teil unserer europäischen Kultur.“ (Schluss) jw/ff

Rückfragen & Kontakt

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der SPÖ-Delegation im
Europaparlament
Jasmin Wagner
Telefon: +32 2 28 38628
E-Mail: jasmin.wagner@europarl.europa.eu

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