- 07.07.2023, 10:24:50
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„kulturMontag“ am 10. Juli in ORF 2: Kulturhauptstadt Temeswar, neuer Albertina-Generaldirektor Ralph Gleis, KI in der Musik
Danach: Dokumentation „Ikonen Österreichs – Sexsymbole“
Utl.: Danach: Dokumentation „Ikonen Österreichs – Sexsymbole“ =
Wien (OTS) - Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am
10. Juli 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2 bringt u. a. eine Reportage über
die Kulturhauptstadt Temeswar. Die drittgrößte Stadt Rumäniens ist
wirtschaftliches wie kulturelles Zentrum des Banat und überrascht mit
Vielfalt und Pioniergeist. Weiters widmet sich die Sendung Ralph
Gleis, der am 1. Jänner 2025 neuer Albertina-Generaldirektor wird und
das Erbe von Klaus Albrecht Schröder antritt. Außerdem berichtet der
„kulturMontag“ über Künstliche Intelligenz in der Musikbranche, eine
ebenso aufregende wie auch beängstigende Entwicklung. Anschließend
steht die Dokumentation „Ikonen Österreichs – Sexsymbole“ (23.25 Uhr)
auf dem Programm.
Mehr zum „kulturMontag“:
Rumäniens kleines Wien – Die Kulturhauptstadt Temeswar
Der erste Tarzan der Filmgeschichte, Johnny Weissmüller, Österreichs
Parade-Psychiater Erwin Ringel oder auch der Langzeitdirektor der
Wiener Staatsoper, Ioan Holender – sie alle stamm(t)en aus Temeswar.
Auch die Karriere des international renommierten Dirigenten Bruno
Walter hat hier ihren Ausgang gefunden und sogar Walzerkönig Johann
Strauß hat der Stadt in seinem „Zigeunerbaron“ ein Denkmal gesetzt.
Mit mehr als 300.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Timișoara, das
bis 1919 zu Österreich-Ungarn gehörte, die drittgrößte Stadt
Rumäniens und wirtschaftliches wie kulturelles Zentrum des Banat.
Eine Art Miniatur-Europa, denn hier leben Menschen aus Rumänien,
Deutschland, Serbien, Ungarn, Kroatien, Slowakei und Bulgarien an
einem Ort. Bis heute prägen viele ethnische Gruppen die Stadt, deren
wechselhafte Geschichte sich auch in der Architektur widerspiegelt.
Doch die jüngere Historie der Stadt ist auch blutig. 1989 begannen
hier die Aufstände gegen den langjährigen Diktator Nicolae Ceausescu
und leiteten die Revolution ein. Seither ist die Stadt im Aufbruch
zwischen West und Ost. Unter dem Titel „ Shine your light – Light up
your city“ wollen die Verantwortlichen der europäischen Community das
neue Gesicht ihrer Stadt präsentieren, jegliche Klischees von
osteuropäischer Rückständigkeit werden in Temeswar Lügen gestraft.
Der „kulturMontag“ bringt eine Reportage über die rumänische
Kulturhauptstadt, die mit Vielfalt und Pioniergeist überrascht.
Nachrichten aus dem Kunst-All: Ralph Gleis übernimmt Schröders Erbe
Wenn der Linzer Kunsthistoriker Klaus Albrecht Schröder 2024 seine
Agenden als Albertina-Chef abgibt und sich in die verdiente Pension
zurückzieht, ist er mit 25 Jahren Österreichs längst dienender
Museumsdirektor. Ein wahres Imperium hat er geschaffen,
Ausstellungsflächen erweitert, notwendige Tiefspeicher installiert,
internationale Leihgaben, von Batliner bis Carl Djerassis bedeutender
Paul-Klee-Sammlung, an Land gezogen und der Essl-Sammlung gemeinsam
mit dem finanzkräftigen Hans Peter Haselsteiner als „Retter in der
Not“ mit der Albertina Modern ein wahrlich elegantes Dach über dem
Kopf mitten in der Stadt geboten. Doch auch eineinhalb Jahre vor dem
Ruhestand liegt er nach wie vor nicht auf der faulen Haut und
expandiert weiter: im Fokus das ehemalige Klosterneuburger Museum der
Familie Essl, das er als dritten Standort des Museums in Angriff
nimmt. Ganz nach dem Vorbild seiner internationalen Kollegen soll die
„Albertina Klosterneuburg Essl Museum“ das sein, was die Tate
Liverpool für die Tate ist, was der Louvre-Lens ist, was das Centre
Pompidou-Metz ist. Denn die Albertina-Sammlung ist in den Jahren
enorm gewachsen, so dass nur ein Bruchteil gezeigt werden kann. Es
sind mächtige Fußstapfen, in die der deutsche Kunsthistoriker Ralph
Gleis mit 1. Jänner 2025 treten wird. Welche Visionen hat der
49-Jährige, der zurzeit als Direktor die Alte Nationalgalerie in
Berlin leitet? Welches Zukunftspotenzial erkennt er? Welche Rolle
will Gleis in der Elite der internationalen Museumslandschaft
spielen?
Chance oder Untergang? KI in der Musik
Erst vor Kurzem haben sich die Medien überschlagen, als Sir Paul
McCartney einen „allerletzten“ Song der Beatles angekündigt hat.
Darin sei die Stimme des bereits 1980 verstorbenen John Lennon zu
hören. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz soll Lennons Gesang aus
einem alten Demo-Tape extrahiert worden sein, das Lied soll noch in
diesem Jahr erscheinen. Ein PR-Gag von Sir Paul, um seinen opulenten
Bildband zu vermarkten, oder doch ein Statement eines mittlerweile
80-Jährigen, der keine Scheu vor neuen Technologien hat? Es zeigt in
jedem Fall, dass der Siegeszug von Künstlicher Intelligenz auch vor
den legendären Fab Four nicht Halt macht und in der Musikbranche
zurzeit heiß diskutiert wird. Die neuen Methoden werfen viele
ethische Fragen auf und führen auch zu finanziellen Streitigkeiten.
Einerseits eröffnen die facettenreichen Einsatzmöglichkeiten neue
Wege, andererseits befürchten viele den Missbrauch geistigen
Eigentums. Nicht ganz unbegründet, kamen doch in vergangener Zeit
einige Fake-Songs von Stars wie Eminem, Oasis oder auch Drake & The
Weeknd auf den Markt. Auch der britische Sänger Sting warnte vor
Kurzem, man dürfe nicht Maschinen die Kontrolle überlassen. Wird die
Verteidigung des humanen Kapitals in den kommenden Jahren einer der
wichtigsten Kämpfe im Musikbusiness werden? Der „kulturMontag“
berichtet über eine ebenso aufregende wie beängstigende Entwicklung
in der Musikbranche.
Dokumentation „Ikonen Österreichs – Sexsymbole“ (23.25 Uhr)
Sie sind ur-alt, ur-wienerisch und ur-eigenartig, die „Sexsymbole“
dieses Landes. Die Venus von Willendorf, Josefine Mutzenbacher und
die sogenannten „Sexkoffer“ erzählen nicht nur etwas über die
erotischen Seiten der Österreicher:innen, sondern auch etwas über
Perversionen und Prüderie, über Kultur und Politik. In dieser Folge
der ORF-Kulturreihe „Ikonen Österreichs“ begibt sich Regisseurin
Marlies Faulend unter anderem in die Wachau, an den Fundort der Venus
von Willendorf. Der Film gibt überraschende Theorien zur ihrem
Bestimmungszweck – etwa von dem Kabarettisten Leopold Toriser, der
Archäologin des Naturhistorischen Museums in Wien Walpurga
Antl-Weiser und der Erotik-Expertin Ingrid Mack. Auch die Figur der
Josefine Mutzenbacher steht einzigartig für Österreichs Geschichte.
Sie „erblickt“ 1906 das Licht der Welt und beschäftigt bis heute
Literaturwissenschafter:innen wie Clemens Ruthner. Weniger
offenherzig, aber ebenso entblößend sind die sogenannten „Sexkoffer“,
die Lehrmittel aus den 1980er Jahren, die das prüde Österreich mit
Sexualunterricht schockierten. Für den Journalisten und Autor Martin
Wassermair stehen die Sexkoffer für seine Jugend. Für ihren
„Erfinder“ Frank Chisté für das Verklemmtsein der Österreicher:innen.
Und für den Leiter des Verhütungsmuseums Christian Fiala für eine
weitere Fehlleistung heimischer Sexualerziehung.
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