• 07.06.2023, 14:12:37
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ORF-„matinee“-Doppel: Fronleichnam à la française mit u. a. Dirigentenporträt „Yannick Nézet-Séguin“ zum Sommernachtskonzert

Am Sonntag: „Gautier Capuçon und das Cello“, „Traumschlösser und Ritterburgen – vom Weinviertel nach Tschechien“ u. v. m

Utl.: Am Sonntag: „Gautier Capuçon und das Cello“, „Traumschlösser
und Ritterburgen – vom Weinviertel nach Tschechien“ u. v. m =

Wien (OTS) - Zwei abwechslungsreiche Kulturvormittage präsentiert ORF
2 am kommenden Feiertag und Sonntag:

So steht die von Teresa Vogl moderierte „matinee“ zu Fronleichnam, am
Donnerstag dem 8. Juni 2023, ab 9.05 Uhr in ORF 2 ganz im Zeichen von
Frankreich und spiegelt damit das Motto des am gleichen Abend
stattfindenden Sommernachtskonzerts der Wiener Philharmoniker in
Schönbrunn (live-zv. in ORF 2 und 3sat) wider. Zunächst unternimmt
der Film „Wilde Schlösser“ einen Ausflug zur südfranzösischen Burg
Carcassonne, gefolgt von einem Porträt des kanadisch-französischen
Dirigenten „Yannick Nézet-Séguin“ (9.50 Uhr), der am Abend sein
Pultdebüt beim Sommernachtskonzert gibt. Abschließend erforscht eine
Ausgabe der Reihe „Der Geschmack Europas“ (10.45 Uhr) die bergige
französische Mittelmeerinsel Korsika.
Die von Peter Schneeberger präsentierte „matinee“ am Sonntag, dem 11.
Juni, stellt um 9.05 Uhr in ORF 2 zunächst „Traumschlösser und
Ritterburgen – Vom Weinviertel nach Tschechien“ vor und rückt
anschließend in „Gautier Capuçon und das Cello“ (9 50 Uhr) den
französischen Cellisten in den Mittelpunkt, der beim letztjährigen
Sommernachtskonzert als Solist auftrat und heuer bei der
Sommernachtsgala in Grafenegg (am 23. Juni live-zv. in ORF 2) zu
erleben sein wird. Auf „Die Kulturwoche“ (10.35 Uhr) mit spannenden
Berichten und Tipps folgt eine Ausgabe der Kurzreihe „Ikonen
Österreichs“ (10.45 Uhr) über die legendäre Ostarrichi-Urkunde –
jenes eigentlich völlig unbedeutende Schriftstück aus dem Jahr 996,
das erstmals den Namen „Ostarrichi“ – Österreich – erwähnt und erst
viel später als Grundsteinlegung des „Tausendjährigen Österreich“
gefeiert wurde.

Donnerstag, 8. Juni:

„Wilde Schlösser – Carcassonne“ (9.05 Uhr)

Am Fuße der französischen Pyrenäen liegt Carcassonne, eine der
ältesten und beeindruckendsten Burgen Europas. Über Jahrhunderte
bauten die verschiedensten Herrscherhäuser diese zu einer der größten
Festungen Europas aus. Noch heute sind in den Bergen um Carcassonne
Wildschweine und seltene Wasservögel heimisch und selbst in den
Gemäuern der Burg leben Echsen und Raubvögel. Die fruchtbaren Böden,
die Sonne Südfrankreichs und das Salz vom nahen Mittelmeer
ermöglichten den Menschen immer schon reiche Ernte und sorgten für
Wohlstand in der Region. Gleichzeitig entstand in diesem
Naturparadies eine christliche Bewegung, die Bescheidenheit nicht nur
predigte, sondern auch lebte – eine Seltenheit im mittelalterlichen
Europa. Die Katharer bauten nicht einmal eigene Kirchen, sondern
nutzten die Natur selbst als ihre Gotteshäuser, was in den Augen der
katholischen Kirche als Ketzerei galt und von ihr gnadenlos verfolgt
wurde, wie der Film von Mathias Glück und Robert Wiezorek zeigt.

„Yannick Nézet-Séguin“ (9.50 Uhr)

Geboren 1975 in Montreal, studierte Yannick Nézet-Séguin Klavier,
Dirigieren, Komposition und Kammermusik am Conservatoire de musique
de Québec. Mit 25 Jahren wurde er zum Musikdirektor des Orchestre
Métropolitain seiner Heimatstadt ernannt, von 2008 bis 2018 war er
Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Rotterdam. Mit seinem
Weggang blieb er dort Ehrendirigent und wechselte als Musikdirektor
an die MET in New York. Seine Interpretationen zeichnen sich durch
Subtilität, Energie und Kraft aus. Seine intensive Musikalität und
sein eingängiger Enthusiasmus haben ihn bei den besten Orchestern der
Welt ungemein beliebt gemacht. Seit Jahren ist Yannick Nézet-Séguin
daher auch eng mit den Wiener und Berliner Philharmonikern verbunden.
Unter der Regie von Christiaan van Schermbeek begleitete ihn ein
Kamerateam über einen langen Zeitraum: Entstanden ist ein
ambitioniertes, witziges und intimes Porträt über einen
faszinierenden Dirigenten, der die Welt im Sturm zu erobern scheint.

Der Geschmack Europas – Korsika (10.45 Uhr)

Lojze Wieser und Martin Traxl, der Regie bei dieser Folge führte,
erkunden auf ihrer kulturkulinarischen Reise durch europäische
Regionen die „Insel der Schönheit“, Korsika, wo sie neben der
beeindruckenden und vielseitigen Landschaft, den urigen Dörfern und
geschichtsträchtigen Hafenstädten wie Bastia oder Calvi auch die
traditionellen Produkte und Speisen entdecken. Die unzähligen
knorrigen Kastanienbäume lieferten jahrhundertelang das
Grundnahrungsmittel der Korsinnen und Korsen, das Kastanienmehl, und
sind auch heute noch in den Küchen, Backstuben und in der Imkerei
sehr geschätzt. Auch Zitronen und Oliven sind weder aus der
Vegetation noch aus der korsischen Kulinarik wegzudenken. Der
Brocciu, ein aus Schaf- oder Ziegenmilch hergestellter Frischkäse,
gilt als kulinarisches Wahrzeichen der Insel. Von deftig-würzigen
Wurst-Produkten wie zum Beispiel der Coppa bis hin zu zarten, frisch
gefangenen Langusten, Süßgebäck und duftenden Erzeugnissen aus
heimischen Zitrusfrüchten hat Korsika eine Fülle an Geschmäckern zu
bieten.

Sonntag, 11. Juni:

„Traumschlösser und Ritterburgen – Vom Weinviertel nach Tschechien“
(9.05 Uhr)

Zwischen UNESCO-Weltkulturerbe, vielbesuchten Schauburgen und
mächtigen Wehranlagen – die Burgen und Schlösser des Weinviertels
sowie des tschechischen Grenzgebiets sind lebhafte Monumente einer
bewegten Geschichte. Der Film von Valentin Badura führt von der Burg
Kreuzenstein, die im Dreißigjährigen Krieg vollends zerstört und Ende
des 19. Jahrhunderts als neuromantische Schauburg wiederaufgebaut
wurde, bis zum Schloss Wilfersdorf an der
österreichisch-tschechischen Grenze, das sich seit 1436 durchgehend
im Besitz der Familie Liechtenstein befindet. Weiter geht die Reise
nach Südmähren zum Schloss Valtice, dem ehemaligen Wohnsitz der
Dynastie, sowie ins nahegelegene Anwesen Lednice, das ehemaligen
Sommerschloss der Fürstenfamilie. Die elegante Kulturlandschaft
zwischen den Prunkbauten wurde sogar als „Garten Europas“ deklariert.
Im Nordwesten des Weinviertels thront über der kleinsten Ortschafts
Österreichs die Burg Hardegg, eine Wehranlage, die im 12. Jahrhundert
von den Grafen von Plain und Hardegg errichtet wurde. Den Abschluss
der filmischen Entdeckungsreise bildet Grafenegg. Die wohl
bedeutendste Schlossanlage des romantischen Historismus in Österreich
mit der futuristisch anmutenden Open-Air-Bühne Wolkenturm bildet
jeden Sommer die Kulisse für einzigartige Konzerte.

„Gautier Capuçon und das Cello“ (9.50 Uhr)

Der charismatische Cellist Gautier Capuçon tritt in diesem Jahr als
Solist bei der „Sommernachtsgala Grafenegg“ auf. Die Dokumentation
von Beatrix Conrad stellt das Verhältnis des Ausnahmemusikers zu
seinem Instrument in den Mittelpunkt: „Ich habe mehrere Jahre
gebraucht, um es zu zähmen. Wahrscheinlich würde es das Gleiche über
mich sagen“, sagt der Franzose über sein mehr als 300 Jahre altes
Cello des venezianischen Geigenbauers Matteo Goffriller aus dem Jahr
1701.
Capuçon berichtet von der Wildheit und den facettenreichen
Ausdrucksmöglichkeiten für fast alle Repertoiresparten seines
Instruments. Als musikalisches Hauptwerk steht das Cellokonzert von
Antonín Dvořák im Zentrum des Films, gespielt von Gautier Capuçon
gemeinsam mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von
Alan Gilbert.

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