• 30.01.2023, 09:41:25
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Vor Weltkrebstag 2023: Jede:r zweite Krebspatient:in fühlt sich kaum in Therapie-Entscheidung eingebunden

Wien (OTS) - 

Jährlich erkranken laut Österreichischem Krebsreport etwa 42.000 Menschen hierzulande an Krebs.

Die Diagnose trifft viele von ihnen ganz unvermutet und wirft häufig Fragen und Ängste auf. Während der Therapie kommen weitere Herausforderungen auf Patient:innen und Angehörige zu, die unter anderem die medizinische Information sowie die aktive Einbindung in Therapieentscheidungen betreffen. 

Dazu hat die Initiative All.Can eine Umfrage durch Spectra Marktforschung unter 400 österreichischen Krebspatient:innen durchführen lassen. Die Ergebnisse sind aufschlussreich:  

  • 44 % der Patient:innen fühlten sich wenig bis gar nicht in die ärztliche Entscheidung der Krebsbehandlung eingebunden.
  • Positiv hingegen wurden die vor Beginn der Behandlung gebotenen ärztlichen Informationen bewertet: Diese waren für 63 % der Krebspatient:innen nach Informationsmenge und für 77 % nach Verständlichkeit der Informationen zufriedenstellend.
  • Fast die Hälfte (47 %) hatte keinen Wunsch nach noch mehr Informationen vor der Krebstherapie. 

Dr. Gerald Bachinger, niederösterreichischer PatientInnenanwalt, zu den Ergebnissen: „Allzu oft reduziert sich die Wahrnehmung und Diskussion von Themen rund um Krebserkrankungen auf neue Erkenntnisse und Therapien. So wichtig diese selbstverständlich sind, fehlt für eine ganzheitliche Betrachtung oft die Perspektive auf die Lebensrealität der Betroffenen. Krebs ist nicht nur eine Herausforderung für den Körper, sondern zumindest genauso sehr eine für die Psyche des Menschen. Darum ist jede Initiative zu begrüßen, die sich diesem Aspekt widmet und hier Fortschritte anstrebt.“ 

Was erwarten Krebspatient:innen ganz konkret? 27 % nannten als wichtigste Unterstützung psychoonkologische, psychologische oder psychotherapeutische Beratung. Weitere 11 % gaben Physiotherapie bzw. Bewegungstherapie an.   

Prof. Dr. Gabriela Kornek, Ärztliche Direktorin des AKH Wien und Obfrau der Initiative ‚Leben mit Krebs‘, ergänzt: „Die Einbindung der Patient:innen zu Beginn der Therapie ist wesentlich – aber damit ist es nicht getan. Es braucht ganz offensichtlich auch während der Behandlungsphase umfassende Unterstützungsangebote für jenen beachtlichen Anteil an Betroffenen, die auf diese Unterstützung angewiesen sind.“  

Die Stakeholder-Plattform All.Can ist in Österreich seit dem Vorjahr in der Öffentlichkeit aktiv und wird sich in den kommenden Monaten dafür einsetzen, konkrete Verbesserungspotenziale aufzuzeigen und praktikable Lösungsschritte zu initiieren.

37% der Befragten gaben psychische Probleme im Zusammenhang mit der Erkankung als „sehr belastend“ an (der Spitzenwert unter allen Belastungen). Daher wird All.Can mit einem Projekt im Bereich der Psychoonkologie hier ansetzen; es befindet sich derzeit in Vorbereitung und soll möglichst noch vor dem Sommer 2023 gestartet werden. 

Weitere Informationen unter www.all-can.at


Über All.Can

All.Can International ist eine Multi-Stakeholder-Plattform, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Effizienz in der Krebsversorgung zu steigern. Als Effizienz definiert All.Can alle Maßnahmen, die zur Verbesserung der Patient:innensituation beitragen. All.Can wurde als Not-for-profit-Organisation gegründet, die Mitglieder sind unterschiedliche Stakeholder aus verschiedenen Bereichen der Krebsversorgung. Zurzeit gibt es knapp zwanzig nationale All.Can-Initiativen weltweit. In regelmäßigen Abständen werden Online-Meetings zwischen den unterschiedlichen Initiativen organisiert, um aktuelle Projekte zu präsentieren und Erfahrungen auszutauschen.  

 

Rückfragen & Kontakt

Mag. Robert Bauer, accelent communications
robert.bauer@accelent.at
0043 664 737 265 93

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