• 21.11.2022, 10:41:49
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„Gestern heilig, heute kriminell?“: Neue „kreuz und quer“-Doku über Martha Hennessy, „eine Christin im Kampf für Gerechtigkeit“

Am 22. November um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Schwester Courage“

Utl.: Am 22. November um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Schwester
Courage“ =

Wien (OTS) - Die Amerikanerin Martha Hennessy ist die Enkeltochter
der katholischen Pazifismus-Ikone und Gründerin der
Catholic-Worker-Bewegung Dorothy Day. Wie die Großmutter kämpft sie
gegen Atomwaffen. Dafür ging sie sogar ins Gefängnis. Mit Cristina
Yurena Zerrs Dokumentation „Gestern heilig, heute kriminell? – Eine
Christin im Kampf für Gerechtigkeit“ zeigt „kreuz und quer“ am
Dienstag, dem 22. November 2022, um 22.35 Uhr in ORF 2 ein Porträt
Martha Hennessys. Um 23.10 Uhr folgt das „kreuz und quer“-Dokudrama
„Schwester Courage“ von Klaus T. Steindl.

„Gestern heilig, heute kriminell? Eine Christin im Kampf für
Gerechtigkeit“ – Ein Film von Cristina Yurena Zerr

Was bedeutet es, sich im 21. Jahrhundert für die radikale Nachfolge
Jesu zu entscheiden? Mit dieser Frage beginnt das Porträt über Martha
Hennessy (67) – einer ungewöhnlichen, tiefgläubigen Frau, die in
ständiger Suche nach ihrem Beitrag für eine gerechtere, befreite
Gesellschaft ist. Diese Suche bewegt sie zu einem drastischen
Schritt: Am 4. April 2018 bricht sie mit einer Gruppe von sieben
katholischen Aktivistinnen und Aktivisten – der Tradition der
christlichen Pflugscharbewegung folgend – in eine der weltweit
größten US Navy-Basen im Bundesstaat Georgia ein, um gegen die dort
gelagerten Atomwaffen zu protestieren. Die als Kings Bay Plowshares 7
bekanntgewordene Gruppe wird in einem Gerichtsprozess im Oktober 2019
schuldig gesprochen. Im Dezember 2020 tritt Hennessy ihre Haftstrafe
von zehn Monaten an. Es folgen drei Jahre Bewährungszeit unter
strengen Auflagen. Im Film wird Martha Hennessys Engagement gegen
Nuklearwaffen in einen größeren Rahmen eingebettet: Ein Jahr nach
Inkrafttreten des UN-Vertrags zum Verbot von Atomwaffen kommen
Mitgliedsstaaten, Betroffene und Zivilgesellschaft im Juni 2022 zu
einer Konferenz in den Gebäuden der UNO in Wien zusammen. Dort wird
ersichtlich: Die Bedrohung durch Atomwaffen, die in den vergangenen
drei Jahrzehnten als vermeintliches Relikt des Kalten Krieges in der
Öffentlichkeit weitgehend ausgeblendet wurde, hat heute wieder eine
höchst beunruhigende Aktualität.

Immer wieder erzählt Martha Hennessy, wie ihr Engagement von ihrem
christlichen Glauben getragen wird. Dieser hat auch in ihrer Familie
eine wichtige Bedeutung: Hennessy ist Enkelin der Sozialaktivistin
und christlichen Ikone Dorothy Day, der Gründerin der
Catholic-Worker-Bewegung, für die derzeit im Vatikan ein Verfahren
zur Seligsprechung läuft. In eben dieser Bewegung engagiert sich
Hennessy, seitdem sie ihre Arbeit als Physiotherapeutin aufgab. In
einem heruntergekommenen Gebäude mitten in Manhattan beherbergt die
christliche Gemeinschaft Menschen vom Rand der Gesellschaft und lebt
mit ihnen zusammen. Zwischen dieser und ihrer familiären Welt in
Vermont trägt sich ihr Leben zu – oder im Gefängnis, wo Martha
Hennessy aufgrund ihrer Aktion landet: ein weiteres Erbe ihrer
Großmutter Dorothy Day, die wegen ihres Aktivismus für das
Frauenwahlrecht, gegen den Vietnamkrieg oder die nukleare Aufrüstung
immer wieder ins Gefängnis kam.

„Schwester Courage“ – ein Film von Klaus T. Steindl

„Schwester Courage“ – eine Koproduktion von ORF, Metafilm und BMBWF,
gefördert von Fernsehfonds Austria und CINE ART – beleuchtet das
Schicksal einer tragischen Heldin: Anna Bertha Königsegg, Visitatorin
der Barmherzigen Schwestern in Salzburg, kämpfte gegen die
systematische Tötung von Menschen mit Behinderungen in der
sogenannten „Aktion T4“ der Nationalsozialisten – „T4“ stand für die
Organisationszentrale mit der Berliner Adresse Tiergartenstraße 4.
Ihr Gewissen ließ Anna Bertha Königsegg handeln, als andere
wegschauten: Trotz der Gefahr, verhaftet und in ein
Konzentrationslager überstellt zu werden, setzte sich die Ordensfrau
für Menschen ein, die im „Dritten Reich“ vernichtet werden sollten.

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