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NÖ Bauernbund: OMV Aufsichtsrat muss Vergangenheitsbewältigung abschließen und in die Zukunft blicken

Nemecek: Versorgungsengpässe verhindern, bevor sie in Österreich entstehen

St.Pölten (OTS) - In der Sitzung des Aufsichtsrates der OMV diese Woche wurde primär die Rolle des ehemaligen Firmenchefs Rainer Seele behandelt. Wegweisende Entscheidungen über die Zukunft des Konzerns, etwa zum geplanten Verkauf der Borealis Stickstoffsparte, blieben jedoch abermals aus. Währenddessen spitzt sich die Lage in diesem Bereich in Europa weiter zu.

Der tschechische Agrofert-Konzern, der auch als favorisierter Käufer für die Borealis-Stickstoffsparte gilt, stellt in seinem Stickstoffwerk Piesteritz in Deutschland nun nach der Düngerproduktion überraschend auch die für den Verkehr so wichtige AdBlue-Produktion ein. Laut deutschen Medienberichten stellt beispielsweise Dirk Engelhardt, Chef der deutschen Frächtervereinigung BGL, der rot-grün-gelben deutschen Regierung die Rute ins Fenster: „Kein AdBlue bedeutet keine Brummis. Und das bedeutet keine Versorgung für Deutschland.“

NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek zeigt die intensive Vernetzung und die gleichen Herausforderungen der deutschen und österreichischen Volkswirtschaften auf: „Deutschland ist unser größter Handelspartner und eine der größten Wirtschaftsnationen der Welt.“

In Österreich entscheidet derzeit in letzter Konsequenz noch die Republik, über die ÖBAG, ob und wie lange die teilstaatliche Borealis auch als größter AdBlue-Hersteller den österreichischen Bedarf decken kann. Diese Entscheidungshoheit steht jedoch in Schwebe, denn dieser Bereich der Borealis, zu dem das Werk in Linz gehört, soll genau an den tschechischen Konzernmulti Agrofert verkauft werden, der in Deutschland das Werk in Piesteritz stilllegt, die Produktion stoppt und damit die Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel setzt.

„Ohne AdBlue geht auch in Österreich im Verkehr nichts mehr und ohne Düngemittel stehen wir nächstes Jahr vor leeren Regalen“, zeigt Nemecek die potenziellen Folgen des Borealis-Ausverkaufs auf. Während Deutschlands Verantwortliche bereits den Ernst der Lage verstanden haben, wird in Österreich die dramatische Situation offenbar immer noch nicht erkannt.

„In Deutschland wird der Bund eingreifen müssen, um das Werk im ausländischen Besitz in Gang zu setzen. In Österreich haben wir die günstigeren Voraussetzungen, dass wir diese Mittel in der eigenen Wirtschaft halten könnten, aber nur, wenn die ÖBAG diesem Ausverkauf der Versorgungssicherheit nicht zustimmt. Wann, wenn nicht jetzt, sind die Vertreter der ÖBAG aufgerufen, alles daran zu setzen, dass es in Österreich nicht zu einem bösen Erwachen ohne Dünger und AdBlue kommt“, so Nemecek.

„Während sich die OMV in unzähligen Sitzungen mit Vergangenheitsbewältigung rund um Seele und Co beschäftigt, riskiert der teilstaatliche Konzern, dass die Abhängigkeit vom Ausland noch größer wird“, betont Nemecek abschließend, dass es jetzt dringendst an der Zeit ist, Versorgungsengpässe in Österreich zu verhindern, bevor sie entstehen.

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Michael Kostiha
Pressesprecher NÖ Bauernbund
Ferstlergasse 4
3100 St. Pölten
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Referent Öffentlichkeitsarbeit
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