SPÖ-Frauen: Zeit für Halbe-Halbe bei bezahlter und unbezahlter Arbeit!
Wien (OTS/SK) - Frauen arbeiten mehr als Männer, haben aber deutlich weniger Einkommen. Die Teuerung trifft sie daher besonders. Tirol ist nach wie vor Schlusslicht bei Einkommen, das Leben in Tirol ist teuer. Während die Lebenshaltungskosten in Tirol besonders hoch sind, sind die Löhne von Frauen besonders niedrig. Frauen sind daher ganz besonders durch die aktuelle Teuerung belastet. Mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Familie bedeutet weniger Möglichkeiten für (Vollzeit-)Arbeit und somit fehlende Fachkräfte für die Wirtschaft und zahlreiche Hürden für Frauen. „Wir müssen alles tun, um Armut zu verhindern! Frauen verdienen noch immer weniger und leiden daher unter der Teuerung besonders. In einem von drei Haushalten decken die Einnahmen die Ausgaben nicht mehr. Für alleinlebende, junge Frauen, Pensionistinnen und Alleinerzieherinnen ist die Situation besonders dramatisch. Die gestiegenen Mietkosten treiben Frauen und ihre Kinder in Obdachlosigkeit. Das müssen wir verhindern!“, so SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende und SPÖ-Bereichssprecherin für Frauen, Kinder und Jugend Eva Maria Holzleitner. ****
„Tirol ist österreichweit Schlusslicht bei den Einkommen, aber führend bei den Lebenshaltungskosten. Für Frauen gilt das noch stärker“, verdeutlicht Landesfrauenvorsitzende und Nationalrätin Selma Yildirim. „Nur 36% der Tirolerinnen haben einen ganzjährigen Vollzeitjob, bei Männern sind es 66%. Mit Corona hat sich diese Situation nochmals verschärft. Es ist die Aufgabe der Politik sicherzustellen, dass Frauen die Möglichkeit haben Vollzeit zu arbeiten und somit ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Zeit ist längst reif für Halbe-Halbe bei der bezahlten und der unbezahlten Arbeit!“, betont Yildirim.
„Ein Schritt in diese Richtung wäre eine ganzjährige, ganztägige und kostenlose Kinderbildung- und –betreuung. Davon sind wir in Tirol noch weit entfernt. Wir fordern daher einen Rechtsanspruch. Bei der Umsetzung muss der Bund die Gemeinden unterstützen“, so Landtagsabgeordnete Elisabeth Fleischanderl. „Das Land muss aber auch in anderen Bereichen Vorbildwirkung zeigen. Zum Beispiel bei den Mitarbeiter*innen in der Landesverwaltung. Noch immer gibt es noch viel zu wenig Frauen in Führungspositionen, weil diese oft politisch motiviert und ohne transparente Bewerbungsverfahren vergeben werden. Auch hier haben wir Anträge im Landtag eingebracht, die leider auf die lange Bank geschoben werden. Es ist Zeit, daran endlich etwas zu ändern.“
Zahlen, Daten, Fakten: Das mittlere Einkommen von Männern in Tirol betrug im Jahr 2020 36.064,- Euro, das von Frauen 21.712,- Euro. Das ergibt einen Einkommensrückstand von 43%. Die Tirolerinnen liegen mit ihren Einkommen 11,3% unter dem Österreichschnitt, die Tiroler um 1,2% darüber. Bei ganzjähriger Vollzeitarbeit bekommen Männer 44.917,- Euro, Frauen 38.199,- Euro, das ist ein Einkommensnachteil von 17%. (Analyse der Lohnsteuerdaten 2020,Einkommensbericht der AK Tirol) Nur 39% der betreuten Kindergartenkinder und 49% der betreuten 0-2-Jährignen haben einen Betreuungsplatz, der den Vereinbarkeitskriterien entspricht. Kindergärten in Tirol haben immer noch im Schnitt an 38 Tagen im Jahr geschlossen, rund die Hälfte ist ab 16 Uhr zu. Zur Erreichung der von der EU im Jahr 2002 beschlossenen Barcelona-Ziele fehlen in Tirol noch an die 900 Plätze für unter 3-jährige Kinder. (Kinderbetreuungsstatistik für Tirol bzw. Österreich)
Forderungen der SPÖ-Frauen:
- Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr
- Staatliche Unterhaltsgarantie
- Einfrierung der Richtwertmieten
- Einkommenstransparenz
- Gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit
- Kollektivvertraglicher Mindestlohn von 2000 Euro brutto
- Erhöhung des Arbeitslosengeldes
SERVICE: Foto zur Pressekonferenz: https://tinyurl.com/36etpmyj, von links: Elisabeth Fleischanderl, Eva-Maria Holzleitner, Selma Yildirim, (c)Hitthaler (Schluss) up/mp
Rückfragen & Kontakt:
SPÖ-Bundesorganisation, Pressedienst, Löwelstraße 18, 1010 Wien, Tel.: 01/53427-275, https://www.spoe.at/impressum/