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Scheitert auch diese Pflegereform wieder am Geld?

Die Probleme im Akut- und Langzeitpflegebereich steigen drastisch. Die Politik streitet ums Geld.

Wien (OTS) - Fast wöchentlich hören wir mittlerweile Meldungen über geschlossene Stationen im Akut- und Langzeitpflegebereich in Österreich. Schuld daran ist der Personalmangel in der Pflege. Es gibt nicht genug Pflegepersonen, um das System langfristig aufrechtzuerhalten, und die Situation spitzt sich kontinuierlich zu.

Großes, wenn nicht gar einziges Ziel der Pflegereform in ihrer derzeitigen Ausgestaltung ist es eben dieser Personalnot entgegenzuwirken. Im Zuge der Schulrechtsnovelle soll der Personalmangel in Gesundheits- und Pflegeberufen dadurch verringert werden, dass Höhere Lehranstalten und Fachschulen für Pflege und Sozialbetreuung eingeführt werden (ab 2023/24).

Schöne Pläne, aber nun wird wieder ums Geld gestritten. Dem Finanzministerium sind die zusätzlichen Kosten von jährlich 100 Millionen Euro im Endausbau zu viel und man vermisse Gelder aus den Ländern, da die Pflege-Ausbildungen in der Zuständigkeit der Länder liege.

An der Finanzierung scheitern Reformen und Verbesserungen im Pflegebereich seit Jahrzehnten. Mittlerweile sind die Auswirkungen des Personalmangels weithin sichtbar und haben Auswirkungen auf die Bürger (geschlossene Stationen, verschobene Operationstermine etc.). Niedrigschwellige, unkomplizierte, flexible Lösungen müssen jetzt geboten werden – wie man es auch immer von der Pflege verlangt. „Der Bund könnte sich das Ausbildungsgeld von den Ländern zurückholen. Andere BHS werden übrigens problemlos vom Bund finanziert, nur wenn es die Pflege betrifft, sind es plötzlich Mehrkosten? Wir steuern rasant auf einen Pflegenotstand zu – das haben anscheinend immer noch nicht alle verstanden“, sagt ÖGKV Präsidentin Mag. Elisabeth Potzmann. Das 2-Lehrer-Modell, also die Unterscheidung zwischen BHS Professoren und Pflegelehrern mit unterschiedlichen Verträgen an einem Standort, lehnt der ÖGKV als Ungleichbehandlung strikt ab.

Rückfragen & Kontakt:

Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband
+43 1 478 27 10-17
pflegezeitschrift@oegkv-fv.at
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