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Tierversuche für Botox – Todeskampf der Mäuse für die Schönheit

„Off-Label-Gebrauch“ kostet unzähligen Nagetieren das Leben

Vösendorf (OTS) - Mit Botulinumtoxin scheint der Traum von ewiger Jugend und Schönheit wahr zu werden. Schon seit Jahren ist die Faltenglättung mit dem Nervengift, das fälschlicherweise oft als Botox bezeichnet wird, auf der ganzen Welt sehr gefragt. Doch kaum jemandem ist bewusst, welch immenses Tierleid hinter dem vermeintlichen Kosmetikum steckt.

Ursprünglich wurde Botulinumtoxin zur medizinischen Anwendung von Muskelstörungen, Blasenstörungen und Migräne auf den Markt gebracht und ist als Medikament zugelassen, weshalb das Tierversuchsverbot für Kosmetika, das seit 2004 in der EU gilt, nicht greift. Deshalb bedienen sich Ärzte beim Einsatz für faltenfreie Haut des sogenannten "Off-Label-Gebrauchs", was bedeutet, dass für bestimmte medizinische Indikationen zugelassene Medikamente zweckentfremdet werden. „Auf diese Weise wird in der EU schon lange das bestehende Verbot von Tierversuchen für Kosmetika umgangen. Durch einen rechtlichen Taschenspieler-Trick geben die Gesundheitsbehörden so letztlich der Botox-Kosmetik und damit dem qualvollen Tod von Millionen von Nagetieren einen Freibrief,“ konstatiert Petrovic.

Dem Todeskampf, dem die kleinen Mäuse in den Testlaboren ausgesetzt sind, ist entsetzlich. Das Gift, das ungeheuer gefährlich ist und für den Menschen enorm stark verdünnt werden muss, wird Gruppen von Mäusen in den Bauch gespritzt. Jede Gruppe bekommt eine andere Botox Verdünnung. Dabei wird die Menge ermittelt, bei der genau die Hälfte der kleinen Nager stirbt. Diese Testmethode wird auch als LD50-Test – LD50 = tödliche Dosis bei 50% der Tiere - bezeichnet. „Die Tiere erleiden dabei Muskellähmungen, Sehstörungen und Atemnot. Der Todeskampf kann sich über drei oder vier Tage hinziehen, bis die Tiere bei vollem Bewusstsein ersticken. Schätzungen zufolge werden knapp 400.000 Mäuse allein in Europa zu Tode gequält,“ sagt MMag. Dr. Madeleine Petrovic Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (Tierschutz Austria) „Es ist schlicht und einfach unverständlich, warum Mäuse für eine rein subjektiv erdachte Verschönerung einer Person derartig gequält werden dürfen, wenn wahre Schönheit gar kein Gift braucht, sondern nur authentische Ausstrahlung.“

Rückfragen & Kontakt:

Tierschutz Austria
Sophie Reiter
Pressereferentin
+43 699 16604008
sophie.reiter@tierschutz-austria.at
www.tierschutz-austria.at

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