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Volkshilfe: Die Zivilgesellschaft leistet wieder einmal Enormes in der Flüchtlingsbetreuung

Aber die Grundversorgung passt für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine nicht.

Wien (OTS) - Die Hilfsbereitschaft der Menschen in Österreich war und ist enorm. „Die Zivilgesellschaft und die NGOs übernehmen, wie schon 2015, einen Großteil der Aufgaben, die eigentlich der Staat übernehmen müsste“, stellt der Direktor der Volkshilfe Österreich, Erich Fenninger fest.

Viele Menschen aus der Ukraine wollen auf eigenen Beinen stehen, arbeiten gehen und ihren Beitrag leisten. „Dafür brauchen sie aber die Unterstützung durch das österreichische Sozialsystem. Denn durch die Sprachbarrieren und Kinderbetreuungspflichten können sich viele, trotz Arbeitserlaubnis, nicht selbst erhalten. Außergewöhnliche Zeiten verlangen außergewöhnliche Lösungen, daher ist es ein Gebot der Stunde, die geflüchteten Menschen aus der Ukraine mit anerkannten Schutzsuchenden gleich zu stellen und ihnen Sozialhilfe zu gewähren.“

Die Grundversorgung ist ein Minimalkonzept, um Asylwerber*innen während ihrer erzwungenen Untätigkeit mit dem Nötigsten zu versorgen. „Das System hat große Lücken, die seit Jahren bekannt sind. Und es passt nicht zu den geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Die Volkshilfe hat die Schwächen des Systems, das alle Schutzsuchenden trifft, immer wieder kritisiert. Darüber hinaus ist die Grundversorgung, auch aufgrund der Teuerung, bei weitem nicht ausreichend, um sich mit dem Allernötigsten zu versorgen. Die Grundversorgung verdient ihren Namen nicht. Das zeigen die langen Schlangen vor der Lebensmittelausgabe der Volkshilfe Wien, aber auch viele Gespräche mit geflüchteten Menschen und ihren Unterstützer*innen.

„Für die Volkshilfe ist die Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine sehr positiv, aber jeder schutzsuchende Mensch sollte die gleichen Rechte haben. Daher ist jetzt der Zeitpunkt, um dringend über Verbesserungen der Grundversorgung für Alle zu reden und den Menschen aus der Ukraine einen Zugang zur Sozialhilfe zu geben. Das ist eine dringende Aufgabe für eine neue Flüchtlingskoordinator*in, die/der so schnell wie möglich ernannt werden muss. Das private Einspringen aufgrund staatlicher Versäumnisse muss ein Ende haben“, fordert Fenninger anlässlich des Weltflüchtlingstages abschließend.

Rückfragen & Kontakt:

Volkshilfe Österreich
Erwin Berger, MAS
Leiter Kommunikation Volkshilfe Österreich
+43 676 83 402 215
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