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FPÖ – Ecker: Bürgschaften sind Insolvenzfallen für Frauen – Frauen müssen mehr geschützt werden

Auch Bürgschaften sind Grund für Frauenarmut

Wien (OTS) - Ein namhaftes Bankinstitut in Österreich warb lange Zeit mit dem launigen Slogan „Anna, den Kredit hamma“. „Nach einer Trennung oder Scheidung vom Partner bringt eine etwaige Bürgschaft Frauen dann immer wieder in eine prekäre finanzielle Lage. So gaben im Jahr 2020 zwölf Prozent der Frauen an, dass sie bei einer Bank für die Absicherung eines Kredites für die jeweiligen Lebensgefährten/Partner gutgestanden sind. Die Absicht ist verständlich, diese Frauen wollen den Partner unterstützen, eine Wohnung oder ein Haus anschaffen. Die Vorgehensweise ist meist, dass der Mann den Kredit beantragt und die Frau dafür bürgt. Frauen gehen damit aber ein enormes Risiko ein, welches ihnen meist gar nicht bewusst ist“, zeigte heute die Frauensprecherin der FPÖ, NAbg. Rosa Ecker, MBA auf.

Betroffene Frauen, die durch derartige Bürgschaften in eine missliche finanzielle Lage geraten seien, berichteten davon, dass sie etwa von Seiten des Mannes, aber auch des Bankmitarbeiters beruhigt worden seien, dass es sich um eine reine Formsache handle. Wenn zu diesem Zeitpunkt ein geregeltes Einkommen vorhanden sei, so sähen Frauen auch kein Problem darin, eine Bürgschaft zu unterschreiben. Frauen würden allerdings auch von massivem Druck berichten, dem sie für diese Unterschrift ausgesetzt gewesen seien. „An und für sich haftet jede Person nur für die Schulden, für die sie selbst verantwortlich ist, also nicht für Schulden des Ehepartners oder etwa der Kinder. Aber: Übernimmt man vertraglich eine Haftung für diese Schulden und der Mann zahlt etwa dann nicht die Raten für den Kreditvertrag zurück, kann sich der Geldgeber in Folge aussuchen, von wem er die Zahlungen einfordert oder auch wen er pfändet“, informierte Ecker darüber, dass im Zuge einer Scheidung natürlich geregelt werden kann, wer welchen Part zurückbezahlt. Aber letztendlich zähle der Kreditvertrag mit der Bürgschaft - zahle der Ex-Mann nicht, müsse die Frau die Schulden abstottern, egal, ob sie vom Kredit etwas gehabt habe oder nicht.

Die Privatkonkursreform wirke sich bei Frauen positiv aus, da keine Mindestquote für Rückzahlungen mehr geleistet werden müsse. „Bürgschaften für Kredite des Ehepartners oder Lebensgefährten sind für Frauen die klassischen Stolpersteine in die Verschuldung, das sagen auch die Schuldnerberatungen. Zehntausende Österreicherinnen haben ihre Bürgschaften bitter bereut und jahrelang bezahlen müssen. Mit der Beziehung ging auch die Existenz in die Brüche. Frauenarmut ist nicht nur im Zusammenhang mit geringerer Bildung, fehlenden Kinderbetreuungsplätzen oder der Pflege- und Care-Arbeit in der Familie zu sehen. Auch Bürgschaften sind mitunter ein Grund. Im Vorjahr beantragten in Österreich 2.700 Frauen einen Privatkonkurs. Es ist leider Tatsache, dass nach einer Trennung Frauen öfter pleite sind als Männer. Statt für die eigene Zukunft vorzusorgen, stottern sie die Raten für die Schulden ab. Sogar Frauen, die älter als 60 Jahre sind, geben als Überschuldungsgrund die Übernahme von Bürgschaften bzw. Mithaftungen an“, ist es aus Sicht der FPÖ-Frauensprecherin notwendig, valide Daten zu erheben, um wirksame frauenpolitische Maßnahmen zu setzen.

„Jedes Jahr schlittern Frauen in Österreich durch Bürgschaften in finanzielle Notlagen, brauchen Frauen in Österreich wegen Bürgschaften eine Schuldnerberatung, schlittern Frauen in Österreich durch Bürgschaften für ihre Partner in Privatkonkurse. Um wirksam helfen zu können, brauchen wir hier ganz klar eine Datenerhebung, um dieses Problemfeld der Frauenarmut wirksam aufzuarbeiten. Es ist beschämend, dass die Regierungsparteien die Notwendigkeit nicht erkennen. Wenn ÖVP und Grüne schon der fälschlichen Ansicht sind, dass ausreichend aktuelle Daten vorhanden seien, dann ist die provokante Frage zu stellen: Warum gibt es dann wieder keinen Gesetzesansatz, der Frauen hier mehr schützt?“, forderte Ecker.

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