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World Refill Day: GLOBAL 2000 und 400 internationale NGOs fordern 5 größten Plastikverschmutzer auf, Verantwortung zu übernehmen

Mehrweg-Revolution von Regierung und Konzernen gefordert - Vermeidung und Wiederverwendung sollten an oberster Stelle stehen

Wien (OTS) - Anlässlich des World Refill Days am 16. Juni fordert GLOBAL 2000 gemeinsam mit 400 Organisationen und Mitgliedern der #breakfreefromplastic-Bewegung in einem offenen Brief die fünf größten Plastikverschmutzer auf, sich zu transparenten, ehrgeizigen und verantwortungsvollen Mehrweg- und Nachfüllsystemen zu verpflichten. „Es liegt in der Verantwortung der Vorstandsvorsitzenden von Coca-Cola, PepsiCo, Nestle, Unilever und Procter & Gamble, sich jetzt mit den ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen ihres Plastikverbrauchs in Europa und der ganzen Welt zu befassen. Es ist an der Zeit, dass die größten Plastikverschmutzer Maßnahmenpläne entwickeln, wie sie weg von Plastik, hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft kommen. Auch die österreichische Regierung trägt hier ihren Teil der Verantwortung und muss die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Plastikreduktion in Österreich schaffen“, fordert Anna Leitner, Ressourcensprecherin von GLOBAL 2000.

Plastikverschmutzer müssen auf Mehrweg umsteigen
Coca-Cola, PepsiCo, Nestlé, Unilever und Procter & Gamble kaufen ihre Verpackungen bei Herstellern, die von bekannten Unternehmen wie ExxonMobil, Shell, Chevron Phillips, Ineos und Dow mit Kunststoffen oder petrochemischen Produkten beliefert werden. Der österreichische Ölkonzern OMV ist mit dem Tochterunternehmen Borealis auf Platz 11 der Liste der weltweit größten Plastikproduzenten. Der teilstaatliche Konzern ist damit mitverantwortlich für die weltweite Plastikverschmutzung und handelt zuwider der Bundesregierung, die zunehmend die Plastikverwendung einschränkt. GLOBAL 2000 sieht hier auch die heimischen Getränkehersteller und Einzelhändler aufgefordert, endlich auf Mehrweg zu setzen und Einweg-Verpackungen aus ihre Regale zu nehmen. In Österreich stammen laut der GLOBAL 2000 Dreckspotz-App 23 Prozent der in der Natur zurückgelassenen Getränkeverpackungen von Red Bull, 15 Prozent von der Brau-Union und 9 Prozent von Coca Cola.

Die Forderungen an Plastikverschmutzer
Die Unterzeichner des offenen Briefs stellen diese drei zentralen Forderungen an die größten Plastikverschmutzer:

  • OFFENLEGEN: das volle Ausmaß ihres Plastik-Fußabdrucks offenlegen, sofern sie dies nicht bereits tun. Dies ist ein zentraler Bestandteil der Rechenschaftspflicht und unerlässlich, wenn Unternehmen ihren Plastik-Fußabdruck verringern wollen. Die Berichterstattung sollte pro Einwegplastikartikel und nach Gewicht erfolgen.
  • VERRINGERN: die Menge des von ihnen verwendeten Plastiks verringern, indem sie ehrgeizige, transparente Ziele setzen und Aktionspläne unterstützen, wie diese erreicht werden können. Dann sollten sie der Erreichung dieser Ziele Vorrang einräumen.
  • UMGESTALTEN: ihre Verpackungen so umgestalten, dass sie wiederbefüllt und wiederverwendet werden können. Zu diesem Zweck sollten sie sich verpflichten, mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten, um wiederverwendbare Verpackungen zu standardisieren und gemeinsame Wiederverwendungssysteme und -infrastrukturen aufzubauen.

Nicht nur die Verschmutzung der Natur ist ein großes Problem, das Plastik mit sich bringt. Plastik ist auch verantwortlich für mehr als 850 Millionen Tonnen Treibhausgase pro Jahr. Die Rolle der Kunststoffindustrie und die Klimakrise lassen sich nicht voneinander trennen. Trotz der Klimakrise wird die Plastikproduktion in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich um 40 Prozent steigen, was zum großen Teil auf Einweg-Plastikverpackungen zurückzuführen ist. „Plastikproduzenten, Hersteller und der Handel müssen endlich mit konkreten Lösungen der Plastikflut den Kampf ansagen. Produzenten und Hersteller sollten hier in Zusammenarbeit mit dem Handel standardisierte Mehrwegsysteme und Nachfüllstationen für verpackungsfreie Produkte anbieten. Auch die österreichische Regierung sollte wirksame Maßnahmen umsetzen. Wichtig wäre, dass die Einwegpfandverordnung endlich ausgearbeitet wird, die durch die Erhebung von Pfand auf Einweg-Getränkeverpackungen ab 2025 die Verschmutzung einschränken soll. Außerdem sind die geplanten Mehrwegquoten viel zu niedrig. Es ist an der Zeit, dass alle an einem Strang ziehen“, fordert Anna Leitner abschließend.

Den offenen Brief an die Plastikverschmutzer finden Sie HIER.

Rückfragen & Kontakt:

Viktoria Auer, GLOBAL 2000 Pressesprecherin, viktoria.auer@global2000.at, +43 699 14 2000 82
Anna Leitner, GLOBAL 2000 Ressourcensprecherin, anna.leitner@global2000.at, +43 699 14 2000 22

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