• 30.05.2022, 09:40:30
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SOS Mitmensch: Bundeskanzler soll mit Betroffenen der Nichteinbürgerungspolitik sprechen

Staatliche Ausgrenzungsmaschinerie stoppen

Wien (OTS) - 

SOS Mitmensch schlägt Bundeskanzler Karl Nehammer vor, mit Betroffenen der Nichteinbürgerungspolitik zu sprechen und sich ihre Erfahrungen und Problemlagen anzuhören. Die Menschenrechtsorganisation gibt bekannt, dass sie diesbezüglich um einen Termin beim Bundeskanzler ansuchen werde, damit nicht mehr nur über Betroffene gesprochen werde, sondern auf einer Augenhöhe mit ihnen. 

„In den vergangenen Jahren wurde in Österreich von politischer Seite eine radikale Nichteinbürgerungspolitik umgesetzt. Wir sind mit einer Einbürgerungsrate von nur 0,6 Prozent zum Schlusslicht in Europa geworden. Für viele hier lebende Menschen, darunter auch viele hier geborene Kinder, bedeutet das, dass sie keine Chance auf die Staatsbürgerschaft des Landes haben, in dem sie aufwachsen und leben. Darüber muss endlich offen gesprochen werden“, ruft Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, Bundeskanzler Nehammer zum Dialog mit den Betroffenen auf. 

„Wir haben im Rahmen unserer Hiergeboren-Initiative eine Vielzahl an Stimmen von Betroffenen gesammelt, die darüber berichten, welche Folgen die Nichteinbürgerungspolitik für sie hat und dass sie nicht verstehen, warum sie vom Staat, der auch ihr Staat ist, ausgegrenzt werden“, berichtet Pollak. Der SOS Mitmensch-Sprecher verweist auf Zahlen der Statistik Austria, wonach jeden Tag weitere 48 Kinder in Österreich zur Welt kommen würden, die nicht die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten, obwohl ihre Eltern großteils schon viele Jahre hier leben. Insgesamt gebe es bereits mehr als eine Viertelmillion Menschen, die trotz Geburt im Land nicht die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen bekommen haben, so SOS Mitmensch.  

„Es ist Zelt den Fakten in die Augen zu schauen und vor allem den betroffenen Menschen in die Augen zu schauen und die staatliche Ausgrenzungsmaschinerie zu stoppen. Einfach zu sagen, es gibt keinen Änderungsbedarf und aus basta, ist realitätsfremd und bedeutet eine Fortsetzung der radikalen Ausgrenzungspolitik, mit all ihren negativen Folgewirkung“, appelliert Pollak an die Gesprächsbereitschaft und Vernunft der Politik. 

Einige Stimmen von Betroffenen finden Sie auf der Webseite der Hiergeboren-Initiative: https://www.hiergeboren.at/

Rückfragen & Kontakt

SOS Mitmensch, Zollergasse 15/2, 1070 Wien
Alexander Pollak
0664 512 09 25
apo@sosmitmensch.at
www.sosmitmensch.at

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