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7. PRAEVENIRE Gesundheitstage im Stift Seitenstetten durch Präsident Schelling eröffnet

NÖ Landesrat Martin Eichtinger und Abt Petrus Pilsinger setzten erste Impulse und betonten die Notwendigkeit, Ideen zur Gesundheitsversorgung zu entwickeln

Seitenstetten (OTS) - Bereits zum siebenten Mal gastieren die PRAEVENIRE Gesundheitstage (vom 18 bis 20. Mai 2022) im Benediktinerstift Seitenstetten (NÖ). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden durch den Hausherrn, den Abt des Stiftes, Mag. Petrus Pilsinger, seitens des Landes Niederösterreich durch Landesrat Dr. Martin Eichtinger und der Vorarlberger Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher, MBA, MSc sowie den Präsidenten des Vereins PRAEVENIRE, Dr. Hans Jörg Schelling, begrüßt.

Drei Faktoren für mehr gesunde Lebensjahre

„Wir haben die letzten zwölf Monate dazu genutzt, die Handlungsempfehlungen für die Gesundheitspolitik weiterzuführen“, so PRAEVENIRE Präsident Schelling im Zuge seiner Eröffnungsworte. Diese sind Teil des PRAEVENIRE Weißbuchs „Gesundheitsstrategie 2030“, zu dem über 800 Expertinnen und Experten ihr Wissen mit viel Enthusiasmus beigetragen haben. „Dies beweist, wie wichtig dieses Thema jenen Personen ist, die sich mit der Zukunft der Gesundheitsversorgung beschäftigen. Allerdings ist die Ressonanz in der Politik verbesserungswürdig. Es reicht nicht, Dinge nur anzukündigen – am Ende des Tages müssen sie in die Tat umgesetzt werden“, betonte Schelling. So sei es nicht ausreichend, für den Bereich der Pflege 1 Mrd. Euro zur Verfügung zu stellen – das Problem gehöre strukturell unter Einbeziehung der Länder und Gemeinden gelöst. Daher sei es wichtig, das Gesundheitssystem ganzheitlich zu betrachten; nur durch das Mitwirken der Patientinnen und Patienten lasse es sich verändern.

Wie eine aktuelle Studie zeigt, wird das österreichische Gesundheitssystem zwar als gut empfunden, allerdings stagniert trotz erheblichen Mitteleinsatzes die Zahl der gesunden Lebensjahre. Hierfür sieht Schelling drei Punkte als wesentlich:

Ein entscheidender Faktor sei das Gesundheitswissen. In diesem Zusammenhang verwies er auf die PRAEVENIRE Summer School, bei der Schülerinnen und Schüler des Stiftsgymnasium Seitenstetten im Juni die Möglichkeit haben, sich gemeinsam mit österreichischen Top-Expertinnen und Experten theoretisch und praktisch mit den Themen Gesundheit und Bewegung auseinanderzusetzen.

Der zweite Schwachpunkt sei das Thema Prävention. Da die diesbezügliche Zuständigkeit unklar ist, gebe es auch keine finanziellen Mittel dafür.

Als dritten Faktor nannte Schelling schließlich, dass Österreich in der Versorgung chronischer Krankheiten nicht in jener Intensität arbeite, wie es in anderen Ländern Standard sei. Hier gelte es vor allem, Disease Management Programme für alle relevanten chronischen Erkrankungen zu implementieren.

Teilkassenverträge für Wahlärztinnen und -ärzte

Zum aktuell diskutierten Thema der Wahlärztinnen und -ärzte erklärte Schelling, dass man dieses nur als Gesamtpaket lösen könne. Seitens PRAEVENIRE machte er den Vorschlag eines Teilkassenvertrags für Wahlärztinnen und -ärzte, der ausschließlich Vorsorgeuntersuchungen und Disease Management Programme umfassen sollte. „Genau dort brauchen wir Kapazität. Denn wenn wir Vorsorge und Prävention stärken wollen, kommen wir mit dem bestehenden System nicht durch“, resümierte Schelling.

Impulse zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung

Abt Petrus verwies in seiner Eröffnungsansprache auf die Wichtigkeit eines gesunden und erfüllten Lebens, zu dem als wichtige Bausteine Gemeinschaft, persönlicher Austausch und Kommunikation aber auch Anerkennung und Wertschätzung zählen. Vor allem nach den letzten beiden Jahren, die von Pandemie und Einschränkung des sozialen Lebens geprägt waren, sieht er die Gesundheitstage als Auftrag und Möglichkeit für die Teilnehmenden, ihr Wissen, ihre Kreativität und ihr Können einzusetzen, sodass Menschen gesund und erfüllt leben können.

In ihrer Video-Grußbotschaft verwies die Vorarlberger Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher, MBA, MSc, die den Vorsitz der Gesundheitsreferenten innehat, auf die Schwerpunkte der Gesundheitsreferenten in den Bundesländern. Neben der COVID-19-Pandemie mit Long COVID und den psychosozialen Begleiterscheinungen der Pandemie seien es vor allem Gesundheitsförderung und -vorsorge, mit denen man sich auf Landesebene verstärkt auseinandersetzt. Zudem stehe das Personal im Gesundheitsbereich im Fokus – hier brauche es konkrete Schritte, Menschen für die Pflege zu begeistern und im Beruf zu halten.

„Für eine gute Gesundheitsversorgung braucht es eine Auseinandersetzung mit aktuellen und zukunftsweisenden Themen. Daher ist es wichtig, dass der Verein PRAEVENIRE Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenbringt und Lösungsansätze entwickelt“, erklärte Landesrat Dr. Martin Eichinger, der in der Landesregierung auch für die Gesundheitsvorsorge-Initiative „Tut gut!“ verantwortlich ist. Mit der Förderung neuer Modelle in der Primärversorgung soll in Niederösterreich das Netz der Gesundheitsversorgung noch engmaschiger werden.

Hochkarätige Gipfelgespräche

Im Vorfeld des offiziellen Teils der Gesundheitstage fanden zudem hochkarätig besetzte Gipfelgespräche u.a. zu Themen wie Brain Health, CAR-T-Zelltherapie, Brustkrebs, Rare Diseases, Melanom-Sequenzierung und Cholesterin statt. Bereits zum vierten Mal wurde ein Workshop zum Thema Digital Health abgehalten. Am Vorabend der Eröffnung stellten sich Expertinnen und Experten im Zuge eines Bürgerforums zum Thema Demenz den zahlreichen Fragen der Bevölkerung.

Unterstützung für Förderverein Kinder- und Jugendrehabilitation

Auf Initiative des Vereins SUBVENIRE haben Besucherinnen und Besucher der 7. PRAEVENIRE Gesundheitstage im Stift Seitenstetten die Möglichkeit, PRAEVENIRE-Merchandising-Artikel zu erwerben. Der gesamte Erlös kommt dem Projekt Kinder- und Jugendrehabilitation zugute. Hier wurde in den letzten Jahren zwar schon ein Durchbruch erreicht, allerdings braucht es noch weitere Schritte und Finanzmittel, um allen Kindern und Jugendlichen in Österreich das benötigte Rehabilitationsangebot ermöglichen zu können.

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Rainald Edel, MBA
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