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Novelle des Dienstrechts für Lehrer_innen ist ein klarer Verhandlungserfolg für die ÖH, hat jedoch noch einige Lücken

Wien (OTS) - Lehrer_innen-Dienstrechtsnovelle hat noch viel Verbesserungsbedarf, zeigt aber, dass Verhandlungen zwischen Österreichischer Hochschüler_innenschaft (ÖH) und Regierung nachhaltige Erneuerungen bringen

Gestern endete die Begutachtungsphase der Dienstrechtsnovelle, die auch die Anstellung und Bezahlung der Studierenden in den Sommerschulen regelt. Diese bringt einige gute Neuerungen, hat aber auch zu kritisierende Elemente. Sara Velić vom Vorsitzteam der ÖH erklärt: “Wir begrüßen es sehr und sehen es als unseren Verhandlungserfolg, dass Studierende, die in den Sommerschulen arbeiten, bezahlt werden. Außerdem ist uns der wichtige Schritt gelungen, das Ministerium zu überzeugen, dass die Sommerschulen für eine spätere Anstellung als Lehrer_in nicht verpflichtend werden.”

Viele Studierende arbeiten neben ihrem Studium bereits in Schulen. Durch die unklare Vertragssituation ist für diese jedoch nicht klar, ob sie in den Sommerschulen als “Studierende” oder als “Lehrende” angestellt werden. “Es ist wichtig, dass sowohl Studierende, als auch Lehrende für jede gehaltene Unterrichtsstunde im gleichen Ausmaß bezahlt werden. Wir sehen nicht ein, dass Studierende unterm Jahr anders entlohnt werden, als in den Sommerschulen, wenn sie die gleiche Verantwortung tragen”, kritisiert Keya Baier vom Vorsitzteam der ÖH. Da die Studierenden in den Sommerschulen wie volle Lehrpersonen agieren und keine zusätzliche Betreuung erhalten, sei es nicht angemessen, Studierenden nur die Hälfte zu zahlen, heißt es von der ÖH.

Ein kritischer Punkt ist auch der neue Entwurf zur Induktionsphase, also der Übergangsphase zwischen Studium und Vollzeitarbeit als Lehrperson. “Die Induktionsphase sollte begleitend zum Berufseinstieg erfolgen, nicht davor, um die Studierenden bestmöglich zu unterstützen!”, fordert Naima Gobara vom Vorsitzteam der ÖH. Die Termine von Sommerschule und geblockte Termine der Induktionsphase kollidieren zu lassen, führt zu einer nicht-Vereinbarkeit der beiden Veranstaltungen.

Der aktuelle Lehrer_innenmangel in Österreich zeigt die offensichtliche Notwendigkeit, den Lehrberuf im Gesamten wieder zu attraktivieren. “Es ist klar, dass es weiterer Verbesserungen rund um Ausbildung, Vereinbarkeit von Studium und Beruf, Bezahlung von Lehrkräften, Betreuung der Schüler_innen und anderen Faktoren bedarf. Wir erkennen an, dass die geplanten Veränderungen ein wichtiger Meilenstein sind, sehen aber noch viel Bedarf für Anpassungen!”, fasst Katharina Stern, Referentin für pädagogische Angelegenheiten der ÖH, die Novelle zusammen.

Rückfragen & Kontakt:

ÖH - Österreichische Hochschüler_innenschaft
Tanja Steger
Pressesprecherin
+43 676 888 522 11
tanja.steger@oeh.ac.at
www.oeh.ac.at

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