Zum Inhalt springen

GLOBAL 2000 kritisiert Freibrief für Glyphosat durch Inkompetenz

Armutszeugnis für Behörde, Zumutung für Menschen in Europa

Wien (OTS) - Die Zulassung des Pestizids Glyphosat endet am 16. Dezember 2022. Ungeachtet dessen gab die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gestern überraschend eine Änderung ihres Zeitplans für die Risikobewertung von Glyphosat bekannt: Sie will ihre Risikobewertung, die die Voraussetzung für eine Entscheidung über eine neuerliche Zulassung von Glyphosat ist, erst im Juli 2023 veröffentlichen. Eine Zulassungsentscheidung vor dem 16. Dezember 2022 wird damit unmöglich. GLOBAL 2000 kritisiert diese Verschleppung des Zulassungsverfahrens durch die EU-Behörde in aller Schärfe.

„Schon viel zu lange gefährdet Glyphosat die Gesundheit der Menschen und zerstört Umwelt und Artenvielfalt nachhaltig. Bereits 2017 haben mehr als eine Million Europäer:innen ein Verbot des Pestizids gefordert. Dass die EFSA mit der Verschleppung der Risikobewertung Glyphosat mindestens ein weiteres Jahr am europäischen Markt hält, ist ein Armutszeugnis für die Behörde und eine Zumutung für die Menschen in Europa“, sagt Helmut Burtscher-Schaden, Umweltchemiker von GLOBAL 2000: „Eine Behörde, die außer Stande ist, ein Zulassungsverfahren innerhalb von drei Jahren abzuwickeln, vermittelt den Eindruck von Inkompetenz.“

Ablauf Glyphosat-Zulassungsverfahren

Am 17. Dezember 2017 hatte die Europäische Kommission die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat um sieben Jahre – anstatt der üblichen 15 Jahre – verlängert. Anfang Dezember 2019 stellte Bayer fristgerecht einen Antrag auf Wiedergenehmigung. Die gemäß EU-Pestizidverordnung Nr. 1107/2009 vorgesehene Dreijahresfrist für die Prüfung und Entscheidung einer Zulassung kann die EU-Kommission aufgrund der Verschleppung des Verfahrens durch die EFSA nicht einhalten. Es ist damit zu rechnen, dass die Zulassung ohne weitere Prüfung um ein Jahr verlängert wird. GLOBAL 2000 fordert seit der Krebseinstufung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der dadurch offenbar gewordenen Fehler im EU-Zulassungsverfahren ein EU-weites Verbot von Glyphosat.

Rückfragen & Kontakt:

Mag.a Selina Englmayer, GLOBAL 2000 Pressesprecherin, +43 699 14 2000 26, selina.englmayer@global2000.at
Dr. Helmut Burtscher-Schaden, GLOBAL 2000 Umweltchemiker, +43 699 14 2000 34, helmut.burtscher@global2000.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | GLL0001