Violinist Yury Revich bei "Katia Wagner - Der Talk" auf krone.tv: „Wegen russischer Wurzeln wurde Konzert abgesagt!“
Kulturjournalist Heinz Sichrovsky appelliert im Talk mit Katia Wagner: „Man lasse die Künstler in Ruhe!“
Wien (OTS) - Im Talk mit Katia Wagner erzählt der weltbekannte Violinist Yury Revich, dass er die Auswirkungen des Ukraine-Krieges hautnah zu spüren bekam. Obwohl er sich klar gegen den Krieg ausspricht, sei ihm rein aufgrund seiner russischen Wurzeln ein Konzert bei einem Sommerfestival abgesagt worden.
Dass russische Künstler ihre Aufträge rein aufgrund ihrer Herkunft verlieren würden, ist für Kuklturjournalisten Heinz Sichrovsky die „übelste Form von Heuchelei“. „Es ist keinem Menschen geholfen, wenn ein Russe nicht mehr auftreten darf“, so Sichrovsky.
Auftritts-Boykott wird „russische Führung nicht beeindrucken“
Auch der Kultursprecher der Wiener FPÖ, Stefan Berger, ist der Meinung, dass man mit einem solchen Zeichen der Solidarität „die russische Führung nicht beeindrucken“ wird. Er ist dagegen, dass für den Krieg, für die die russischen Machthaber „klar die Verantwortung“ tragen, die gesamte Bevölkerung „in Sippenhaftung genommen wird“.
Ruiss: „Netrebko hatte Druck, sich zu deklarieren“
So sei auch Anna Netrebko „unter Druck gestanden, sich zu deklarieren“, befindet der Autor und Interessensvertreter Gerhard Ruiss. Bevor man der Opernsängerin etwas vorwerfe, müsse man sich jene Politiker vorknöpfen, die Verbindungen zu Russland hätten.
Revich: „Niemand soll gepusht werden, sich zu deklarieren“
Geiger Revich tritt selbst zwar auch als UNICEF-Ehrenbotschafter klar gegen den Krieg auf, aber: „Niemand soll gepusht werden, sich zu deklarieren.“ Allerdings sei die Lage für Menschen in Russland nicht so einfach, denn „viele haben Angst vor der Regierung“. Es passiere oft, dass Menschen, die sich öffentlich deklarieren, Repressalien zu befürchten haben.
Stirbt mit der Cancel Culture die Kultur?
Ruiss fasst zusammen: „Cancel Culture bringt keinem etwas. Am Ende haben wir eine Kulturszene, die tot ist.“ Berger fordert dementsprechend, die Wiener Stadtregierung solle sich klar dazu bekennen, dass „jeder auftreten darf, egal, woher er kommt“. Sichrovsky schließt sich an und schmunzelt: „Es kommt nicht oft vor, dass ich jemandem von der FPÖ recht geben muss …“
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