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Notfellchen Lovedy kehrt nach langer, beschwerlicher Reise ins Tierschutzhaus Vösendorf zurück

Vier aufwändige Operationen waren nötig, um der Hündin schlussendlich das Leben zu retten

Wien/Vösendorf (OTS) - Ende 2021 kam die ehemalige Kettenhündin Lovedy mit einem beeinträchtigten Beinchen aus Rumänien nach Vösendorf zu Tierschutz Austria. Lovedy sollte rasch ein liebevolles und fürsorgliches „Für-Immer-Zuhause“ finden, doch es kam anders: Direkt nach ihrer Aufnahme wurde ein Herzgeräusch und beim anschließenden Ultraschall ein PDA bei der Hündin entdeckt.

„Bei einem PDA (steht für persistierender ductus arteriosus botalli) handelt es sich um ein zusätzliches Gefäß, das das Blut im Körper falsch leitet. Das fehlgeleitete Blut führt durch Volumenüberlastung zur Schädigung der Lungengefäße (Lungenhochdruck) und der linken Herzhälfte“, informiert Tierheimleiter Stephan Scheidl. Ohne die PDA zu verschließen, hätte Lovedy eine Lebenserwartung von maximal drei Jahren gehabt.

Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand ahnen – vor allem nicht Lovedy – welch beschwerliche Reise noch bevorstand. Vier Operationen würden noch nötig werden, um der tapferen Hündin schließlich das Leben zu retten. „Bei Lovedys ersten beiden Operationen stellte sich heraus, dass das Gefäß im klassischen Verfahren nicht vollständig verschlossen werden kann und eine Spezial-OP dafür notwendig ist. Als wäre der PDA nicht genug, ergab eine weitere Ultraschall-Untersuchung, dass Lovedy in Rumänien zwar kastriert wurde, jedoch ein Teil ihres Eierstocks zurückblieb“, so Scheidl weiter. Um die Entzündung in den Griff zu bekommen, wäre erst noch ein Eingriff zur Entfernung des Restovars (Rest-Eierstock, dritter Eingriff) notwendig gewesen.

Als Abschluss der aufwändigen Therapie wartete schließlich die Spezial-Operation, um Lovedys Gefäß vollständig zu verschließen – eine komplizierte und kostspielige Technik, aber auch Lovedys einzige Chance auf ein normales, gesundes Hundeleben. Ende März wurde Lovedy schließlich von Tierheimleiter Stephan Scheidl persönlich nach München gefahren, wo er eine Klinik fand, die diese spezielle Operationstechnik durchführen kann. „Über eine Arterie im Oberschenkel wird der Verschluss in das Gefäß eingesetzt. Man kann sich das vorstellen, als würde man einen Regenschirm im Gefäß aufspannen und dieses so verschließen“, erklärt Scheidl die Prozedur. Er und die PflegerInnen im Tierschutzhaus drückten zu diesem Zeitpunkt alle Daumen für die Hündin, die rasch allen im Tierschutzhaus ans Herz gewachsen war.

Dann die gute Neuigkeit: Die tapfere Lovedy hat auch diesen Eingriff gut überstanden - es wartet ein normales Leben auf sie. Denn die Operation ist zwar sehr aufwändig und riskant, eine gesundheitliche Verbesserung setzt aber unmittelbar ein. „Lovedy ist fit und voller Energie und kann ab sofort vergeben werden“, freut sich der Tierheimleiter. „Dank der aufwändigen Therapie hat sie eine normale Lebenserwartung wie jeder andere Hund. Sie wird in Zukunft auch keine speziellen Therapien oder Medikamente brauchen; lediglich in drei Monaten soll noch ein Herzultraschall zur Kontrolle durchgeführt werden, diese Kosten tragen wir“, informiert Scheidl weiter.

Eine solche zeit- und kostenintensive Therapie ist nur aufgrund des Tierschutz Austria „Notfellchen“-Programms und der zahlreichen UnterstützerInnen des Programms möglich. „Notfellchen“ nennt TSA Tiere, die krank oder gar schwer verletzt in ihre Obhut kommen und eine umfangreiche, medizinische Betreuung erhalten:

https://www.tierschutz-austria.at/spenden-und-helfen/notfelle/

Fotos von Lovedy: https://we.tl/t-85DFgqExa6

Rückfragen & Kontakt:

Tierschutz Austria
Jonas von Einem
Leitung Kampagne und Presse
+43 699 16604075
Jonas.voneinem@tierschutz-austria.at
www.tierschutz-austria.at

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