AK-Anderl: „Auf Regierung wartet viel Arbeit.“
Für Geflüchtete aus der Ukraine fehlen wichtige Arbeitsmarktmaßnahmen. Vorschläge für die Arbeitsmarktreform stehen weiter aus
Wien (OTS) - Die Arbeiterkammer nimmt die heute veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen zum Anlass, um auf einige ungelöste Herausforderungen für die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine dringlich hinzuweisen. Allen voran muss die rasche Aufnahme in eine gute Grundversorgung gewährleistet sein.
Die Vermittlung durch das AMS muss jedenfalls die mitgebrachten beruflichen Qualifikationen und Kompetenzen berücksichtigen. Facharbeitnehmer:innen aus der Ukraine sollen auch in Österreich als Facharbeitnehmer:innen vermittelt werden und arbeiten können. Vor allem bei reglementierten Arbeitsfeldern, wie etwa Gesundheits-, Pflege- und pädagogische Berufen, muss es ein „Fast Track“-Verfahren zur Nostrifizierung geben. Gerade in der Kinderbildung können die Herausforderungen der Integration nur gut in Angriff genommen werden, wenn man die – nach ersten Befunden des AMS – sehr gut qualifizierten Arbeitnehmer:innen aus der Ukraine von Anfang an beruflich einbindet.
„Was wir in jedem Fall verhindern müssen ist, dass etwa eine topausgebildete Pflegekraft als Hilfskraft eingesetzt wird“, fordert AK-Präsidentin Renate Anderl. „Mit genug politischem Willen in den Ministerien lassen sich hier gute Lösungen finden.“
Das AMS ist eine gut geölte Drehscheibe für die Vermittlung und hat das schon vielfach unter Beweis gestellt. Die Arbeiterkammer erneuert ihre Forderung, dem AMS die notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, damit es seinen Aufgaben rasch und gut nachkommen kann. „Arbeitsminister Kocher ist jetzt gefordert, das gesamte Instrumentarium an aktiver Arbeitsmarktpolitik in die Hand zu nehmen“, appelliert Anderl an den Arbeitsminister.
Sie verweist auch auf die von Kocher angestoßene Arbeitsmarktreform. „Der Minister hat den Sozialpartnern für April erste konkrete Vorschläge versprochen. Wir erwarten uns in diesem Reformprojekt endlich Tempo, Klarheit und weitere Gespräche mit den Sozialpartnern.“ Die Arbeiterkammer fordert im Zuge der Reform der Arbeitslosenversicherung unter anderem die Erhöhung der Nettoersatzrate auf 70 Prozent, zielgerichtete Maßnahmen zur Senkung der Langzeitarbeitslosigkeit sowie verbesserte Möglichkeiten, sich finanziell abgesichert für neue Berufsfelder zu qualifizieren.
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