Grüne Wien/Spielmann: Rot-pinke Stadtregierung lehnt Benennung der neuen Sport Arena nach einer Wiener Sportlerin ab
Wien (OTS) - Im gestrigen Gemeinderat war die neue Sport Arena Wien (ehemaliges Dusika Stadion) im zweiten Bezirk Thema. Wieder einmal wurde die Chance verpasst, eine Sportstätte nach einer Frau zu benennen. „Es ist völlig unverständlich, warum SPÖ und NEOS unseren Antrag auf Benennung der Sport Arena Wien nach einer Frau abgelehnt haben, da es nach wie vor keine einzige Sportstätte im Eigentum der Stadt Wien gibt, die nach einer Sportlerin benannt ist. Das ist im Jahr 2022 nicht tragbar und zeigt, dass die sportlichen Leistungen von Frauen einmal mehr unsichtbar bleiben“, zeigt sich die Frauensprecherin der Grünen Wien, Viktoria Spielmann, enttäuscht.
Nach wie vor ist Sport einer der Bereiche, der besonders durch männliche Überrepräsentation gekennzeichnet ist. Dies schlägt sich vor allem in der medialen Berichterstattung nieder: Eine vom BMKÖS beauftragte und von Michaela Pernegger durchgeführte und im Dezember 2021 veröffentlichte Studie zeigt, dass die mediale Sichtbarkeit von Frauen im Sport bei 12% liegt. 1,9% der Sendezeit für Fußball wurde in den Jahren 2019/2020 Frauenfußball gewidmet: 5 Minuten den Frauen, 252 Minuten den Männern.
Die Unsichtbarkeit von Sportlerinnen in den Medien hat gravierende finanzielle Folgen: nur 7% des weltweiten Sponsorings geht an Sportlerinnen. Manuela Mandl, Snowboard-Weltmeisterin, fasst die Konsequenzen dieses medialen Gender Gaps im Sport so zusammen: „Wenn die Sichtbarkeit fehlt, bleibt man für Sponsoren schlicht unattraktiv.“ Hinzu kommt, dass nur 10% der Nationalen Olympischen Komitees eine Frau als Präsidentin haben und Sportlerinnen achtmal häufiger sexualisiert dargestellt werden als ihre männlichen Kollegen. (BMKÖS 2021).
Anstatt Frauen sichtbarer zu machen, folgt die rot-pinke Stadtregierung dem Trend, Sportstätten „geschlechtsneutral“ zu benennen und trägt so weiterhin dazu bei, dass Frauen und ihre Leistungen für die Gesellschaft unsichtbar bleiben. Den Antrag auf Benennung nach einer Wiener Sportlerin haben SPÖ und NEOS im Gemeinderat abgelehnt, „obwohl wir eine sozialdemokratische Pionierin des Frauensports, Stephanie Endres, vorgeschlagen haben und obwohl die SPÖ im Bezirk Leopoldstadt die Namensgebung nach Stephanie Endres bereits vor vielen Jahren unterstützt hat. Wieder wurde eine Chance verpasst, mehr Sichtbarkeit von Frauen im Sport herzustellen“, so Spielmann abschließend.
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