AK: Teurer wohnen? Mietteuerung im April stoppen – jetzt!
Im April sollen Richtwert- und Kategoriemieten steigen – Belastungen für Mieter:innen überproportional
Wien (OTS) - Derzeit überrollt eine Teuerungswelle die Menschen und bringt viele unter Druck. „Hohe Mieten, Energie-, Sprit- und Lebensmittelpreise – das alles heizt die Inflation weiter an, aktuell knapp sechs Prozent. Im April sollen Mieter:innen erneut zur Kasse gebeten werden – das ist unfassbar“, sagt AK Wohnexperte Thomas Ritt. „Fest steht: Es gibt eine Schieflage – die Mieter:innen zahlen und zahlen, auf der anderen Seite verdienen sich Immobilienbesitzer:innen eine goldene Nase.“ Daher: Stopp der Mietenteuerung! Die Regierung soll endlich was tun – es geht sich noch aus!
„Alles ist so teuer – das hört man derzeit sehr oft. Und für Mieter:innen steht schon die nächste Belastungswelle vor der Tür“, warnt Ritt. „Im April sollen die Richtwert- und Kategoriemieten steigen.“ Die AK hat berechnet: plus 5,85 Prozent bei Richtwert- und plus 5,47 Prozent bei Kategoriemieten. Das hieße für mehr als eine Million Mieter:innen rund 140 Millionen Euro mehr an Miete im Jahr zahlen.
Preisschock bei Mieten: Die Erhöhung der Richtwertmieten bringt bei einer 80-Quadratmeter-Wohnung in einem Altbau in Wien Mehrkosten von rund 360 Euro im Jahr. Da der Richtwert für jedes Bundesland unterschiedlich ist, unterscheiden sich auch die Mehrkosten. In Vorarlberg, wo der Richtwert am höchsten ist, müssten Mieter:innen über 550 Euro mehr zahlen.
„Die Mieter:innen werden zur Kasse gebeten, sind bei Befristungen erpressbar, wenn Verträge auslaufen, zudem sind befristete Mietverträge im Altbau regelmäßig weit überteuert. Bei den Immobilienfirmen hingegen sprudeln die Mieteinnahmen“, erklärt Ritt. „Während die Gesamtwirtschaft in zwölf Jahren lediglich um knapp 30 Prozent gewachsen ist, sind die Mieteinnahmen der Immobranche mit über 100 Prozent total unverhältnismäßig gestiegen.“ Warum? Befristungen und Überzahlung bei Befristungen durch unerlaubte Aufschläge lassen die Mieteinnahmen in die Höhe schießen.
Inzwischen sind 73 Prozent der neuen privaten Mietverträge befristet, bei den bestehenden ist es die Hälfte. Das schafft extreme Unsicherheit und Erpressbarkeit und höhlt bestehende Rechte aus. Teurer wird es in jedem Fall, auch wenn nicht verlängert wird. Und:
90 Prozent der befristeten Verträge im Altbau haben überteuerte Mieten. Allein im Jahr 2020 beträgt die Überzahlung pro Wohnung durchschnittlich beinahe 1.600 Euro, hat die AK aufgrund des Mikrozensus der Statistik Austria berechnet. Das ist ein ungerechtfertigter Aufschlag von 32 Prozent.
„Spürbare Entlastungen für die Mieter:innen sind dringend nötig“, fordert Ritt. „Die Mietanhebung im April muss ausgesetzt werden. Das geht sich noch aus, wenn die Regierung jetzt was tut. Wenn sie hier weiter säumig bleibt, muss es aus Sicht von AK mindestens ein pandemiebedingtes Mietzinsmoratorium geben. Das heißt: Die Mieten bis zum Ende der Pandemie einfrieren. Wenn die Pandemie heuer endet, soll nächstes Jahr erhöht werden – aber ohne die Inflation von 2020 und 2021.“
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