Kira Grünberg präsentierte App "BeMyEyes" für blinde und sehbehinderte Menschen
Zero Project Conference 2022 zur Barrierefreiheit im Parlament eröffnet
Wien (OTS/ÖVP-PK) - „Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Sehbehinderung oder Sie sind blind und machen sich gerade schick für ein schönes Abendessen. Sie sind aber nicht ganz sicher, ob der ausgesuchte Rock wirklich farblich perfekt zu der ausgewählten Bluse passt. Oder Sie bereiten Kartoffelpüree zu und sind nicht sicher, ob die Milch noch genießbar ist. Oder Sie sitzen gerade vor dem Computer, und plötzlich funktioniert nichts mehr. Es gibt wahrscheinlich unzählige Momente, in denen man sich dann gerne sehende Augen ausleihen möchte. Und genau in solchen Situationen unterstützt die App „BeMyEyes“, ein innovatives Projekt aus Dänemark, das blinde und sehbeeinträchtige Menschen mit Freiwilligen auf der ganzen Welt verbindet. Diese inzwischen mehr als 5,6 Millionen Freiwilligen leihen den Sehbeeinträchtigten für eine konkrete Frage ihre Augen“, so heute, Dienstag, die ÖVP-Bereichssprecherin für Menschen mit Behinderungen, Kira Grünberg, bei der Vorstellung des Projektes im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur jährlichen Zero Project Conference im Parlament.
Die Konferenz selbst findet heuer unter dem Titel „Inklusion, Barrierefreiheit, Digitalisierung“ von 23. bis 25. Februar in der Wiener UNO-City statt. Es geht dabei um Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, um den Abbau von Barrieren und um die Möglichkeiten, die die Digitalisierung für Menschen mit Behinderungen bringt. Eröffnet wurde die Konferenz in der Hofburg von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka gemeinsam mit Zero-Project-Initiator Martin Essl.
Grünberg weiter zum Lösungsansatz der „BeMyEyes“ App: „Auf sehr niederschwellige und flexible Art und Weise profitieren beide Seiten ideal voneinander: Hilfsbereitschaft und Ehrenamt einerseits, rasche und kostenlose Hilfestellung andererseits. Durch einen Live-Videoanruf teilt der sehende dem blinden Menschen mit, ob der Herd ausgeschaltet ist, die Katze am Kasten liegt oder die Butter ranzig ist. Die App ist kostenlos. Hilfestellung gibt es in mehr als 180 Sprachen. Ich möchte versuchen, die App auch in Österreich noch bekannter zu machen“.
„Barrierefreiheit ist die Voraussetzung für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Damit Menschen mit Behinderung selbstbestimmt leben können, muss der Zugang zu allen Bereichen des täglichen Lebens gewährleistet sein. Ich freue mich, dass das Österreichische Parlament an international bewährten Innovationen Interesse zeigt und sich Abgeordnete aus allen im Parlament vertretenen Parteien dazu einbringen, um an einer Gesellschaft ohne Barrieren mitzuwirken“, so Martin Essl, Gründer der Essl Foundation und des „Zero Project“.
„Die Zero Project Konferenz bietet die wertvolle Möglichkeit, Projekte und ihre Erfinderinnen und Erfinder aus aller Welt in Verbindung zu bringen. Ähnliche Ideen sind in der Ausführung oftmals sehr unterschiedlich und gewinnen durch den Austausch beiderseits enorm an Qualität. Zum dänischen Projekt „BeMyEyes“ gibt es eine verwandte österreichische App namens „Guide Me“, die von Werner Bischof ins Leben gerufen wurde. Beide Projekte habe ich dank der Zero Project Konferenz kennen und schätzen gelernt“, schloss Grünberg.
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