ORF-„matinee“: „Oberitaliens vergessene Wasserwege“, „Die großen Künstlerduelle: Michelangelo versus Leonardo“
Außerdem: „Die Kulturwoche“
Wien (OTS) - Eine italienische „matinee“ am Sonntag, dem 13. Februar 2022, um 9.05 Uhr in ORF 2 rückt zunächst „Oberitaliens vergessene Wasserwege“ und damit den Holzhandel und die Warentransporte über alte österreichisch-venezianische Kanalsysteme in den Mittelpunkt. Danach führt das Porträt „Die großen Künstlerduelle: Michelangelo versus Leonardo“ (9.55 Uhr) ins Florenz Anfang des 16. Jahrhunderts, stellt die beiden einstigen Kontrahenten gegenüber und eröffnet so neue Perspektiven auf deren Persönlichkeit und Werk. Zum Abschluss des von Clarissa Stadler präsentierten ORF-Kulturvormittags bietet „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) aktuelle Berichte und Tipps.
„Oberitaliens vergessene Wasserwege“ (9.05 Uhr)
Oberitalien verfügt über ein riesiges Netz von Wasserwegen, die einerseits durch den natürlichen Lauf der Flüsse – wie etwa des Po, der Etsch oder des Piave – und andererseits durch ein hervorragend ausgebautes Kanalsystem entstanden sind. Das Erbe der Habsburger-Monarchie – das Königreich Lombardo-Venetien war bis 1866 in das österreichisch-ungarische Reich eingebunden – hat die Region nachhaltig geprägt. Der Film von Hermann Peseckas und Stefan Sternad begibt sich auf eine Zeitreise entlang des Piave von seinem Ursprung in den Karnischen Alpen bis in den Golf von Venedig – der Stadt im Wasser, die es ohne den Piave so gar nicht gäbe. Denn Venedig brauchte Holz. Allein die Befestigung der „Serenissima“ verschlang Unmengen davon, immerhin ist die Lagunenstadt doch auf Millionen von Holzpfählen erbaut. Seit eh und je mussten alle Baustoffe und Lebensmittel vom Festland verschifft werden, seither ist Venedig symbiotisch mit dem Piave verbunden. Die Doku beleuchtet die Geschichte und die bedeutendsten Wege des Holzes, die Orte, die Menschen und ihre Arbeitsbedingungen. Die kulturellen Besonderheiten entlang der Filmstrecke sind voller Überraschungen.
„Die großen Künstlerduelle: Michelangelo versus Leonardo“ (9.55 Uhr)
Florenz 1504: Zwei Titanen der Malerei werden mit je einem monumentalen Wandgemälde im Palazzo Vecchio beauftragt – zunächst der unangefochtene Star der Kunstszene Leonardo da Vinci und, da dieser altersbedingt zu langsam ist, sicherheitshalber auch der um 23 Jahre jüngere Michelangelo Buonarroti. Ein öffentlich inszeniertes Kopf-an-Kopf-Rennen beginnt. Ein Wettkampf um zwei Schlachtengemälde, bei dem es am Ende keinen Gewinner gibt. Das Aufeinanderprallen der beiden herausragenden Genies, die einander ähnlicher waren, als man auf den ersten Blick annehmen würde, eröffnet in der Dokumentation von Sylvie Kürsten neue Perspektiven auf deren Persönlichkeit und Arbeit. Gut möglich, dass Michelangelo und Leonardo gerade deswegen Konkurrenten wurden, die einander nicht nur in misstrauischer Rivalität gegenüberstanden, sondern sich gegenseitig auch zu Höchstleistungen beflügelten.