Parkpickerl bedroht nun auch Kindergärten
Fritz Pöltl (FCG-ÖAAB): „Wer wichtige Ausnahmen nicht akzeptiert, geht an den Bedürfnissen der jungen Familien vorbei!“
Wien (OTS) - Das flächendeckende Parkpickerl in Wien stellt einige Berufsgruppen vor schier unlösbare Probleme. Auch wenn es diesmal nur um die Kleinsten der Gesellschaft geht. Zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der privaten Organisationen von „KIWI- Kinder in Wien“ und der St. Nikolausstiftung (Pfarrkindergärten) sind nämlich vor dem Absprung aus ihrem Job, weil sie kein Parkpickerl bekommen.
Hunderte Betroffene
In den Einrichtungen werden derzeit 13.116 Kinder von 2.700 MitarbeiterInnen betreut. Die Betroffene weisen nun darauf hin, dass es für viele der täglich nach Wien einpendelnden Personen verkehrs¬technisch unmöglich ist, auf ihr Auto zu verzichten. Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus den oft weit entfernten Orten in Niederösterreich, dem Burgenland und teilweise der Steiermark würde sogar mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Bisher hat man auch oft in benachbarten prickerlfreien Bezirken geparkt, um dann in Wien mit Öffis zum Arbeitsplatz zu gelangen. Das ist nun aber unmöglich!
Ausnahmen gefordert
Es werden deshalb Ausnahmeregelungen auch für systemrelevante Berufe in elementarpädagogischen Einrichtungen gefordert. Sie sollten auch ohne einen Hauptwohnsitz in Wien ein Parkpickerl beantragen können, wenn eine öffentliche Anreise unzumutbar wäre. Fritz Pöltl, der FCG-ÖAAB-Fraktionsvorsitzender in der Wiener Arbeiterkammer unterstützt die Forderung der Betriebsrätinnen: „Wenn die zuständige Politikerin Ulli Sima das nicht einsieht, geht sie an den Bedürfnissen der jungen Familien in unserer Stadt vorbei!“
Kündigungen drohen
Die Corona-Pandemie zu meistern und den Betrieb in den Kindergärten und Horten aufrecht zu erhalten, erfordert seit knapp zwei Jahren alle Kräfte, wie die Personalvertreterin von KIWI erklärt. Der drohende Verlust von weiteren Mitarbeitenden aufgrund des Parkpickerls wird den Fachkräftemangel nun aber noch weiter verschärfen. Fritz Pöltl: „Es darf zu keiner Kündigungswelle in den Kindergärten kommen, nur weil das ohnehin umstrittene Parkpickerl ohne Rücksicht auf notwendige Ausnahmen einfach brutal durchgezogen wird. Es werden über das flächendeckende Parkpickerl auch mit dieser Ausnahme noch genügend Millionen in die leeren Stadtkassen gespült werden.“
Rückfragen & Kontakt:
Fraktion christlicher Gewerkschafter Wien
KR Friedrich Pöltl
FCG-Landesgeschäftsführer
Tel.: 01/5344479481
Johann Böhm Platz 1
1020 Wien