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Bundesjugendvertretung: Mehr Gewaltschutz und Prävention notwendig!

BJV kritisiert Fokus auf rassistischen Diskurs bei Gewalt gegen Frauen

Wien (OTS) - Allein in diesem Jahr wurden bereits 15 Femizide begangen. Diese erschreckende Zahl macht deutlich, dass es endlich mehr Investitionen in Einrichtungen braucht, die Betroffene von Gewalt schützen und wichtige Präventionsarbeit leisten. "Es ist keiner einzigen Frau geholfen, wenn wir uns auf die Nationalität der Täter konzentrieren, anstatt auf die Tatumstände“, stellt Fiona Herzog, Vorsitzende der Bundesjugendvertretung (BJV), fest. Die Sprecherin des BJV-Frauenkomitees, Romana Greiner, führt aus: „Gewalt gegen Frauen ist strukturell bedingt und tief in unserer Gesellschaft verankert. Jede fünfte Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Bei 14 der 15 Femizide, die dieses Jahr begangen wurden, waren die Täter den Frauen bekannt. Sie waren Partner oder Expartner. Statt über Täterherkunft sollten wir dringend über strukturelle Gewalt sprechen.“

Ihre Stellvertreterin Nesrin El-Isa ergänzt „Die Debatte um Abschiebungen hilft nicht weiter, sondern verschleiert die Ursachen. Femizide sind nur die Spitze einer Gewaltpyramide, die bei veralteten Rollenbildern und sexistischer Sprache beginnt, sich über ungleiche Bezahlung fortsetzt und im schlimmsten Fall in Morden gipfelt.“

Die BJV fordert deshalb präventive Maßnahmen, die unterschiedliche Gesellschaftsgruppen erreichen. Dabei muss ein wesentlicher Fokus auf junge Menschen gelegt und die Unabhängigkeit von Frauen und Mädchen gestärkt werden, sodass sie ein selbstbestimmtes Leben führen können. Das bedeutet immer auch die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen. Außerdem braucht es endlich eine ausreichende Finanzierung der Einrichtungen, die Betroffene von Gewalt schützen und begleiten.

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