BearingPoint DACH-Umfrage zu Kryptowährungen
Jeder Dritte kann sich Kryptowährungen als Anlageform vorstellen, aber weniger als zehn Prozent nutzt sie.
Wien (OTS) - Die große Mehrheit der Verbraucher in Österreich, Deutschland und der Schweiz kennt inzwischen Kryptowährungen, doch nur wenige investieren bereits in virtuelle Währungen, wie beispielsweise Bitcoin. Die größten Hindernisse sind dabei aus Sicht der Verbraucher vor allem die Wertschwankungen sowie Bedenken zur sicheren Verwahrung und die weiterhin ungewisse Gesetzgebung, wie eine neue Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint zeigt.
Kryptowährungen kennt inzwischen fast jeder. Neun von zehn Verbrauchern in Österreich, Deutschland und der Schweiz haben schon einmal von Kryptowährungen gehört. Doch wie sie genau funktionieren, das weiß nur etwa jeder Vierte und weniger als 10 Prozent nutzt Kryptowährungen
Das zeigt die neue Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint, die Bürgerinnen und Bürger in Österreich, Deutschland und der Schweiz zum Thema Kryptowährungen befragt hat.
Seit 2016 führt BearingPoint diese Umfrage jährlich durch.
Nutzung von Kryptowährungen auf niedrigem Niveau, Österreich liegt mit 9% vor D und CH
Die Zahl derjenigen, die in Deutschland Kryptowährungen nutzen, ist mit 7 Prozent etwas niedriger als in der Schweiz (8 Prozent) und in Österreich (9 Prozent). Dennoch hat sich die Anzahl der Nutzer in Deutschland von vier Prozent im Vorjahr jetzt nahezu verdoppelt. Auch wenn in allen drei Ländern die überwiegende Mehrheit virtuelle Währungen inzwischen kennt, wissen 49 Prozent der Deutschen, 46 Prozent der Schweizer und 44 Prozent der Österreicher nicht, wie sie eigentlich im Kern funktionieren.
Mehrheit glaubt nicht an Ablösung staatlicher Währungen durch Kryptowährungen
Die große Mehrheit der Befragten in allen drei Ländern glaubt nicht daran, dass Kryptowährungen zukünftig staatliche Währungen ablösen werden: In Österreich halten das 71 Prozent für unwahrscheinlich, in Deutschland 74 Prozent und in der Schweiz halten das 64 Prozent für nicht wahrscheinlich. Doch mehr als jeder vierte Österreicher und Deutsche kann sich eine solche Entwicklung durchaus vorstellen. In der Schweiz sogar mehr als jeder Dritte.
Junge Generation schaut anders auf Kryptowährungen
Wie die Umfrage auch zeigt, trauen gerade viele junge Menschen aus der Altersgruppe der 18- bis 24-jährigen in allen drei Ländern Kryptowährungen zu, zukünftig staatliche Transaktionsmittel abzulösen. In Deutschland und Österreich sind es über 40 Prozent und in der Schweiz hält das sogar eine Mehrheit (52 Prozent) der jungen Generation für möglich.
Preisstabilität: Noch wenig Vertrauen in Kryptogeld, Spitzenreiter bleiben traditionell Gold und Bargeld
Das Vertrauen in die Preisstabilität von Kryptowährungen ist in allen drei Ländern niedrig. In Österreich und Deutschland haben nur 18 Prozent Vertrauen in die Preisstabilität, in der Schweiz sind es immerhin 23 Prozent.
Absoluter Spitzenreiter in Sachen Preisstabilität sind traditionell Gold und Bargeld. Für 92 Prozent der Österreicher genießt Gold das höchste Vertrauen. In Deutschland und der Schweiz sind es 88 Prozent. Das Vertrauen in Bargeld ist in Österreich mit 88 Prozent, in Deutschland und der Schweiz mit 85 Prozent ebenfalls sehr hoch.
Dr. Robert Bosch, Partner bei BearingPoint im Bereich Financial Services und Experte für Kryptowährungen: „Die überwiegende Mehrheit der Verbraucher setzt nach wie vor in Sachen Preisstabilität und Anlageformen auf Gold, Aktien oder Bargeld. Doch bei Verbrauchern verliert bei den Anlageformen das Bargeld an Beliebtheit und Kryptowährungen scheinen langsam, aber stetig aus ihrer Nische heraus zu kommen. Mehr als 30 Prozent der Befragten in allen drei Ländern kann sich die Investition in Kryptogeld vorstellen
. Größte Hindernisse aus Sicht der Verbraucher sind aber nach wie vor die großen Wertschwankungen und die Unsicherheit der Verwahrung von Kryptowährungen“.
Anlageformen: Gold und Aktien klare Spitzenreiter
Die meisten Befragten in Österreich (87 Prozent), in Deutschland und der Schweiz (jeweils 81 Prozent) halten Gold für eine geeignete Anlageform zur Vermögensbildung. Gefolgt von Aktien, die 68 Prozent der Deutschen, 70 Prozent der Schweizer und 72 Prozent der Österreicher als geeignete Anlage ansehen.
Bargeld verliert als Anlageform, Kryptowährungen holen auf
In Österreich und der Schweiz halten 68 Prozent der Befragten Bargeld noch für eine geeignete Anlageform, in Deutschland nur noch 59 Prozent. Inzwischen können sich 32 Prozent der Deutschen, 34 Prozent der Österreicher und sogar 39 Prozent der Schweizer Kryptowährungen als geeignete Anlageform zur Vermögensbildung vorstellen.
Dabei bevorzugen die Verbraucher direkte Investitionen in Kryptowährungen. Nur etwa jeder fünfte deutsche, österreichische und Schweizer Verbraucher würde aktuell über börsengehandelte Produkte, wie zum Beispiel einem Krypto-Fond, in Kryptowährungen investieren.
Junge Generation hat Krypto-Börsen im Blick – Depot bei der Hausbank dagegen noch nicht so attraktiv
Unter den 18 bis 24-jährigen können sich in Österreich 38 Prozent, in der Schweiz sogar 41 Prozent und in Deutschland nur 26 Prozent eine Investition direkt über eine Krypto-Börse oder einen Krypto-Broker vorstellen, dieser Anteil bei den Befragten 18 bis 24-jährigen sogar noch höher. Eine Investition über das Depot eines Online-Brokers oder einer Hausbank ist für die junge Generation in Österreich (27 Prozent), in der Schweiz (24 Prozent) und in Deutschland (20 Prozent) aktuell weniger attraktiv. Rund 20 Prozent der jungen Altersgruppe wissen gar nicht, wie man in Kryptowährungen investieren kann.
Andreas Unger, Partner Banking, BearingPoint Österreich: „Immer mehr wissen über Kryptowährungen Bescheid, doch nur ein kleiner Teil der Bevölkerung traut sich, in Kryptowährungen zu investieren. Unsere Umfrage zeigt: Die junge Generation traut Kryptowährungen noch deutlich mehr zu. Viele junge Menschen halten sogar eine Ablösung der staatlichen Währungen durch Kryptowährungen für möglich.
Zudem sind sie viel stärker bereit, direkt in Kryptowährungen, bei Kryptobörsen oder indirekt über börsengehandelte Produkte zu investieren. Investitionen über das Depot der Hausbank dagegen sind noch keine attraktive Alternative. Diese Entwicklung sollte gerade Banken aufhorchen lassen.“
Über die Studie
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage in Österreich, Deutschland und der Schweiz von YouGov Deutschland im Auftrag von BearingPoint, an der zwischen dem 12. und 21. Mai insgesamt 4112 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.
Rückfragen & Kontakt:
Mag. Barbara Gruszkiewicz
Head of Marketing and Communications Austria
M +43 664 30 81 951
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