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Voglauer/Waitz: Zulassung für Uhudler in Gefahr

Wien (OTS) - „Die Anbaufläche für unseren Uhudler darf nicht weiter beschränkt oder verboten werden. Mit den heute stattfindenden Trilogverhandlungen zum Wein Anbau im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU wird auch die Vitis Labrusca – bei uns bekannt als Uhudler oder Heckenklescher - diskutiert. Der Uhudler hat sich als regionale Marke etabliert und sein Anbau muss weiter gesichert bleiben“, sagt Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen.

Heute wird im Rahmen der Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik zwischen EU-Kommission, EU-Parlament und den Mitgliedstaaten eine gemeinsame EU-Position zu definieren sein, um weiterhin den Anbau des Uhudler sichern zu können. „Die Klimakrise wird aber eher früher als später eine genetische Diversifizierung von Weinpflanzen nötig machen. Der Uhudler braucht deutlich weniger Pestizide und ist wesentlich resistenter gegenüber Schädlingen und Pilzen als seine mediterranen Verwandten. Es handelt sich also um besonders nachhaltige Kulturen, die zur biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft beitragen. In Zeiten des Klimanotstandes und der Biodiversitätskrise ist ein Verbot des Uhudlers also nicht nur kurzsichtig, sondern schlichtweg unsinnig“, stellt Voglauer fest.

Die Europäische Kommission hat hier einen flexiblen Vorschlag erarbeitet. Dieser sieht vor, die Anbaufläche von Wein im Allgemeinen gleich beizubehalten, allerdings den Mitgliedsstaaten frei zu geben, welche und wieviel der Sorten angebauten werden. Das Europäische Parlament will hingegen keine Neupflanzungen erlauben, aber existierende historische Bepflanzungen prinzipiell beibehalten. Der Rat hat eine sehr bedenkliche und rückschrittliche Position und fordert die komplette Streichung der Sonderposition der Vitis Labrusca. Dies würde bedeuten, dass die jetzige Ausnahmereglung für den Uhudler so nicht weiterlaufen kann. Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen und Biobauer, schlägt Alarm: „Wenn sich die Mitgliedstaaten hier durchsetzen, können wir uns vom Uhudler verabschieden, denn dann fällt auch die Ausnahmeregelung für Österreich. Die EU-Kommission hat den kulturellen und ökologischen Wert der Amerikaner Rebe erkannt und will diesen nun auch fördern. Jetzt gilt es, für unseren Uhudler und Hecklenklescher sowie die österreichischen Weinregionen und Konsument*innen einzutreten und das Schlimmste zu verhindern.“

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