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65 Jahre Fernsehen: „Menschen & Mächte“-Zweiteiler „Die Macht der Bilder“ zeichnet die Geschichte des Mediums Fernsehen nach

Am 23. und 30. Juli jeweils um 21.00 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) - In seinen Anfängen ab 1955 war das Fernsehen etwas Magisches, Neues und Unverbrauchtes. Seine Popularität stieg enorm schnell, dafür sorgten die ersten TV-Stars wie etwa Heinz Conrads. Immer neue Sendungen und Programme werden zu Spiegelbildern gesellschaftlicher Entwicklungen, zu Indikatoren für die Veränderung von Wertesystemen, aber auch der politischen Kommunikation, die sich ins TV verlagert. Im ersten Teil der zweiteiligen „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Die Macht der Bilder“ zeichnet Andreas Novak am Donnerstag, dem 23. Juli 2020, um 21.00 Uhr in ORF 2 den Weg des Fernsehens vom Minderheitenprogramm zum Massenmedium nach, die Geschichte eines immer facettenreicheren und stetig erweiterten Blicks auf Menschen, Welt, Kulturen, Alltag und Gesellschaft. Teil 1 behandelt die Jahre von 1955 bis 1986, begleitet von den Erinnerungen und Anekdoten von TV-Pionieren wie etwa Franziska Kalmar, Georg Skalar, Sylvia Dönch, Teddy Podgorski, Otto Schenk oder Felix Dvorak. Im zweiten Teil analysieren Robert Gokl, Edith Stohl und Andreas Novak am Donnerstag, dem 30. Juli, um 21.00 Uhr in ORF 2 die Geschichte des Fernsehens von der Mitte der 1980er Jahre bis in die Gegenwart und Zukunft der globalen Mediengesellschaft.

In seinen Anfängen ist das Fernsehen ein bestaunter „Wunderkasten“. Die Lieferung eines TV-Geräts gleicht 1955 einer Sensation. Es ist die Magie des Neuen, des Ungewohnten, die begeistert. Das Medium ist noch unverbraucht, es wird als Gruppenerlebnis konsumiert und bringt die Leute zusammen. Im Gegensatz zum Kino kommt die Welt nun nach Hause, dabei kann man tratschen, trinken, staunen und essen. Trotz vieler technischer Kinderkrankheiten steigt die Popularität des „Patschenkinos“ rasant, dafür sorgen die ersten TV-Stars wie etwa Heinz Conrads, Karl Farkas oder Otto König.

Ein Unterhaltungsmedium, das sich rasch verbreitet, findet schnell die Aufmerksamkeit der Politik. So werden die Fernsehnachrichten ebenso schnell zum großkoalitionären Verlautbarungsorgan – Belang statt Information, bis 1967. Das von Hugo Portisch initiierte Rundfunkvolksbegehren gegen den Parteien-Proporz unterschreiben mehr als 832.000 Österreicherinnen und Österreicher.

Gerd Bacher, der erste Generalintendant des ORF, befreit Fernsehen und Radio vom Klammergriff der Parteien. Bacher beseitigt den Informationsnotstand der Bürgerinnen und Bürger. Das Fernsehen wird zum nationalen, kulturellen und regionalen Identitätsstifter, zum politischen Aufklärer und Volksbildner. Viele neue Sendungen spiegeln den Wandel von Zeitgeist und gesellschaftlicher Entwicklung, werden zu Indikatoren für die Veränderung von Wertesystemen, auch in der politischen Kommunikation. Das Fernsehen und seine rezeptionspsychologischen Mechanismen sollten die Vermarktung von Politik in den 1970er und 1980er Jahren wesentlich verändern, Kameras und Studios werden zu Röntgengeräten für politische Professionalität.

65 Jahre Fernsehen – das ist auch eine Geschichte über die Magie der Bilder, die Geschichte eines öffentlichen Auges, das konzentrischen Kreisen gleich in alle Lebensbereiche vorzudringen beginnt, ein elektronisches Spiegelbild der Gesellschaft und ihrer Wandlung zur Mediengesellschaft. Stetig erweitert wird auch der Informationsbegriff, ausgedehnt auf die Bereiche Service, Konsumentenschutz, Lebenshilfe. Das Fernsehen als Bürgeranwalt und Humanitarian Broadcaster. Nach 65 Jahren ist das Fernsehen selbst ein Teil der Nationalgeschichte geworden, aber auch Bestandteil der Demokratisierungsgeschichte von Information.

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