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Wann kommt endlich die Hilfe für gemeinnützige Organisationen?

Freiwilliges Engagement ist systemrelevant - soziale und demokratiepolitische Katastrophe abwenden, Ehrenamt nicht im Stich lassen

Wien (OTS) - Laut Freiwilligenbericht 2019 der Bundesregierung leisten über 3,5 Millionen Österreicher ehrenamtliche Hilfe, sie erbringen rund 14 Millionen Arbeitsstunden freiwillig pro Woche. Über 45 Prozent aller Österreicher ab 15 Jahren leisten formelle oder informelle freiwillige Tätigkeiten. Über 250.000 Menschen sind in gemeinnützigen Organisationen beschäftigt.

Zigtausende gemeinnützige Initiativen, Vereine und Organisationen wurden von der Coronakrise hart getroffen. Veranstaltungen und persönliche Kontakte zur Gewinnung von Spenden, die einen beträchtlichen Teil ihrer Budgets ausmachen, können seit März und wohl noch auf längere Zeit nicht stattfinden. Die Ausfälle bedrohen nicht nur hunderttausende Arbeitsplätze im Gemeinwohl-Sektor, sondern auch das Ehrenamt an sich. Denn ohne die kostenintensive organisatorische Struktur ist das Helfen vielfach unmöglich. Das kann nicht nur soziale, sondern auch demokratiepolitische Folgen haben:

Ob Hilfe für arme, kranke oder ältere Menschen, Schutz von Natur & Klima oder Arbeit für Tiere – Millionen Österreicher erbringen ehrenamtliche Leistungen für die Gemeinschaft. Sie stützen unsere Gesellschaft und sind dabei selbst auf organisatorische Unterstützung angewiesen. Wenn diese Strukturen in der Krise leiden oder gänzlich wegbrechen, könnten auch viele dieser unendlich wertvollen Leistungen verloren gehen. Das gilt es unbedingt abzuwenden und daher endlich Geld für den gemeinnützigen Sektor bereitzustellen“ sagt Sebastian Bohrn Mena, Initiator des Tierschutzvolksbegehren.

Bislang ist immer noch nicht klar, ob, wann und welchen Zugang die gemeinnützigen Organisationen zu Hilfsgeldern der Bundesregierung erhalten werden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass im gemeinnützigen Bereich sehr vieles über kleine Strukturen organisiert wird, in Form von lokalen Vereinen. Gerade diese sind nicht in der Lage ihre Ausfälle über digital gestützte Spendensammlungen oder aus anderen Aktivitäten zu kompensieren. Hier ist es wichtig, dass unbürokratisch und direkt Liquidität bereitgestellt wird, um das Ehrenamt in Österreich nicht nachhaltig strukturell zu schwächen.

Gleich ob es ein Sommerfest, aus dessen Einnahmen das ganze Jahr über armen Kindern im Ort geholfen wird oder lokale Spendensammlungen betrifft, aus denen Projekte für Kranke finanziert werden – sie alle sind derzeit nicht möglich und können teilweise auch nicht nachgeholt werden. Wir brauchen aber all dieses ehrenamtliche Engagement, sonst werden diejenigen, die nicht für sich sprechen können, in der Krise noch mehr unter die Räder geraten. Damit würde Ungerechtigkeit weiter verstärkt und unsere Demokratie geschädigt. Die Bundesregierung ist aufgefordert rasch zu handeln“ so Bohrn Mena.

Allein der gemeinnützige Verein Tierschutzvolksbegehren hat krisenbedingt mit Ausfällen von über 75.000 Euro zu kämpfen, die nicht kompensiert werden können. Auch die allgemeine Spendenfreudigkeit ist angesichts von Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und unternehmerischen Krisen derzeit rückläufig. In dieser Situation kann nur der Staat einspringen und damit sicherstellen, dass gerade der gemeinnützige Sektor nicht derjenige ist, der am Ende am meisten durch die Coronakrise wirtschaftlich geschädigt wird.

Rückfragen & Kontakt:

Dr. Sebastian Bohrn Mena I +43 660 703 88 64

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