ÖGB-Schumann: Nur wer finanziell unabhängig ist, kann der Gewalt entkommen
ÖGB-Frauen unterstützen internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“
Wien (OTS) - „Wir wollen, dass Frauen und Mädchen sicher, selbstbestimmt und unabhängig leben können - frei von Gewalt und Angst“, sagt Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende, anlässlich der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. Dafür brauchen Frauen gute Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten und ein gesichertes Einkommen, von dem man leben kann. „Denn nur jemand, der finanziell unabhängig ist, kann Gewalt und Aggressionen entkommen." Und auch aus diesem Grund fordern die ÖGB-Frauen einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 1.700 Euro brutto.
Die Kampagne gegen Gewalt an Frauen startet am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, und endet am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte. Als Zeichen der Solidarität wird die Aktionsfahne am 25. November am ÖGB-Gebäude in Wien gehisst.
Niedrigeinkommen verschärfen Situation
In Österreich sind 69 Prozent der Frauen berufstätig, ihre Unabhängigkeit ist dadurch aber nicht unbedingt garantiert. „Aufgrund von Betreuungspflichten – sei es für die Kinder oder für pflegebedürftige Angehörige – arbeiten die meisten in Teilzeit. „Viele müssen ihren Job sogar gänzlich aufgeben, besonders für gewaltbetroffene Frauen ist das fatal. Ein niedriges oder gar kein Einkommen erschwert es ihnen, gegen Gewalt vorzugehen und der Gewaltsituation zu entkommen“, betont Schumann.
Ausbau der Frauenberatungsstellen notwendig
Neben einem gesicherten Einkommen brauchen Frauen in Notsituationen, wie etwa Gewalt, Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Mobbing, geeignete Anlaufstellen und Beratungsmöglichkeiten. „Ganze 20 Prozent der Frauen in Österreich sind körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Diese Zahlen sind ein klarer Auftrag an die künftige Regierung, ausreichend finanzielle Mittel für einen weiteren Ausbau der Frauenhäuser, Gewaltschutzzentren und Frauenberatungsstellen zur Verfügung zu stellen. Frauen dürfen mit ihren Sorgen und Ängsten nicht allein gelassen werden“, so Schumann abschließend.
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