Fünfteiliger „ORF III Kulturdienstag“ über „Österreich und das Osmanische Reich“ mit Reihenauftakt „Mysterien in Rot-Weiß-Rot“
Außerdem: „Wien im Schatten des Sultans: Süleyman der Prächtige“ und Zweiteiler „Prinz Eugen – Das Osmanische Reich“
Wien (OTS) - Der „ORF III Kulturdienstag“ am 19. November 2019 widmet sich in einem fünfteiligen Themenabend dem Einfluss des Osmanischen Reiches auf die Geschichte Österreichs und beleuchtet dabei besonders die Herrschaft von Prinz Eugen.
Im Hauptabend präsentiert die Programmleiste „Erbe Österreich“ die neue Dokureihe „Mysterien in Rot-Weiß-Rot“. Darin beleuchtet Regisseur Christian Papke die – bis heute – rätselhaftesten Kapitel der österreichischen Geschichte. Der erste Teil widmet sich „Dem rätselhaften Kopf des Kara Mustafa“ (20.15 Uhr). Einst von eigenen Leuten erdrosselt und geköpft, landete der Schädel des türkischen Heerführers der zweiten Wiener Türkenbelagerung 1683 auf Umwegen in Wien. Als man begann, sich im Wien Museum mit dem menschlichen Artefakt unwohl zu fühlen, bestattete man es still und heimlich. Der Ort ist bis heute ein Staatsgeheimnis. Außerdem beschäftigt sich die Doku mit der Frage, wieso 1683 auch bei den Türken hauptsächlich christliche Soldaten kämpften und warum sich Wien wenige Jahre davor von einer türkischen Delegation regelrecht ausspionieren ließ.
Anschließend zeigt „Erbe Österreich“ die Dokumentation „Wien im Schatten des Sultans: Süleyman der Prächtige“ (21.05 Uhr). Der expansionsfreudige Sultan erweiterte mit seinen Eroberungen das Osmanische Reich maßgeblich. Bis heute gilt er als der mächtigste Herrscher, den die Osmanen je hatten, und sein Name ist untrennbar mit der ersten Wiener Türkenbelagerung im Jahr 1529 verbunden. 1566 starb Süleyman bei einem Feldzug in Ungarn. Sein Tod wurde geheim gehalten, sein Herz heimlich unter seinem Zelt vergraben. Am Todesort entstand eine Pilgerstätte, die ungarische Archäologen jetzt offenbar wiederentdeckt haben. Der Film von Thomas Staehler und Oliver Halmburger zeigt das Leben eines der berühmtesten Herrscher der Geschichte und zugleich die spannende Suche nach seinem verlorenen Grab.
Danach geht es in der neuen Ausgabe von „Aus dem Rahmen“ durch „Das Wien des Prinz Eugen“ (21.55 Uhr). Aufgebäumt und wild entschlossen steht bis heute das Reiterdenkmal des bedeutenden Feldherrn des Habsburgerreichs inmitten der Wiener Hofburg. Mit Schloss Belvedere, Schloss Hof oder seinem Winterpalais schuf Prinz Eugen von Savoyen beeindruckende Orte barocker Repräsentation, in denen er seinem Hang zu Exotischem freien Lauf ließ. In dieser Folge der Reihe befasst sich Karl Hohenlohe mit einem Wien, das ohne den großen Heerführer ganz anders ausgesehen hätte.
Zum Abschluss des Abends zeigt „Erbe Österreich“ den Dokuzweiteiler „Prinz Eugen – Das Osmanische Reich“ von Heinz Leger. Teil eins (22.45 Uhr) geht mehr als 300 Jahre in der Geschichte zurück: Am 11. September 1697 schlug Prinz Eugen von Savoyen in der Schlacht von Zenta die übermächtige osmanische Armee. Seit damals prägen Faszination und Abneigung das christlich-muslimische Verhältnis. Der Film stellt die zwei Kulturen in Form zweier Persönlichkeiten vor:
den kleinwüchsigen Eugen, der zum erfolgreichsten europäischen Feldherrn aufstieg, und Gülnüs, eine zunächst griechische Sklavin und dann Lieblingskonkubine des Sultans, die als zweifache Sultansmutter 30 Jahre die Geschicke im Osmanischen Reich mitbestimmte. Um 23.35 Uhr folgt Teil zwei, der die Geschichte der zwei Persönlichkeiten weitererzählt.