Monika Vana: EU muss humanitäre Katastrophe in Vucjak abwenden
Bosnien und Kroatien müssen mit Hilfe der EU eine Lösung der dramatischen Situation finden
Brüssel (OTS) -
Anlässlich der heutigen Plenardebatte im EU-Parlament zur Situation von Flüchtlingen in Bosien und der dramatischen Situation im Flüchtlingslager Vucjak, nahe der bosnischen Stadt Bihac, im Speziellen ruft Monika Vana, Leiterin der grünen Delegation im EU-Parlament, zum dringenden Handeln auf:
“Vor wenigen Tagen wurde die Schließung des improvisierten Lagers angekündigt, das im Juni auf einer Mülldeponie inmitten eines Minenfelds gebaut wurde. Die katastrophalen Bedingungen vor Ort, fortgesetzte Menschenrechtsverletzungen und eine komplexe politische Situation machen nicht nur die Flüchtlinge im Elendslager Vucjajk zu einem Spielball und Kollateralschaden der EU-Politik, sondern auch zwei Staaten an der EU-Außengrenze: Kroatien und Bosnien. Wir erleben hier auch eine Doppelmoral, die der EU unwürdig ist. Bei einem Meeting mit vor Ort tätigen Aktivisten aus ganz Europa im europäischen Parlament wurde von inakzeptablen Vorgängen berichtet.“
Vana weiter: “Kroatien wird mit der Karotte des Schengen-Beitritts gegängelt und bemüht sich daher um einen besonders strengen Grenzschutz. Dabei machen die Einsatzkräfte vor Ort auch nicht vor so genannten Push-Backs halt und drängen Asylsuchende teilweise mit Gewalt wieder über die Grenze nach Bosnien ab. Das Monitoring der Situation durch die EU ist äußerst mangelhaft und auch die Rolle von Frontex ist hier ganz klar zu hinterfragen, uns wurde von besorgniserregenden Vorgängen berichtet. Bosnien darf nicht Europas Parkplatz für Flüchtlinge werden, zumal die finanziellen Ressourcen des Landes erschöpft sind. Beide Staaten dürfen in dieser Krise nicht alleine gelassen werden, ich rufe die EU-Kommission auf, dem Mitgliedsstaat Kroatien ebenso wie dem Anwärterstaat Bosnien unter die Arme zu greifen. Die Balkanstaaten sind die Zukunft der Erweiterung der EU und jeder Konflikt, jede Krise auf europäischem Boden muss mit einer solidarischen Lösung auf EU-Ebene bereinigt werden. Die aktuelle Situation ist nicht hinnehmbar.“
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