ÖVP-Thaler: "Europa braucht mehr Verkehr auf der Schiene
Weichen für integrierten europäischen Eisenbahnmarkt stellen und endlich in die Umsetzung kommen / Hürden an Staatsgrenzen abbauen
Brüssel (OTS) - "Die nächsten fünf Jahre sind für den Eisenbahnsektor kritisch: Es ist unumstritten, dass wir viel mehr Verkehr auf die Schiene verlagern müssen. Und die Umweltagenda der künftigen EU-Kommission bringt entsprechend Rückenwind. Doch müssen wir diese Chance auch ergreifen und viele Herausforderungen bewältigen, vor denen die Eisenbahn steht. Die Weichen für einen integrierten Eisenbahnmarkt sind größtenteils gestellt, der Zug muss endlich aus dem Bahnhof und die Umsetzung muss starten“, sagte Barbara Thaler, Europaabgeordnete und Verkehrssprecherin der ÖVP im Europaparlament, bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Fachverband der Schienenbahnen der WKÖ, bei der auch, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG, Andreas Matthä, als Speaker dabei war, gestern Abend.
"Denn ein gut ausgebautes und funktionierendes Eisenbahnnetz kann mit weniger Energie mehr Effizienz liefern, ist planbarer und daher in unser aller Interesse", sagt Thaler. "Doch am Weg dorthin müssen wir zuerst die Hürden an den innereuropäischen Staatsgrenzen beseitigen, die immer noch zahlreich bestehen. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Infrastrukturbereich muss besser werden. Zum Beispiel der Brenner Basistunnel als größtes Infrastrukturprojekt Europas macht nur Sinn, wenn auch die versprochenen Zulaufstrecken halten. Wir müssen uns endlich trauen, auf der Schiene ein Europa zu sein. Das Verkehrs- und Transportsystem ist das zentrale Nervensystem Europas und soll auch so behandelt werden."
"Wir müssen die ständigen Lokführerwechsel an den Grenzen wegen der Sprachanforderungen für Lokführer beenden. Die kosten Zeit und Geld und bringen niemandem etwas. Die Sprache darf zumindest im internationalen Transport keine Barriere sein – im Luftverkehr funktioniert das ja auch. Ich fordere, dass hierzu eine Modellregion eingerichtet wird, bei der wir zeigen, wie einfach eine Lösung sein kann. So ein Zustand ist heutzutage nicht hinnehmbar", sagt Thaler. "Und es ist höchste Zeit für die Nachrüstung der Kernkorridore mit dem gemeinsamen Leit- und Signalsystem ERTMS."
"Denn die Konkurrenz schläft nicht. Mit zunehmenden technischen und digitalen Möglichkeiten im Straßenverkehr – Stichworte Platooning und automatisiertes Fahren – und verstärkter Forschung und Verbreitung im Bereich alternativer Kraftstoffe, steigt auch die Attraktivität der Straße. Das macht die Aufholjagd für die Schiene anspruchsvoller. Ich bin schon gespannt, welche Akzente die wahrscheinlich künftige Verkehrskommissarin Adina Valean bei ihrer Anhörung im Verkehrsausschuss des Europaparlaments morgen, Donnerstag, setzen wird", schließt Thaler.
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