• 12.12.2018, 14:07:32
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  • OTS0184

Pädagogik-Paket – Hammerschmid sieht „ideologische Parteipolitik auf dem Rücken der Kinder“

Ziffernnoten, Sitzenbleiben, A- und B-Zug – „Rückschritt ins 20. Jahrhundert“

Utl.: Ziffernnoten, Sitzenbleiben, A- und B-Zug – „Rückschritt ins
20. Jahrhundert“ =

Wien (OTS/SK) - SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid zeigte sich
massiv enttäuscht über das Pädagogik-Paket von Bildungsminister
Faßmann, das heute im Nationalrat beschlossen wird. „Es ist ein
bildungspolitischer Rückschritt ins 20. Jahrhundert“, sagte
Hammerschmid und verwies auf die massive Kritik von ExpertInnen,
LehrerInnen und Eltern. Auch im Experten-Hearing im
Unterrichtsausschuss sei dies deutlich geworden – leider wurde danach
nichts am Gesetzesentwurf geändert. „Sie bewegen sich weg von
evidenzbasierter Bildungspolitik“, so Hammerschmid in Richtung
Regierung. ****

Abgesehen von drei positiven Punkten des Pakets – Förderunterricht in
Volks- und Mittelschule, regelmäßige Lehrer-Schüler-Eltern-Gespräche
sowie das freiwillige 10. Schuljahr an Polytechnischen Schulen – sei
der Rest enttäuschend. Besonders kritisiert wurde auch von den
Experten die Wiedereinführung der Ziffernnoten ab der 2. Klasse
Volksschule und das Sitzenbleiben ab der 2. Klasse. Bisher konnten
die Eltern mitentscheiden, ob ihr Kind bis zur 3. Klasse alternativ
beurteilt wird; an 2.000 von rund 3.000 Volksschulen wurde diese Form
der Leistungsbeurteilung von Lehrern entwickelt und von Eltern
gewählt. „Da werden jetzt tausende Modelle, die LehrerInnen
entwickelt haben, einfach wegradiert. Das ist eigentlich eine
Entmündigung“, zitierte Hammerschmid einen Direktor.

Auch was das Sitzenbleiben betrifft, gebe es laut Experten „keinen
Hinweis, dass Klassenwiederholungen eine förderliche Wirkung haben“ –
im Gegenteil, Kinder werden aus dem Klassenverband gerissen und
demotiviert.

Besonders rückschrittlich ist laut Hammerschmid die Wiedereinführung
„von A- und B-Zug“ in den Mittelschulen. Künftig soll es zwei
Leistungsgruppen „Standard“ und „Standard-AHS“ geben. Die von der
Regierung behauptete Durchlässigkeit sieht Hammerschmid als nicht
gegeben: „Wie sollen Kinder von einer Gruppe in die andere
aufschließen können, wenn sie gewisse Inhalte noch nie gehört haben?“
Insgesamt sei das Paket „ideologische Parteipolitik auf dem Rücken
der Kinder und der Eltern“. (Schluss) mb/ah/mp

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