- 12.11.2018, 13:58:17
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UNESCO-Besuch in Wien: Offener Dialog und Transparenz in Fragen des Welterbes
Klares Bekenntnis zum Erhalt des Welterbestatus und des historischen Erbes der Stadt
Utl.: Klares Bekenntnis zum Erhalt des Welterbestatus und des
historischen Erbes der Stadt =
Wien (OTS) - Vom 11. bis 14. November 2018 besucht auf Einladung des
Bundeskanzleramts und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und
dem Bundesministerium für Europa, Äußeres und Integration eine
hochrangige Delegation der UNESCO und von ICOMOS (Internationaler Rat
für Denkmalpflege) Wien. Im Fokus dieses ExpertInnenbesuchs (Advisory
Mission) steht das UNESCO Weltkulturerbe „Historisches Zentrum von
Wien“.
Ziel des Besuchs ist es, den ExpertInnen der UNESCO die Möglichkeit
zu geben, sich vor Ort über die geplanten Projekte
Eislaufverein-Heumarkt, Umbauten Wien Museum Neu und
Winterthurgebäude am Karlsplatz sowie Belvederestöckl zu informieren.
Des Weiteren wird über die Strategien und Instrumente zum Schutz des
Welterbes beraten. Bekanntlich wurde in der Sitzung des
Welterbekomitees im Juni 2017 in Krakau das historische Zentrum von
Wien auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten („Rote Liste“)
gesetzt, da aus Sicht des Welterbekomitees mit der Realisierung des
geplante Hochhausturms mit rund 66 Metern am Areal des Heumarkts der
sogenannte Außergewöhnliche Wert der Wiener Innenstadt als
Weltkulturerbestätte verloren gehen würde. Zielsetzung der
Fachgespräche ist es, von Seiten der Stadt Wien umfassend über die
kritisierten Projekte zu informieren. Darüber hinaus wird die Stadt
die zum Schutz der historischen Wiener Innenstadt ergriffenen
Maßnahmen präsentieren und zur Diskussion stellen.
Ernst Woller, 1. Landtagspräsident: „Durch die enge Zusammenarbeit
des Bundeskanzleramtes, des Außenministeriums und der Stadt Wien in
den vergangenen sechs Monaten konnte der Dialog mit der UNESCO und
ICOMOS in Paris deutlich verbessert werden. Alle Beteiligten lassen
den unbedingten Willen erkennen, den Weltkulturerbe-Status des
Historischen Zentrums von Wien, aber auch Wien als
Weltkulturerbe-Stätte für die UNESCO zu erhalten. Dieser Wille wird
auch durch die Tatsache unterstrichen, dass mit Ernesto Ottone, dem
stellvertretenden Generaldirektor für Kultur der UNESCO, und
Toshiyuki Kono, dem Präsidenten von ICOMOS International, die
höchstrangigen Vertreter zur Advisory Mission nach Wien gekommen
sind.“
Michael Ludwig, Wiener Bürgermeister: „Wien ist eine der
anerkanntesten Kulturstädte der Welt und als Sitz der UNO und vieler
internationaler Organisationen eine bedeutende Kongressmetropole und
eine Stadt des internationalen Dialogs. Seit vielen Jahren gilt Wien
als Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Als Smart City
sind wir höchst erfolgreich. Wien hat zudem einen effektiven
Altstadterhaltungsfonds und vielfältigste Planungsinstrumente, mit
denen das historische Zentrum Wiens bestmöglich abgesichert und
erhalten wird. Wien will daher nicht nur den Status als
UNESCO-Kulturerbe behalten, sondern als eine der anerkanntesten
Kulturstädte eine höchst aktive Rolle der Weltkulturerbe-Städte
übernehmen.“
Maria Vassilakou, Wiener Vizebürgermeisterin: „Wir stellen den Schutz
des historischen Wiens auf vielen Ebenen sicher und haben rechtliche
Grundlagen dafür geschaffen. Zum Beispiel können mit der Novelle der
Bauordnung jetzt auch einzelne, historisch wertvolle Gebäude vor
Spekulation und Abriss geschützt werden. Mit dem Beschluss des Wiener
Gemeinderats 2017 wurde zusätzlich der Bau neuer Hochhäuser in der
Wiener Innenstadt ausgeschlossen. Unser Ziel ist es jetzt, diese
Schutzinstrumente der UNESCO vorzustellen und zu beraten, wie diese
weiterentwickelt werden können.“
Bekanntlich wurden neben der Projektüberarbeitung am Heumarkt selbst
weitere strengere Regeln im Sinne des Schutzes des Welterbes
ergriffen. Beispielweise wurde vom Wiener Gemeinderat im Jahr 2017
ein Resolutionsantrag beschlossen, mit dem neue Hochhäuser in der
Innenstadt ausgeschlossen werden. Aktuell wurde im Juni 2018 die
Wiener Bauordnung dahingehend novelliert, dass die historische
Bausubstanz Wiens noch effizienter geschützt wird. Konkret wurden die
Bestimmungen für den Abriss von Gebäuden aus der Zeit vor 1945
verschärft.
Der Stadt Wien ist es wichtig, auf einer inhaltlich-fachlichen Ebene
darüber zu diskutieren, wie die Entwicklung Wiens und der Schutz des
Welterbes in Einklang gebracht werden können. Mit dieser Einladung an
internationale Expertinnen und Experten soll gezeigt werden, wie
wichtig der Stadt Wien der internationaler Erfahrungsaustausch und
die Transparenz in Fragen des Welterbes ist.
In diesem Sinne wird auch die nächste Konferenz der OWHC, der
Organisation der Welterbestädte, im Februar in Wien stattfinden.
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